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Jetzt klären Betreiber und Hersteller auf

Es dreht sich! Warum das Giga-Windrad in Feldkirchen-Westerham trotzdem noch keinen Strom erzeugt

Florian Lechner ist einer der Initiatoren des errichteten Windrades in Feldkirchen-Westerham
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Florian Lechner ist einer der Initiatoren des errichteten Windrades in Feldkirchen-Westerham. Nun erklärt er, warum immer noch kein Strom erzeugt wird.

Die Rotorblätter der Windkraftanlage Riedholz in Feldkirchen-Westerham drehen sich endlich. Doch bislang liefert es noch keinen Strom. Florian Lechner, Betreiber der Anlage, weiß, woran das liegt und wann das Millionen-Projekt endlich starten wird.

Feldkirchen-Westerham – Da steht der Koloss nun. Im Waldstück jenseits der Lauser Straße zwischen Großhöhenrain und Elendskirchen bei Feldkirchen-Westerham wurde im vergangenen Jahr ein riesiges Windrad erbaut. Rund 250 Meter ragt das Bauwerk samt Rotorblätter in die Höhe und soll regenerative Energie für die Gemeinde erzeugen. Doch bislang wurde daraus nichts. Zwar drehen sich die Flügel des Windrades endlich, doch Strom fließt noch keiner.

Liegt womöglich ein technisches Problem vor? Denn auch im Nachbarlandkreis Ebersberg, zwischen Taglaching und Fürmoosen wurde im vergangenen Jahr ein Windrad erbaut– und dieser 228 Meter hohe Koloss steht nach wie vor still. Laut eines Artikels in der Ebersberger Zeitung, habe es bei diesem Projekt immer wieder Verzögerungen gegeben. Sei es in der Planung, im Bau oder beim Antransportieren der Flügel. Zuletzt sei einer der beiden an der Gondel befestigten Windmesser ausgefallen, welche ersetzt werden mussten. Nun kam noch ein technisches Problem in der Software der Anlage dazu. Ist das auch in Feldkirchen-Westerham der Fall?

Die Initiatoren des geplanten Windrades über den aktuellen Stand

Die Antwort von Florian Lechner, Geschäftsführer von „Bürgerwind Riedholz GmbH“ und Betreiber der Windkraftanlage, lässt aufatmen. „Seit Donnerstag letzter Woche dreht sich unser Windrad. Die letzten notwendigen Tests wurden erfolgreich abgeschlossen“, erklärt er auf OVB-Anfrage. Damit stehe fest, dass die Technik des Kolosses in Feldkirchen-Westerham einwandfrei funktioniert.

Täglich warten Lechner und sein Geschäftspartner und der Initiator dieses Projekts, Josef Forstner, darauf, „dass der Knoten platzt“ und das Windrad vollständig in Betrieb gehen kann. Denn Strom „speist“ der Gigant (Modell E-160 EP5 E3 5.56 MW des Herstellers Enercon) noch nicht ein. Ein paar bürokratische Probleme würden den Start derzeit noch verzögern.

So gebe es immer wieder Gesetze, die sich „laufend ändern“. Seit dem 1. Januar gilt eine sogenannte „bedarfsgerechte Nachtkennzeichnung“. Heißt, dass die Windenergieanlage in der Nacht blinken muss, als Kennzeichnung von Luftfahrhindernissen. Dies ist durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz für Bauwerke über 100 Meter vorgeschrieben. Und so etwas befindet sich nun auch an der Windkraftanlage Riedholz. „Sie schaltet erst ein, wenn sich ein Flugzeug dem Windrad nähert und dient dazu, die Lichtverschmutzung zu reduzieren“, sagt Lechner.

Windrad im Landkreis Ebersberg sorgt für Verzögerung

Fest stehe allerdings, dass die technischen Probleme am Windrad im Landkreis Ebersberg Auswirkungen auf die Anlage in Feldkirchen-Westerham hatte. Zwar seien die beiden „nicht baugleich“, doch die dortigen Schwierigkeiten sorgten dafür, dass sich der „ambitionierte Zeitplan“ von Florian Lechner und Josef Fostner verzögerte.

An beiden Windkraftwerken seien dieselben Fachleute tätig. Die Arbeiter hätten am Windrad im Landkreis Ebersberg länger für die Problemsuche gebraucht. Deshalb konnten sie am Kraftwerk in Feldkirchen-Westerham nicht weiterarbeiten und der angepeilte Starttermin konnte nicht mehr eingehalten werden. „Vor den Problemen in Taglaching wäre der Termin zu Weihnachten absolut machbar gewesen, was uns und die 133 beteiligten Bürger natürlich sehr ärgert“, sagt Lechner.

„Einspeisung erst im April“

Doch nun ist alles geregelt. Die Technik funktioniert und die Rotorblätter des Windrades drehen sich seit einer Woche. Fragt sich nur, wann wird es endlich Strom liefern? Mit der Errichtung der Windkraftanlage Riedholz erhofft sich die Gemeinde Feldkirchen-Westerham eine nachhaltige Energiequelle, die zum einen auch einen positiven Beitrag zum Klimaschutz leistet und zum anderen zur Reduzierung von CO₂-Emissionen beiträgt.

Schon im Dezember 2023 sagte Florian Lechner gegenüber dem OVB, dass es sich bei dem Windrad um eine „reine Bürgeranlage“ handelt, die einen erheblichen Teil der Stromversorgung abdecken wird. So hieß es laut „Bürgerwind Riedholz GmbH“, dass die Gemeinde Feldkirchen-Westerham auf einen jährlichen Gesamtstrombedarf von rund 80.000 Megawattstunden komme. Das Windrad soll davon fast zehn Prozent erzeugen. Also 9000 bis 10.000 Megawattstunden. Zum Vergleich: Alle PV-Anlagen in der Gemeinde liefern insgesamt 12.000 Megawattstunden.

„Bei der Planung und der Kalkulation sind wir ursprünglich von einer Einspeisung erst im April ausgegangen“, erklärt Lechner. Und auch wenn aktuell noch kein Strom fließt und es eine Verzögerung gab, ist sich der Geschäftsführer sicher, dass dieser Rahmen gar nicht so unwahrscheinlich ist. „Wir sind immer noch gut in der Zeit und können zufrieden sein. Denn nach unserem Bauzeitenplan sind alle Voraussetzungen erfüllt, wir warten nur noch aufs Go.“ 

Vorbereitungen zur Inbetriebnahme laufen

Bestätigung kommt vom Hersteller der Anlage, Enercon. Ein Sprecher teilte mit, dass bei den Windrädern in Feldkirchen-Westerham und in Hirtenholz „derzeit die Vorbereitungen zur Inbetriebnahme“ erfolgen. „Es ist durchaus üblich, dass diese Maßnahmen eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen“, sagt der Sprecher. Beide Projekte liegen auch seiner Kenntnis nach, im Zeitplan, „der mit unseren Kunden vertraglich vereinbart wurde“.

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