Gute und schlechte Nachrichten
Es bleibt bei der Schließung: Was geschieht mit den Senioren im Wasserburger Heim St. Konrad?
Eines steht fest: Der Appell des Wasserburger Stadtrates an die Caritas, das Seniorenheim St. Konrad doch nicht zu schließen, findet kein Gehör. Die Bewohner müssen ausziehen. Es gibt schlechte und gute Nachrichten. So ist der Stand der Dinge.
Wasserburg/Edling – Die schlechte Nachricht zuerst: Es bleibt dabei, weder eine Sanierung des Heims St. Konrad, noch eine Öffnung bis zumindest 2031, wenn die Betriebserlaubnis abläuft, wird es geben. Caritas-Pressesprecherin Bettina Bäumlisberger bekräftigt auf Anfrage der Wasserburger Zeitung und von wasserburg24.de erneut: „Ein Weiterbetrieb ist aus personeller und wirtschaftlicher Sicht nicht gegeben.“ Eine Sanierung des Gebäudes, das 50 Jahre alt ist, sei seitens des Caritasverbandes nicht realisierbar, „eine Rücknahme der Schließung keine Option“.
Die Bewohnerinnen und Bewohner von St. Konrad müssen also raus. Zeitdruck bestehe jedoch nicht, bekräftigt die Caritas. In den nächsten Monaten könnten die ersten jedoch vermutlich nach Edling umziehen. Der Großteil wünsche den Wechsel in den „Sonnengarten“ in der Nachbarkommune, berichtet Bäumlisberger. Alle Bewohner in Wasserburg hätten der Caritas ihren bevorzugten neuen Wohnort mitgeteilt. Erste Seniorinnen und Senioren hätten die Einrichtung bereits verlassen, in Richtung anderer Einrichtungen der Caritas oder in Heime anderer Träger.
Stabilisierung in Edling
Doch was in Wasserburg nach wie vor irritiert: St. Konrad wird geschlossen und mit dem Sonnengarten zusammengelegt, obwohl dort die Pflegesituation besonders angespannt ist. Hier ermittelt aufgrund von Vorkommnissen im vergangenen Jahr nach einer Selbstanzeige des Trägers die Staatsanwaltschaft. Die Caritas betont auf Anfrage, die personelle und qualitative Lage der Pflege in Edling stabilisiere sich „laufend und stetig“. „Aufgrund des Wegzugs von Bewohnern aus Wasserburg konnten die ersten Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen nach Edling wechseln. Die Führungskräfte in der Pflege konnten in den letzten Monaten neu besetzt werden und durch die Unterstützung der Referenten und Referentinnen Pflege aus der Geschäftsleitung Altenheime sowie dem Einsatz weiterer Pflegefachkräfte aus den umliegenden Caritas-Einrichtungen konnte die Qualität in der Pflege erkennbar gesteigert werden.“
Diese „sehr deutliche Qualitätsverbesserung“ werde der Caritas auch von den externen Prüfbehörden (Heimaufsicht, Landratsamt) und dem Medizinischem Dienst Bayern bei den aktuell regelmäßig durchgeführten Qualitätskontrollen bestätigt, so die Pressestelle weiter. „Den eingeschlagenen Weg werden wir weiter mit sehr hohem personellem Einsatz fortführen“, verspricht Sprecherin Bäumlisberger. Ziel sei es, den Aufnahmestopp für Edling zu beenden.
Das ist eine gute Nachricht. Doch nach wie vor im Raum steht der Vorwurf des Wasserburger Stadtrates, das Altenheim St. Konrad werde geopfert, um Edling zu halten. „Die Entscheidung, Wasserburg zu schließen, ist in der Vorbereitung unabhängig von der Situation in Edling gefallen“, hält die Caritas dagegen.
Was geschieht mit der Immobilie?
Der Wasserburger Stadtrat fordert in seiner Resolution die Caritas auch auf, die Kommune konstruktiv bei der Suche nach einem Nachfolger und bei der Übergabe des Betriebs zu unterstützen. Dazu der Verband auf Anfrage wortwörtlich: „Bezüglich einer Nachnutzung des Gebäudes ist der Caritasverband weiterhin in engem Austausch mit der Stadt Wasserburg. Der Caritasverband hat großes Interesse, die Bedarfe und Interessen der Stadt in dem uns möglichen Rahmen zu berücksichtigen.“
Könnte die Immobilie verkauft, verpachtet oder an einen anderen Träger gehen? Hierzu seien im ersten Schritt Gespräche seitens des Caritasverbands mit dem Erbpachtgeber (Kirche, Anmerkung der Redaktion) zu führen. Im weiteren Verlauf würden die möglichen Optionen mit den Beteiligten und interessierten Parteien besprochen, so Bäumlisberger. Die Stadt hat bekanntlich Interesse, das Haus einer Nutzung für die Altenpflege beziehungsweise als Wohnheim für Schüler, Studierende oder Pflegekräfte zuzuführen.