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Kommandowechsel bei der FFW Bad Reichenhall, Teil 2

Ralf Wichter (26) übernimmt das Ruder als Feuerwehr-Kommandant

Andreas Gabriel und Ralf Wichter, FF Bad Reichenhall
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Ralf Wichter (rechts) löst am 1. Juni Andreas Gabriel ab.

Ein frischer Wind weht durch die Freiwillige Feuerwehr Bad Reichenhall: Ralf Wichter übernimmt nach 24 Jahren das Kommando von Andreas Gabriel. Welche Visionen er für die Zukunft hat und welche Herausforderungen auf ihn und das Team warten.

Bad Reichenhall – Am 25. Januar wurde Ralf Wichter zum neuen Feuerwehr-Kommandanten gewählt. Neu ist auch, dass der Kommandant in Bad Reichenhall nun gleich zwei Stellvertreter hat. Hier fiel die Wahl auf Martin Ertl sowie Franz Gruber. Ralf Wichter wird zum 1. Juni den bisherigen Kommandanten Andreas Gabriel nach 24 Jahren ablösen.

Wichter ist zwar erst 26 Jahre alt, aber schon sein halbes Leben bei der Feuerwehr und verfügt dadurch auch schon über einen großen Erfahrungsschatz. Zudem arbeitet er bei der Bundeswehrfeuerwehr. „Ich habe ein duales Studium in Sicherheitstechnik in Wuppertal gemacht“, erklärt er im Gespräch. „Der Schwerpunkt liegt bei dem Studium beim Brandschutz. Hier geht es vorwiegend um Vorbeugung und Abwehr.“

Wichter ist top ausgebildet

Während der Semesterferien und im Praxissemester absolvierte Wichter eine Ausbildung zum gehobenen feuerwehrtechnischen Dienst. „Hier lernt man alles, von den Grundlagen bis zum Verbandsführer.“ Inzwischen ist er an der Regionalkoordinierungsstelle Süd in Lechfeld als S3-Sachbearbeiter stationiert. Diese ist für 14 Feuerwehrwachen zuständig.

Den Lehrgang zum Leiter einer Feuerwehr hat er zusammen mit Ertl bereits erfolgreich absolviert. Wichter ist somit optimal ausgebildet. Doch gibt es noch eine bürokratische Hürde: Das Innenministerium prüft zurzeit, ob seine Ausbildung bei der Bundeswehrfeuerwehr mit dem Verbandsführerlehrgang gleichwertig ist. Und das kann dauern. Wichter ist aber sehr zuversichtlich, dass ihm seine Ausbildung demnächst anerkannt wird.

Das gute Team weiter stärken

Im Moment befindet er sich im regen Austausch mit dem scheidenden Kommandanten Andreas Gabriel. „Es wird ein fließender Übergang. Alles, was nach dem Juni ist, mache ich jetzt schon mit den beiden Stellvertretern und in Rücksprache mit Andi.“ Durch den Wechsel wird es natürlich auch einige Änderungen und Neuerungen geben. „Wir wollen bestimmte Dinge wieder in den Vordergrund bringen und modernisieren, zum Beispiel unseren Internetauftritt.“

Außerdem soll die Präsenz der Feuerwehr in der Bevölkerung gestärkt werden. Denn worum Feuerwehren und Vereine gleichsam buhlen, ist der Nachwuchs. Immer schwieriger wird es, Jugendliche zum Ehrenamt zu bewegen. Vor allem in der Reichenhaller Hauptwache mangelt es an jungen Mitgliedern. „Der Zeitaufwand ist vielen zu hoch. Es ist immer schwierig, Einzelpersonen zu gewinnen und sie zu behalten. Wenn du eine Gruppe hast, dann bleiben die Leute eher dabei“, erklärt Wichter.

Grundsätzlich ist der neue Kommandant aber mit seinem Team sehr zufrieden. „Es läuft nirgends schlecht. Das ist ein Haufen, der gut zusammenarbeitet. Man muss schauen, dass das erhalten bleibt.“ Man merke nämlich, dass das durch Corona ein bisschen nachgelassen habe. „2015, beim 150-Jährigen, da war das ein riesiges Team.“ So einen Zusammenhalt wünsche er sich wieder.

In den kommenden drei Jahren steht auch die Beschaffung von neuen Fahrzeugen an:

  • Drehleiter und Gerätewagen Rüst (AB-Rüstmaterial)
  • Tanklöschfahrzeug 24/50 (Staffel-TLF 3000)
  • Einsatzleitwagen
  • Mehrzweckfahrzeug der Hauptwache

Die Kosten: etwa zwei Millionen Euro. Hierzu wurden Arbeitsgruppen gebildet. Stück für Stück wird auch der Feuerwehrbedarfsplan abgearbeitet. Dringend und soeben vom Stadtrat abgesegnet, ist der Neubau des Feuerwehrgerätehauses in Marzoll. „Irgendwann muss auch die Hauptwache saniert oder neu gebaut werden“, betont der neue Kommandant. Das Gebäude wurde 1979 in Betrieb genommen. „Es herrschen hier sehr beengte Platzverhältnisse. Wir haben kein Lager und keine Schwarz-Weiß-Trennung. Wir ziehen uns hinter den Fahrzeugen um. Das sind alles Unfallschwerpunkte und das Ganze ist nicht mehr zeitgemäß.“ Zudem würden neue Stellplätze benötigt.

Das Feuerwehrgerätehaus in Marzoll ist in die Jahre gekommen.

Vorbereitet sein muss die Feuerwehr auch in Bezug auf die zunehmenden Katastrophenlagen. „Extremwetterlagen sind eindeutig mehr geworden. Wir haben mehr Stürme, Hochwasser, Schnee und Sturzfluten. Da wird man sich wappnen müssen“, sagt der scheidende Kommandant Gabriel. Er freut sich über den „frischen, jungen Schwung“, den sein Nachfolger ins Team bringen wird. Mit Franz Gruber als zweiten Stellvertreter stehe Wichter und Ertl auch ein Kollege mit sehr viel Erfahrung zur Seite.

mf

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