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Staffel-TLF 3000

Trotz angespannter Haushaltslage: Neues Fahrzeug für die Bad Reichenhaller Feuerwehr

Feuerwehr
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Die FFW Bad Reichenhall bekommt ein Staffel-TLF 3000

Die Kurstadt muss die Modernisierung ihrer Feuerwehrflotte vorantreiben. Auf die Bewilligung einer neuen Drehleiter im vergangenen Jahr folgt nun ein Tanklöschfahrzeug. Die Kosten sind hoch. In derselben Stadtratssitzung wurde jedoch zugleich ein schwieriger Haushalt abgenickt.

Bad Reichenhall – Im Zuge des Feuerwehrbedarfsplans haben sich verschiedene Themenbereiche ergeben, die die Stadt Stück für Stück angehen muss. Bereits in der Sitzung vom 25. Juli 2023 hatte der Stadtrat das Fahrzeugkonzept für die Freiwillige Feuerwehr zustimmend zur Kenntnis genommen. Damals gab er grünes Licht für den Erwerb einer neuen Drehleiter für die Hauptwache. In der Sitzung vom Dienstag (23. April) stand nun ein weiteres Fahrzeug auf der Tagesordnung: das Staffel-TLF 3000.

Ein Staffel-TLF 3000 ist ein von Feuerwehren häufig verwendetes Löschfahrzeug, das für den Transport von Löschwasser und die Bekämpfung von Bränden ausgelegt ist. Die Abkürzung „TLF“ steht für „Tanklöschfahrzeug“, während „3000“ auf das Fassungsvermögen des Wassertanks hinweist, der in der Regel etwa 3000 Liter Wasser fasst.

Das TLF 3000 wird als Ersatz für das alte TLF 24/50 angeschafft

Der Grund für die Neuanschaffung: Das bisher genutzte TLF 24/50 ist in die Jahre gekommen. Es wurde 1991 in Dienst gestellt. Im Feuerwehrbedarfsplan erhält es die Note 4, was analog zu den Schulnoten einem „Ausreichend“ entspricht.

Bei der Reichenhaller Feuerwehr soll das Staffel-TLF 3000 als Ersatzfahrzeug für die Erstangriffs-Löschfahrzeuge der drei Feuerwachen dienen. Zudem wird es die Waldbrandausrüstung des alten TLF 24/50 übernehmen. Dabei sollen die vorhandenen Ausrüstungsgegenstände weiterverwendet werden. Ersatzbeschaffungen erfolgen nur, falls diese erforderlich sind.

Herauszögern trotz angespannter Haushaltslage nicht sinnvoll

Zu Beginn der Wortmeldungen scherzte Friedrich Hötzendorfer (FWG), dass es politischer Selbstmord sei, sich mit der Feuerwehr anzulegen. Dennoch gab er zu bedenken, dass gerade ein sehr schwieriger Haushalt debattiert wurde. „Auch bei Pflichtaufgaben haben wir sparsam umzugehen.“

Daher erkundigte er sich, ob es wegen der Note „ausreichend“ für das alte TLF möglich wäre, den Zeitpunkt der Anschaffung noch zu schieben. „Die Beschaffung dauert zwei Jahre. Jetzt ist es noch ausreichend, aber wir wissen nicht, ob es dann noch so ist“, erklärte der Stadtkämmerer Hans-Werner Zauner. Zudem würden die Preise steigen. Er könne sich bezüglich des Zustands jedoch nur auf die fachlichen Auskünfte der Feuerwehr berufen.

„Das Fahrzeug muss Synergie-Effekte haben“

Sowohl Hötzendorfer als auch Michael Nürbauer (Grüne-SPD) wollten wissen, warum mit dem TLF 3000 ein anderes Fahrzeug als Ersatz angeschafft werden soll. Nürbauer verwies zudem in Erinnerung an den Großbrand am Thumsee auf die Wichtigkeit eines Löschfahrzeuges. „Das Fahrzeug muss Synergie-Effekte haben“, erklärte der 2. Kommandant Franz Gruber.

Das TLF 3000 fasse zwar 1000 Liter weniger Wasser, habe dafür aber wesentliche Effekte bei der Zweit- und Drittverwendung. „In dem Fahrzeug wird die Waldbrandausrüstung vorgehalten. Für uns ist das eine erste Ausrüstung in Richtung Vegetationsbrand. Das gewinnt immer mehr an Bedeutung.“

Interkommunale Beschaffung bringt Kostenvorteile

„Keiner will, dass eine Feuerwehr mit schlechtem Material ausgestattet ist“, bekundete Rainer Hüller (Grüne-SPD). Dennoch tue er sich angesichts der Kosten schwer, zuzustimmen. Da die Beschaffung interkommunal mit einer oder mehreren Gemeinden geprüft werden soll, frage er sich, ob auch eine interkommunale Nutzung denkbar wäre, um hier die Kosten zu senken. Oberbürgermeister Dr. Christoph Lung verneinte dies. Jede Kommune müsse ihren Bereich zunächst selbst übernehmen. Nachbargemeinden kämen erst im Anschluss zu Hilfe.

Zauner erklärte, dass man sich bei der gemeinsamen Ausschreibung Kosten sparen könnte und es zudem bei der Beschaffung vielleicht einen Preisvorteil und einen Zuschlag bei der Förderung gebe. „Bei der Drehleiter kriegen wir zehn Prozent“, so der Kämmerer. Julia Schmied (Bürgerliste) erkundigte sich, wo das neue Fahrzeug stehen werde. Gruber hierzu: „Wie jetzt auch: bei der Hauptwache.“

Die Kosten für das TLF 3000

Insgesamt wird mit einem Betrag von rund 460.000 Euro ausgegangen. Im Haushalt 2024 sind Ausgaben in Höhe von 260.000 Euro eingeplant, für die Jahre 2025 und 2026 jeweils 100.000 Euro. Abzüglich der Zuschüsse vom Freistaat Bayern (105.170 Euro) und vom Landkreis (75.075 Euro) hat die Stadt letztendlich 279.755 Euro zu stemmen.

Dem Beschlussvorschlag zu Beschaffung des TLF 3000 stimmten die Stadträte trotz Bedenken bezüglich der Haushaltslage schließlich einstimmig zu. Der Fuhrpark der Feuerwehr wird in den kommenden Jahren noch um zwei Fahrzeuge erweitert. Für 2025 steht die Beschaffung eines Einsatzleitwagens an, im Jahr 2027 soll ein Mehrzweckfahrzeug für die Hauptwache folgen.

mf

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