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Krise weiterhin spürbar

Mehr Arbeitslose in der Region als 2024: Knapp 2000 sind unter 25 – warum es bei den Jungen hakt

Knapp 2000 Menschen unter 25 Jahren sind in der Region ohne Job. Dabei werden in vielen Berufen Azubis dringend gesucht – so zum Beispiel bei den Köchen.
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Knapp 2000 Menschen unter 25 Jahren sind in der Region ohne Job. Dabei werden in vielen Berufen Azubis dringend gesucht – so zum Beispiel bei den Köchen.

Die Zahl der Arbeitslosen in der Region hat sich im Vergleich zum Januar kaum verändert. Was allerdings auffällt: Zahlreiche junge Menschen sind ohne Arbeit. Woran das liegt und welche Menschen trotzdem immer mehr in die Beschäftigung finden, im Überblick.

Rosenheim/Traunstein/Mühldorf – „Im Februar waren 1150 – oder 11,9 Prozent – mehr Menschen arbeitslos gemeldet als vor einem Jahr“, erklärt Dr. Nicole Cujai, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Rosenheim. Es hat sich nicht viel verändert, seit Jahresbeginn. Die Arbeitslosenquote liegt sowohl in Stadt und Landkreis Rosenheim, als auch in Traunstein und Mühldorf auf Januar-Niveau.

Überraschende Zahlen: Mehr Arbeitslose unter 25

Aber: Im Februar ging es in manchen Branchen wieder ein wenig bergauf. So wurden beispielsweise erste Mitarbeiter aus dem Hoch- und Tiefbau aus der saisonbedingten Freistellung zurückgeholt. Zudem ist die Zahl der Arbeitslosen bei den Führern von Fahrzeug- und Transportgeräten sowie unter anderem bei den medizinischen Gesundheitsberufen, und in den Bereichen Erziehung, Sozialem und Hauswirtschaftlichem zurückgegangen.

Was allerdings derzeit auffällt: Gerade bei den Jüngeren - unter 25-Jährigen - ist die Zahl der Arbeitslosen gestiegen. Im Gebiet der Agentur für Arbeit Rosenheim sind nun 960 unter 25-Jährige arbeitslos gemeldet. 50 mehr als noch im Vormonat. Ähnlich hat sich die Lage im Gebiet der Agentur für Arbeit Traunstein entwickelt. Dort waren im Februar 1014 unter 25-Jährige arbeitslos gemeldet. Im Januar waren es noch 24 weniger.

„Geben Sie den jungen Menschen eine Chance“

„Einige junge Menschen haben ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen und suchen nun ihre erste Anstellung als Fachkraft“, erklärt Cujai die Entwicklung. „Aber es gibt auch Auszubildende, bei denen es aufgrund des ersten Zwischenzeugnisses oder weil der Ausbildungsberuf oder -betrieb nicht richtig passt, zu einer Neu- und Umorientierung kommt und die sich deshalb bei uns melden.“ Zudem hätten sich auch Absolventen der Fach- oder Hochschule nach dem Abschluss zum Halbjahr bei der Agentur für Arbeit gemeldet. „Geben Sie den frisch ausgelernten Fachkräften und den jungen Menschen, die einen Ausbildungsbetrieb suchen, eine Chance“, appelliert Cujai an die Arbeitgeber.

Wo die meisten Fachkräfte gefragt sind

Michael Vontra, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Traunstein, hingegen ruft die jungen Arbeitssuchenden auf, die Unterstützung der Agentur zu nutzen. Es sei wichtig, früh mit den Beratungsstellen in Kontakt zu treten. „Schul- oder Ausbildungsabbrechern ohne Abschluss oder junge Erwachsene, die nach Abschluss Ihrer Ausbildung im Januar nicht übernommen wurden, wollen wir den Einstieg in den Arbeits- und Ausbildungsmarkt gezielt erleichtern“, sagt Vontra.

Angebote gibt es dafür in der Regel genug. „Fertigungstechnische Berufe, Gesundheitsberufe, Bau- und Handelsberufe machen knapp die Hälfte unseres Angebots aus“, erklärt Vontra. „Dabei sind in fast allen Wirtschaftssektoren vor allem Fachkräfte gefragt. Deshalb ist der wichtigste Baustein für ein stabiles Berufsleben eine Ausbildung.“

Ähnlich sieht es in Rosenheim aus. „Viele Betriebe suchen nach wie vor junge Menschen, die im Herbst eine Ausbildung bei ihnen beginnen“, sagt Cujai mit Blick auf den Ausbildungsstart. „Im Februar waren knapp 2.850 offene Ausbildungsplätze gemeldet.“ Die meisten Ausbildungs-Angebote im Raum Rosenheim gibt es derzeit in den Berufen Kaufmann Einzelhandel (267), Verkäufer (256), Handelsfachwirt (Ausbildung, 123), Kaufmann Büromanagement (87), Industriemechaniker (85) oder Koch (82).

Immer mehr Geflüchtete Ukrainer beschäftigt

Doch es sind nicht nur junge Menschen, denen die Agentur für Arbeit unter die Arme greift. Sondern auch denen, die es ohnehin schon nicht leicht haben, da sie aus ihrer Heimat flüchten mussten. So wie zahlreiche Ukrainer, die in Folge des russischen Angriffskriegs ihre Heimat verlassen mussten. Im Februar jährte sich der Kriegsbeginn nun schon zum dritten Mal. Das nimmt Cujai zum Anlass, die Arbeitsmarktsituation der geflüchteten Ukrainer in der Region genauer zu beleuchten: „Wir unterstützen diese Menschen dabei, ihren beruflichen Weg in Deutschland zu finden“, macht sie deutlich. „Zu Bewerberinnen und Bewerbern, die über einen entsprechenden Arbeitsmarktzugang verfügen, bleiben unsere Jobcenter nach Abschluss des Sprach- bzw. Integrationskurses in intensivem Kontakt, um sie bei der Arbeitssuche und Arbeitsaufnahme zu unterstützen.“

Zudem stünde die Agentur in engem Austausch mit den Arbeitgebern und berät sie in Hinblick auf mögliche Unterstützungsleistungen. „Wir haben in unserer Region schon unterschiedliche positive Integrationen in Arbeit – und das auf verschiedenen Qualifikationsniveaus. Vom Helfer bis zu einer Tätigkeit auf höherem qualifiziertem Niveau“, merkt Cujai an. Aktuell sind im Bereich der Arbeitsagentur Rosenheim 1120 Menschen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit beschäftigt – Tendenz steigend.

Blick auf die Regionen

Für die Stadt Rosenheim errechnet sich eine Arbeitslosenquote von 5,6 Prozent (Vormonat: 5,6 Prozent; Februar 2024: 5,0 Prozent). Derzeit sind 2.081 Bürgerinnen und Bürger ohne Arbeit.

Im Landkreis Rosenheim liegt die Arbeitslosenquote bei 3,3 Prozent (Vormonat: 3,3 Prozent; Februar 2024: 3,0 Prozent). Die Zahl der arbeitslosen Menschen insgesamt für den Landkreis beträgt 5.036. Hier sind 3.112 Männer und Frauen bei der Hauptagentur in Rosenheim arbeitslos gemeldet, 15 mehr als im Vormonat.

Die Arbeitslosenquote im Landkreis Traunstein betrug im Februar 3,7 Prozent, ein Gleichstand zum Januar. Im Februar 2024 lag sie bei 3,6 Prozent. 3 750 Menschen sind arbeitslos gemeldet, das sind 153 Menschen mehr als vor einem Jahr. Im Vormonatsvergleich sind es 34 Menschen oder 0,9 Prozent weniger.

Die Arbeitslosenquote im Landkreis Mühldorf lag im Februar bei 4,2 Prozent, ein Gleichstand zu Januar. 2 905 Menschen waren gemeldet, acht weniger als im Vormonat und 339 mehr im Vorjahresvergleich, als die Quote bei 3,8 Prozent lag. 

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