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Proteste haben Folgen

Nach Teslas Fall macht Musk ernst – Gegner sollen „gefunden und bestraft“ werden

US-Bürger erheben seit Wochen ihre Stimme gegen Tesla. Im Mittelpunkt der Auseinandersetzung steht eine steigende Wut auf Elon Musk. Der fordert nun drastische Strafen.

Austin, Texas – Rückrufe beim Cybertruck, drastische Einbrüche bei der Tesla-Aktie, zuletzt schloss eine kanadische Automesse Tesla aus: Für den Milliardär Elon Musk reihen sich die schlechten Nachrichten nur so aneinander. Verschiedene Fehltritte und die Nähe zum kontroversen US-Präsidenten Donald Trump hatten für viel Kritik an Musk gesorgt. Jetzt hat Musk genug – er fordert Konsequenzen für die Protestler. Und jetzt werden aktuelle Tesla-Besitzer zum nächsten großen Musk-Problem.

„Tod durch DOGE-Biss“ – Anti-Tesla-Proteste sorgen für wütende Reaktion bei Elon Musk

Jetzt hat Musk offenbar genug. Am Sonntag rief er dazu auf, die Organisatoren hinter den Anti-Tesla-Protesten festzunehmen und zu bestrafen. Angeregt hatten neue Proteste, die am selben Tag vor rund 200 Tesla-Showsrooms weltweit stattgefunden hatten, diese Entwicklung. Das berichtete das Nachrichtenportal Newsweek, das sich außerdem um Aussagen von Milliardär Elon Musk sowie der Firmen Tesla und X bemüht hatte.

Elon Musk im Weißen Haus (Symbolfoto). Seit Wochen protestieren US-Bürger gegen Tesla. Kern des Ganzen ist eine wachsende Wut auf Elon Musk. Dieser fordert nun harte Strafen.

Konkret schien ein auf X kursierendes Video für Musks neuesten Ausfall verantwortlich sein. In dem Video waren Protestler zu sehen, die auf den Straßen New Yorks herumlagen, ausgestattet mit nach Grabsteinen designten Protestschildern, auf denen Dinge wie „Medicaid-Beschneidungen haben mich gekillt“, „Tod durch DOGE-Biss“ (ein Wortspiel, das auf die Ähnlichkeit der Worte DOGE und Dog, Hund, zielt) oder „Ruhe in Frieden, Musk hat Trump dazu gebracht, Sozialleistungen zu kürzen“. Musk hatte daraufhin auf X reagiert: „Erstens einmal gab es keine Beschneidungen von Medicaid, Sozialleistungen oder anderen Leistungen, es sei dann, man bezeichnet das Aufhalten von Betrug als ‚Beschneidung‘. Zweitens ist es illegal, eine Kampagne zu organisieren, bei der der Tod von Leuten gefordert wird. Die Organisatoren und Geldgeber werden gefunden und bestraft.“

Image-Schaden für Tesla – Kunden wenden sich ab

Zur Erklärung dafür: Innerhalb der letzten Monate hatte Musk – teils durch eigenes Verhalten – massive Image-Schäden eingefahren. Bei einer Wahlveranstaltung war er durch angeblich nationalsozialistische Gestik aufgefallen. Nach dem Wahlkampf avancierte er vom Geldgeber zum Berater von US-Präsident Donald Trump. Er hatte außerdem die Aufsicht über die inoffizielle Behörde Department of Government Effiency (DOGE) erhalten.

Nach offiziellen Angaben soll diese dabei helfen, die Bürokratie innerhalb der USA zu entschlacken und für ein Plus an Effektivität zu sorgen. Offenbar sieht es Musk auch als seine Aufgabe an, Betrug zu finden und zu beenden. Dabei war die Behörde allerdings nicht immer korrekt vorgegangen. Im Gegenteil: Es gab Berichte über überhastete Massenentlassungen, unrechtmäßige Kündigungen, verpatzte Rückholaktionen, nachdem man zum Beispiel bemerkt hatte, dass bereits entlassene Beamte zu wichtig waren, um sie gehen zu lassen. Auch soll die Behörde sich Zugang zu sensiblen Daten vieler Millionen US-Amerikaner verschafft haben.

All das hat dazu geführt, dass sich die Wut innerhalb der Bevölkerung auf Musk aufgestaut hatte – und auf Tesla-Fahrer. Diese schützen sich aktuell teilweise mit Stickern, die versprechen: „Habe meinen Wagen gekauft, bevor Musk verrückt wurde“.

Niedergang bei Tesla – Leerverkäufer verdienen Milliarden am Sturz von Elon Musk

Die so entstandene Bewegung nennt sich selbst „Tesla Takedown“ und zielt eben genau darauf ab: Tesla zu Fall bringen. Das passiert auf mehreren Ebenen. Eine davon ist die des Protests – in den vergangenen Wochen hatten die Organisatoren mehrfach zu Protesten aufgerufen, die oftmals vor den Tesla-Räumen stattfanden. Teils hatte es auch Tesla-Fahrzeuge erwischt. Zum Beispiel hatten Protestler mehrere Tesla-Fahrzeuge in Berlin in Brand gesteckt.

Daneben passiert ein drastischer Wandel bei den Kaufentscheidungen. Vor allem in Deutschland nimmt Tesla immer kleinere Marktanteile ein. Umfragen hatten gezeigt, dass Kunden sich wegen Musks Eskapaden aktiv gegen einen Kauf von Tesla-Autos entscheiden.

Und dann wäre da noch die Wall Street. Leerverkäufer haben an Teslas Kursverlusten zuletzt Milliarden verdient. Laut dem Datenanbieter S3 Partners hatten Hedgefonds-Leerverkäufer, die gegen Tesla gewettet hatten, seit dem Schlusskurs am 17. Dezember über einen dreimonatigen Zeitraum rund 16,2 Milliarden US-Dollar verdient. Im selben Zeitraum brach Teslas Marktwert um mehr als 700 Milliarden US-Dollar ein – Musks Privatvermögen schrumpfte angeblich um mehr als 100 Milliarden Dollar. Ein Ende der Proteste ist nicht in Sicht.

Rubriklistenbild: © IMAGO / UPI Photo

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