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Sicherheitsbedenken nach Protesten

Kein Zutritt für Tesla – Wichtige kanadische Automesse setzt Musk neue Grenzen

Tesla befindet sich in einer schwierigen Lage. Eine renommierte Automobilmesse in Kanada hat nun auch den Hersteller aus der Liste gestrichen. Auslöser sind Bedenken in Bezug auf die Sicherheit.

Ottawa – Proteste vor Tesla-Produktionsstätten, einbrechende Verkaufszahlen und weniger Interesse von Autokäufern: Der Elektroauto-Spezialist Tesla steht vor einem wachsenden Berg an Problemen. Ob Tesla-Chef Elon Musk dafür allein verantwortlich ist, ist fraglich, aber ein guter Teil der aktuellen Anfeindungen richten sich direkt gegen den Milliardär und Trump-Verbündeten.

Automesse sägt Tesla ab – aus Sicherheitsbedenken

Jetzt sieht es danach aus, als würde Tesla auch auf der kanadischen Messe Vancouver International Auto Show nicht stattfinden. Diese beginnt am 20. März. Eigentlich war Tesla schon eingeplant, aber auf der offiziellen Website fehlen fast sämtliche Hinweise auf den US-Elektroauto-Giganten. Nur ein paar Blog-Posts aus dem Frühjahr 2024 wiesen auf die damalige Teilnahme Teslas hin.

Ausgebrannter Tesla in Berlin (Symbolfoto). Tesla steckt in Schwierigkeiten. Jetzt hat auch eine wichtige Automesse in Kanada den Hersteller gestrichen. Der Auslöser sind Sicherheitsbedenken.

Der Grund dafür sind angeblich Sicherheitsbedenken. „Die hauptsächliche Sorge der Vancouver Auto Show ist die Sicherheit ihrer Teilnehmer, Aussteller und Mitarbeiter. Diese Entscheidung wird sicherstellen, dass alle Teilnehmer sich ausschließlich darauf konzentrieren können, die vielen positiven Teile des Events zu genießen“, zitierte das Nachrichtenportal USA Today Eric Nicholl, Executive Director der Messe. Angeblich hatte Tesla mehrere Möglichkeiten erhalten, sich freiwillig von der Veranstaltung zurückzuziehen, diese aber verstreichen lassen.

Massive Kritik an Tesla – wegen Musk-Handlungen in der Regierung

Die Sorgen der Automesse sind nicht unberechtigt – innerhalb der letzten Wochen und Monate hatte Teslas Image schwere Rückschläge erlitten. Dafür gibt es zwei hauptsächliche Gründe. Erstens hatte Tesla-Chef Elon Musk, einer der reichsten Menschen der Welt, sich nicht nur innerhalb der USA schwer politisiert und war zu einer Art persönlichem Berater für US-Präsident Donald Trump avanciert, zweitens hatte das dazu geführt, dass Musk in gewisser Weise Regierungsgewalt bekam.

Konkret führt er das sogenannte Department of Government Efficiency an, die Behörde für Regierungseffizienz. Ihr Ziel: den Regierungsapparat verkleinern und überall da Geld sparen, wo es nur möglich ist. Diese Behörde ist derzeit für massenhafte Entlassungen innerhalb der USA verantwortlich. Musks Einmischung in Wahlkämpfe anderer Länder sowie offen zur Schau gestellte Sympathie für rechtsextreme Ideologie kamen hinzu. Musk hatte Kanada im Februar noch als „keinen echten Staat“ bezeichnet.

All das hatte deutlichen Unmut in der nordamerikanischen Bevölkerung erzeugt. Wiederholt hatten Menschen vor Tesla-Standorten demonstriert und gegen Fahrzeuge der Marke kam es zu Vandalismus.

„Inländischer Terrorismus“ – Justiz schaltet sich in Probleme um Tesla ein

Das hatte bereits die US-Justizministerin Pam Bondi auf den Plan gerufen. Sie hatte zuletzt angekündigt, Vandalismus gegen Fahrzeuge des E-Autobauers Tesla als „inländischen Terrorismus“ verfolgen zu wollen. Ihr Ministerium habe bereits mehrere Täter „in diesem Sinne“ angeklagt, berichtete die Nachrichtenagentur AFP. Einigen Beschuldigten drohe eine Mindeststrafe von fünf Jahren Haft. Auch möglichen Hintermännern, die „diese Verbrechen koordinieren und finanzieren“, drohten „schwere Konsequenzen“.

Musk zeigte Unverständnis. Im Onlinedienst X teilte er ein Video von brennenden Teslas und kommentierte das mit „Terrorismus“. Seiner Meinung nach stellt Tesla einfach nur Elektroautos her und habe nichts getan, „das diese bösen Angriffe verdient“. Musks Handeln, sowohl politisch als auch wirtschaftlich, regt immer heftigeren Widerstand an.

Tesla-Niedergang bringt Shortsellern Milliarden – „Können uns kaum Vergleichbares vorstellen“

Am Niedergang von Teslas Image verdienen derzeit vor allem Hedgefonds-Leerverkäufer. Innerhalb dreier Monate hatten sie mit Wetten gegen Tesla rund 16,2 Milliarden US-Dollar verdient. Während dieses Zeitraums hatte sich der Wert von Tesla-Aktien knapp halbiert. Das berichtete der Datenanbieter S3 Partners, der die entsprechenden Zahlen seit dem Schlusskurs am 17. Dezember untersucht hatte. Musks Nettovermögen schrumpfte während dieser drei Monate um mehr als 100 Milliarden Dollar.

JPMorgan hatte letzte Woche (die vom 12. März) sein Tesla-Kursziel zum Jahresende von 135 auf 120 US-Dollar korrigiert und schrieb in einer Mitteilung: „Wir können uns in der Geschichte der Automobilindustrie kaum etwas Vergleichbares vorstellen, wo eine Marke so schnell so viel Wert verloren hat.“

Rubriklistenbild: © IMAGO / Christian Ender

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