Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

Milliardengrab? Sorge wächst

Brenner-Nordzulauf stockt: Tirols Landeshauptmann nimmt Verkehrsminister Wissing in die Pflicht

Mattle (r.) sieht Deutschlands Verkehrsminister Wissing (l.) gefordert.
+
Mattle (r.) sieht Deutschlands Verkehrsminister Wissing (l.) gefordert.

Eine Milliarde Mehrkosten, der Brenner-Nordzulauf stockt: Tirols Landeshauptmann Mattle nimmt den deutschen Verkehrsminister in die Pflicht. Angesichts von 10,5 Mrd. Euro für den BBT fordert Tirol den Ausbau in Bayern.

Innsbruck - Die Mehrkosten von einer Milliarde Euro beim Bau des Brennerbasistunnels bringen die Tiroler Landesregierung ebenfalls unter Druck. Weil sich der Tunnel bis zur geplanten Inbetriebnahme 2032 auf 10,5 Milliarden Euro verteuern wird, zugleich die Zulaufstrecken in Bayern trotz ausgewählter Trasse wegen anhaltender Bürgerproteste in den Sternen stehen. Die FPÖ fordert bereits von den Vorständen der Brennerbasistunnelgesellschaft eine genaue Analyse der Kostensteigerung. Und Verkehrssprecherin Evelyn Achhorner mahnt, dass der Brennertunnel weder verkehrs- noch kostentechnisch zu einem finanziellen Milliardengrab werden dürfe.

Das richtet sich natürlich auch an die Adresse der Landesregierung. Sie wird seit einigen Jahren mit Hiobsbotschaften konfrontiert: mit der Verzögerung bei der Fertigstellung von 2026 auf 2032 oder jetzt mit den neuerlichen Mehrkosten. Schließlich zahlt das Land im Gegensatz zu anderen Regionen, in denen Bahntunnel errichtet werden, beim „Jahrhundertbauwerk“ kräftig mit: 120 Millionen Euro werden bis 2034 zu den Baukosten beigetragen, 70 Millionen Euro investierte das Land in den Probestollen. Der Mautzuschlag im Unterinntal fließt ebenfalls in die Finanzierung des Brennertunnels.

Tirol pocht auf rasche Umsetzung

Wichtig sind auch die Zulaufstrecken, damit nach Fertigstellung nicht wieder ein Nadelöhr auf der Brennerachse entsteht. Doch der erforderliche viergleisige Ausbau in Bayern von Grafing bis Schaftenau (54 Kilometer) ist in die Mühlen der Politik, unzufriedener Anrainer und von Bürgerinitiativen geraten. Landeshauptmann Toni Mattle (VP) geht angesichts der aktuellen Ereignisse in die Offensive. Er verweist auf die „Kufsteiner Erklärung“, die er mit Bayerns Ministerpräsident Markus Söder und dem Südtiroler Landeshauptmann Arno Kompatscher unterzeichnet hat.

Tirols Position ist unverändert, weiterhin wird die rasche Umsetzung des Brenner-Nordzulaufs gefordert.

„Der Brennerbasistunnel kann seine volle Wirkung erst entfalten, wenn nördlich und südlich von Tirol auch die notwendigen Zulaufstrecken fertig sind. Wenn wir am größten Infrastrukturprojekt Europas arbeiten, muss auch Deutschland in der Lage sein, den Schienenausbau voranzutreiben“, sagt der Landeshauptmann gegenüber der TT. Er sehe hier den deutschen Verkehrsminister gefordert, keine Zeit zu verlieren und gemeinsam mit dem Freistaat Bayern und der Deutschen Bahn ein Projekt mit und für die Menschen entlang des Brennerkorridors umzusetzen.

Mattle nimmt Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) in die Pflicht. „Er fordert ja immer freie Fahrt für freie Bürger. Ich nehme an, das soll auch für die Schiene gelten. Tirol hat beim Bau der Unterinntaltrasse jedenfalls wertvolle Erfahrungen gesammelt, die wir gerne teilen.“ Beim Transitgipfel in Kufstein, betont Mattle, habe ihm Ministerpräsident Markus Söder versichert, dass man an einer raschen und nachhaltigen Lösung arbeite. Im Rahmen der gemeinsamen Erklärung von Tirol, Bayern und Südtirol sei ein Bekenntnis zur Verlagerung auf die Schiene sowie zum Brennerbasistunnel und den damit verbundenen Zulaufstrecken abgegeben worden.

Tiroler Tageszeitung/Peter Nindler

Kommentare