TuS Bad Aibling und SV Tattenhausen feiern
Die Lage im Fußball-Kreis Inn/Salzach vor dem Finale: 17 der 24 Meister sind noch offen
Die Fußball-Ligen im Kreis Inn/Salzach nähern sich dem großen Finale. Doch noch immer sind 17 von 24 Meistertitel ohne neuen Eigentümer. Gefeiert werden durfte allerdings bereits in Bad Aibling und Tattenhausen. So ist die Lage von Regionalliga bis C-Klasse.
Rosenheim – Nur 13 Minuten liegen zwischen den beiden Fußballplätzen, auf denen innerhalb von 20 Stunden zwei Kreisklassen-Meisterschaften bejubelt wurden. Das Tattenhauser Meisterstück in der Gruppe 2 hatte sich abgezeichnet, doch der TuS Bad Aibling schrieb am Samstag eine verrückte Geschichte. Eine Stunde nach dem Schlusspfiff realisierte die Mannschaft, dass sie vorzeitig Meister war.
Nur noch zwei Spieltage stehen im Kreis Inn/Salzach an, und noch immer haben 17 der 24 Meister-Pokale keinen Besitzer gefunden. Ein Streifzug durch die Ligen von der Regionalliga bis zur C-Klasse.
Buchbach mit schlechten Karten
Regionalliga: Es ist ein Vierkampf um die beiden Relegations-Tickets mit den Vizemeistern aus der Bayernliga, in dem Schlusslicht TSV Buchbach (24 Punkte) die schlechtesten Karten hat. Die Elf von Aleks Petrovic muss in Illertissen und gegen Aubstadt gewinnen, um überhaupt noch eine Chance zu haben. Das Restprogramm der Konkurrenz: SV Schalding-Heining (30 Punkte) gegen Meister Kickers Würzburg und beim 1.FC Nürnberg II, Eintracht Bamberg (28) beim FC Augsburg II und gegen Bayern München II und FC Memmingen (26) gegen Wacker Burghausen und bei Türk Gücü München.
Niemand will in die Regionalliga
Bayernliga Süd: Wer will überhaupt noch in die Regionalliga? Nach dem Rückzieher des SV Erlbach (63 Punkte) ist Schwaben Augsburg (64) der einzige Verein aus dem Spitzenquartett, der für die vierte Liga gemeldet hat. Heimstetten (62) und TSV Landsberg (60) wollen nicht rauf. Damit wäre der FC Deisenhofen (59) als Fünfter in der Relegation – wenn er denn will. In dieser Konstellation würde den Augsburgern am Samstag schon ein Punkt gegen Erlbach reichen, um den Aufstieg perfekt zu machen. Mit einem Sieg wären die Schwaben zugleich Meister. Der SV Kirchanschöring ist gerettet, weil er den direkten Vergleich mit Dachau 65 (4:0, 2:2) gewonnen hat. Der Kirchheimer SC muss wieder in die Landesliga, Türkspor Augsburg und der VfR Garching kommen nicht um die Relegation herum.
Wasserburg fehlen vier Punkte
Landesliga Südost: …und plötzlich hat der TSV 1880 Wasserburg die besten Chancen auf Platz zwei. Vier Punkte fehlen den „Löwen“ noch, um die Relegation sicher zu haben. Der FC Unterföhring und Chiemgau Traunstein sind die letzten beiden Hürden. Wären Wasserburg und Hallbergmoos am Ende gleichauf, müsste die Tordifferenz entscheiden, denn beide Duelle endeten remis. Und da ist der VfB zurzeit acht Tore besser. Dem TSV Ampfing fehlt noch ein Punkt, um dem direkten Abstieg sicher zu entgehen. Der Tabellen-14. der Landesliga Südost muss auf jeden Fall in die Relegation – die 14. im Südwesten und Nordwesten sind nicht mehr einzuholen. Die SpVgg Feldmoching ist nicht mehr zu retten.
Waldkraiburg muss wieder runter
Bezirksliga Ost: Platz zwei hinter Meister ESV Freilassing machen wohl der SV Dornach und der FC Moosinning untereinander aus. Bleiben beide punktgleich, hätte Moosinning dank des besseren direkten Vergleichs (1:1, 3:1) die Nase vorn. Der VfL Waldkraiburg steht nach dem 0:2 in Teisendorf als erster Absteiger fest, davor trennen den 11. (Nichtabsteiger) vom 14. (Direktabsteiger) aber nur noch zwei Punkte. Der TSV Teisendorf hat jetzt die besten Karten, drinzubleiben.
Aschau könnte den Titel feiern
Kreisliga 1: Dem TuS Prien droht auf der Zielgerade wieder einmal die Luft auszugehen. Aber noch ist zumindest Platz zwei aus eigener Kraft erreichbar. Denn am Samstag kommt der TSV Bad Endorf, der zurzeit zwei Punkte Vorsprung hat. Gewinnt der TuS, könnte der SV Aschau/Inn den Sack zumachen und den Titel feiern – falls er beim ASV Au drei Punkte holt. Denn der direkte Vergleich gegen Prien (2:0, 2:3) spräche dann für den SVA. Den DJK-SV Griesstätt rettet bei fünf Punkten Rückstand nur noch ein Wunder vor dem Abstieg, die Relegation droht aber noch mindestens sechs Mannschaften. Der TSV Emmering kann sich mit einem Sieg in Westerndorf aus eigener Kraft vorzeitig retten.
Aufstiegsrennen schrumpft auf drei Teams
Kreisliga 2: Da waren’s nur noch vier, die Meister werden können – und drei mögliche Aufsteiger, denn die SG Tüßling/Teising darf bekanntlich nicht. Tabellenführer Fridolfing steht nur wegen der besseren Tordifferenz (plus 18) vor dem TSV Bad Reichenhall (plus 13), weil der direkte Vergleich (3:2, 0:1) unentschieden ist. Für Fridolfing wäre es der dritte Aufstieg in Folge. Der Dritte SC Anger kann am Freitag gegen Engelsberg vorlegen, Fridolfing (in Surheim) und Bad Reichenhall (gegen Tüßling) müssen am Samstag nachziehen. Im Tabellenkeller hat der SV Kay noch nicht aufgegeben – aber ohne einen Sieg am Mittwoch im vorgezogenen Spiel gegen Mehring wäre der Abstieg besiegelt. Der FC Hammerau, Buchbach II (je 25 Punkte), Schönau (23) und Inzell/Weißbach (21) kämpfen um zwei Nichtabstiegsplätze. Der Verlierer des Duells in Weißbach zwischen Inzell und Schönau kann die Relegation kaum noch umgehen.
Bad Aibling feiert eine Stunde nach Abpfiff
Kreisklasse 1: Ein Wechselbad der Gefühle erlebte der TuS Bad Aibling am Samstag. Ein 0:3 in Bad Feilnbach aufgeholt, aber doch nur 3:3 gespielt. Zu wenig für die Meisterschaft, dachten die meisten. Doch eine Stunde später behielt der Tabellenletzte SV Pang die Oberhand gegen Nußdorf – das war der Titel für die Kurstädter! Denn Kiefersfelden darf nur noch einmal ran und hat den direkten Vergleich (0:5, 1:5) klar verloren. Ob die Bad Aiblinger Pang aus Dankbarkeit am Freitag die Punkte überlassen? Nur ein Sieg beim Meister würde die Hoffnung Pangs auf den Klassenerhalt aufrechterhalten. Sonst läuft alles auf Vogtareuth (am Dienstag, 7. Mai, gegen Bad Aibling) und Feldkirchen in der Relegation hinaus.
Tattenhausen schafft den Aufstieg
Kreisklasse 2: Seit 1968 spielt der SV Tattenhausen in den Fußball-Ligen mit – und ab August 2024 zum ersten Mal in der Kreisliga! Nach der Niederlage in der Relegation gegen Griesstätt im Vorjahr ließen die Grün-Weißen diesmal nichts anbrennen und machten den Titel mit einem 5:1 gegen Wasserburg II perfekt. Der TSV Schnaitsee kann für die Relegation planen, weil sich die Verfolger Babensham und Seeon gegenseitig die Punkte wegnahmen. Der Direktabstiegsplatz wird wohl am Sonntag im Duell zwischen Maitenbeth und Edling (beide 19) ausgespielt. Der FCM gab mit dem 5:1 gegen Schechen ein kräftiges Lebenszeichen. Den zweiten Relegationsplatz dürften Amerang (25 Punkte), Wasserburg II und Ramerberg (je 26) unter sich ausmachen.
Entscheidung am Wochenende?
Kreisklasse 3: Das 5:4 in Kirchweidach zeigte, mit wie viel Selbstbewusstsein der SV DJK Pleiskirchen ins Saisonfinale geht. Wenn alles optimal läuft, könnte die Elf von Thomas Gruber am Samstag schon den Titel klarmachen. Dazu müsste allerdings Verfolger Neuötting am Freitag gegen Oberbergkirchen den Kürzeren ziehen und der Tabellenführer in Heiligkreuz gewinnen. In Oberbergkirchen gestolpert ist der frischgebackene Toto-Pokal-Sieger TuS Traunreut. Wenn Neuötting dort am Freitag gewinnt, wäre die Buchner-Elf schon aus dem Rennen um den Aufstieg. Tittmoning steigt nach einem Jahr wieder ab, der SV Schwindegg geht auf jeden Fall in die Relegation. Der FC Mühldorf muss im Kampf um den direkten Klassenerhalt drei Punkte auf Oberbergkirchen wettmachen. Der direkte Vergleich spricht für die Kreisstädter.
Dreikampf an der Spitze
Kreisklasse 4: Was für ein Dreikampf! Mit einem Punkt Vorsprung geht der SV Oberteisendorf in das Saisonfinale gegen Waging und Otting. Letzter Prüfstein für den SVO ist am Samstag die „Zweite“ von Bayernligist SV Kirchanschöring, am Pfingstmontag ist Schlusslicht Unterwössen zu Gast. Gleichzeitig treffen dann die punktgleichen Lokalrivalen aus Waging und Otting aufeinander, der Sieger ist zumindest Zweiter. Die Abstiegs-Relegationsplätze dürften Bischofswiesen (23 Punkte), Weildorf, Leobendorf (je 24) und der TSV Bergen (27) unter sich ausmachen.
Höhenrain hat es selbst in der Hand
A-Klasse 1: Höhenrain (47 Punkte), Aßling (46) und Hohenthann (45) geben sich an der Spitze weiter keine Blöße. Tabellenführer SCH hat aber alles in der eigenen Hand: Am Samstag geht es gegen den TSV Aßling, und am Pfingstmontag gastiert er beim TSV Hohenthann. Andererseits: Vier Punkte aus den beiden Spielen dürften nicht zum Titel reichen. Der ESV Rosenheim kann mit einem Sieg in Au den Klassenerhalt klarmachen. Dann ginge es für Westerndorf II und Iliria Rosenheim im direkten Duell am letzten Spieltag nur noch darum, wer Letzter und wer Vorletzter wird.
Meister entscheidet sich im direkten Duell
A-Klasse 2: Breitbrunn-Gstadt und Croatia Rosenheim bleiben punktgleich an der Spitze – aber die Rosenheimer müssen am Wochenende pausieren. Da bietet sich für Breitbrunn am Samstag in Halfing die Chance, auf drei Punkte davonzuziehen, bevor es am Pfingstmontag das direkte Duell um den Titel gibt. So oder so: Der Sieger in diesem Spiel ist Meister. Der SV Höslwang steht als Absteiger fest, weil er den direkten Vergleich gegen Rimsting (0:2, 0:2) verloren hat. Bernau, Rimsting und die SG Raubling II/Nicklheim machen den zweiten Absteiger unter sich aus.
TVK-Aufholjagd wohl ohne Belohnung
A-Klasse 3: Zwei Siege in Waldhausen und am Pfingstmontag in Rott, und der Titel ist dem SV DJK Oberndorf nicht mehr zu nehmen – auch, wenn der TV Kraiburg die Liga kurz und klein schießt. Der TVK hat in der Rückrunde schon sieben Punkte aufgeholt. Allein Thomas Voglmaier (34 Tore) und Felix Weber (26) haben zusammen öfter getroffen, als alle Oberndorfer Spieler zusammen. Aßling II darf im Abstiegskampf noch einmal hoffen.
Burgkirchen reicht ein Sieg
A-Klasse 4: War’s das schon im Aufstiegskampf für Emmerting? Mit dem 3:3 gegen Aschau II fiel die DJK (47 Punkte) auf Platz drei zurück. Dem SVG Burgkirchen (52) reicht nun am Freitag ein Sieg beim sieglosen FC Perach, um die Rückkehr in die Kreisklasse nach drei Jahren perfekt zu machen. Verliert Emmerting in Altötting, kann die SG Marktl/Stammham (48) mit einem Dreier in Erlbach schon Platz zwei sichern. Mettenheim hat im Abstiegskampf nun die besseren Karten.
Trostberg ist gerettet
A-Klasse 5: Traunwalchen kann mit einem Sieg in Trostberg Platz zwei schon fast perfekt machen, auch wenn Verfolger Kammer noch ein Nachholspiel in der Hinterhand hat. Der TuS Kienberg müsste auf den TSV Heiligkreuz II nicht nur sechs Punkte, sondern auch 17 Tore aufholen, um den Abstieg zu verhindern. Trostberg ist mit dem 5:3 gegen Kienberg gerettet.
Chieming darf noch hoffen
A-Klasse 6: Die SG Chieming/Grabenstätt hat nach der 1:2-Schlappe in Neukirchen nur noch eine Chance, den Titel zu holen: Mit einem Sieg gegen Tabellenführer Petting – und dann hoffen, dass der am letzten Spieltag gegen die SG Übersee/Grassau maximal einen Punkt holt. Bei dieser Konstellation könnte sogar noch Siegsdorf II mit zwei Siegen gleichziehen. Dann wäre Chieming im Dreier-Vergleich Meister und Petting Zweiter. Es geht aber auch viel einfacher: Ein Sieg am Samstag in Chieming und der TSV Petting steigt auf. Die DJK Traunstein ist ebenso abgestiegen wie der SC Schleching.
Prien II braucht eine zweite Chance
B-Klassen: Der SV Albaching hat den zweiten Matchball verwandelt und mit einem 5:0 über Oberndorf II sein Meisterstück in der Gruppe 3 gemacht. Den zweiten Matchball braucht auch der TuS Prien II in der Gruppe 2, der seine erste Chance in Rohrdorf (0:3) verpasste. In Frasdorf soll der Titel perfekt gemacht werden. Den Aufstieg durften am Wochenende der FV Oberaudorf und der SV Schonstett bejubeln.
Drei weitere Aufsteiger stehen fest
C-Klassen: Die SG Übersee/Grassau II bleibt ungeschlagen und sichert sich gleichzeitig Aufstieg und Titel in der Gruppe 2. Den Aufstieg haben auch Genclerbirligi Wasserburg (Gruppe 3) und TuS Großkarolinenfeld II (Gruppe 1) fix gemacht. Zur Meisterschaft fehlt Genclerbirligi noch ein Punkt am Sonntag im Duell gegen TV Kraiburg II.