In der Fußball-Landesliga Südost
Auch der Umzug stoppt den TSV Wasserburg nicht: Diese Löwen-Serie ist einzigartig
Auf ungewohntem Terrain hat der TSV Wasserburg sein Heimspiel in der Fußball-Landesliga Südost gegen den TuS Geretsried bestritten. Dennoch waren die Löwen vom Inn nicht zu stoppen und ließen eine Serie einzigartig werden.
Wasserburg – Dass die Fußballer des TSV 1880 Wasserburg ihr Heimspiel im Badria austrugen, war Ironie des Schicksals, denn die Trainingswoche der Löwen begann genau dort – und zwar in der Halle. Aufgrund der Platzsituation wich der Landesligist am Montag in die Badria-Halle aus, am Freitagabend lieferte die Mannschaft von Trainer Florian Heller auf dem grünen Rasen im weiten Rund einen spektakulären 3:2-Erfolg gegen Geretsried.
Führungstor nach einer Minute
„Ein großer Dank gilt unserem Organisations-Team, das den Umzug aus der Altstadt ins Badria perfekt gemeistert hat. Das i-Tüpfelchen war die fahrbare Leinwand von unserem Gönner Robert Zeislmeier auf der Gegengeraden. Das Ambiente, das uns ausmacht, war somit auch im Badria gegeben. Das Spiel war sehr unterhaltsam, mit ihrer Leistung begeisterte unsere Mannschaft die Fans“, sprach Abteilungsleiter Kevin Klammer nach einer intensiven Woche allen ehrenamtlichen Helfern und den Spielern seinen Dank aus.
Die knapp 300 Zuschauer saßen noch gar nicht richtig unter dem Tribünendach, da stand es schon 1:0 für die Hausherren. Bereits in der ersten Minute wurde nach einem weiten Chipball schnell kombiniert und Leon Simeth schoss den Ball aus acht Metern ein. Geretsried war noch nicht wirklich anwesend, da hätten Michael Barthuber per Kopf (6.) und Daniel Kononenko per Weitschuss erhöhen können (8.). Nun waren die Gäste aber wach und zeigten fortan eine ansehnliche Leistung, denn ganz ließ sich die gefährliche Geretsrieder Offensivabteilung nicht ausschalten. Die besten Chancen hatte Srdan Ivkovic, der zweimal am glänzenden Lino Volkmer im Tor scheiterte (27. und 36.). Genau in ihrer größten Drangphase dezimierte sich der TuS selber. Der bis dahin dominante und danach unsichtbare Lukas Kellner bekam für ein brutales Foul an Barthuber eine zehnminütige Zeitstrafe (37.), was einerseits den Druck milderte und andererseits den Innstädtern in numerischer Überlegenheit das 2:0 bescherte. Michael Neumeier war auf rechts durch und bediente Simeth, dessen verunglückten Schuss Daniel Yordanov am langen Pfosten kurz vor der Pause über die Linie drückte (43.).
Starker Gegner blieb dran
Nach zuletzt etlichen Leistungseinbrüchen im zweiten Durchgang lag es dieses Mal eher am starken Gegner als an den Löwen selbst, dass es noch einmal spannend wurde. „Geretsried hat eine gute Mannschaft. Der Anschlusstreffer war gut gespielt“, erkannte Coach Heller an, nachdem Torjäger Ivkovic nach sehenswerter Kombination einschoss (52.). „Unsere Tore waren aber auch alle sehr gut gemacht“, fügte der zufriedene Coach an und verwies auf das 3:1 von Leon Simeth (69.). Luca Wagner hatte sich auf rechts durchgetankt und Simeth setzte eine Direktabnahme aus 16 Metern trocken neben den Pfosten in die Maschen.
Direkt verwandelte Ecke
Dass es in der Schlussphase noch hektisch wurde, lag daran, dass Robin Renger in der 89. Minute eine Ecke direkt verwandelte. In der Nachspielzeit köpfte die Wasserburger Hintermannschaft unzählige weite Bälle aus dem Strafraum, sodass am Ende der dritte Sieg in Folge stand. TuS-Trainer Daniel Dittmann lamentierte nach dem Spiel, „dass mehr drin gewesen wäre“, Heller hingegen sah das anders: „Beide Seiten hatten ihre Chancen, aber letztendlich haben wir verdient gewonnen.“ Aufgrund der Grünwalder Niederlage gegen Schwaig ist Wasserburg nunmehr die einzig ungeschlagene Mannschaft der Landesliga Südost.
Das Steno zum Spiel
TSV Wasserburg: Volkmer, Neumeier (ab 81. Kollie), Lucas Knauer, Selimovic (ab 74. Lindner), Brich, Kononenko, Höhensteiger, Simeth (ab 91. Rauscher), Kerschbaum, Barthuber (ab 73. Jackl), Yordanov (ab 60. Wagner).
Schiedsrichter: Magnus Gehrwald (JFG Straubinger Land).
Zuschauer: 295.
Tore: 1:0 Simeth (1.), 2:0 Yordanov (43.), 2:1 Ivkovic (52.), 3:1 Simeth (69.), 3:2 Renger (89.).
