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„Das muss man einfach ganz klar sagen“

Aperol-Party im Aufstiegs-Derby gegen Tüßling – doch Reischachs Kapitän feiert woanders 

Der TSV Reischach um Ersatzkapitän Christof Vilsmaier (rechts) hatten Spaß im Aufstiegsderby gegen die SG Tüßling-Teising.
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Der TSV Reischach um Ersatzkapitän Christof Vilsmaier (rechts) hatten Spaß im Aufstiegsderby gegen die SG Tüßling-Teising.

Volles Haus, gute Laune und ein Derby mit Zündstoff: Während die einen auf dem Platz um die Relegation kämpfen, stoßen die anderen mit Aperol an – doch Reischachs Kapitän Michael Dinkelbach lässt sich das Spektakel gegen SG Tüßling-Teising aus einem ganz besonderen Grund entgehen.

von Benedict Schweiger

Reischach – Schon letztes Wochenende ging es in der Fußball-Kreisliga 1 im Kreis Inn/Salzach heiß her, als sich der SV Reichertsheim (SG RRG) und der TSV Emmering schon vor dem Spiel um die Parkplätze bekämpften (beinschuss.de berichtete). Dieses Mal, am Sonntag (11. Mai), trafen die Relegationskonkurrenten der Kreisliga 2 aufeinander: der TSV Reischach und der SV Tüßling (SG Tüßling-Teising). Tabellarisch standen sich der Viertplatzierte und der Tabellenzweite am Sonntagnachmittag bei traumhaftem Wetter gegenüber. 

Die Reischacher, die zuletzt wegen eines Spielabbruchs im Fokus standen, führen in der Rückrunde die Heimtabelle an und stellen eine ernsthafte Gefahr für die auswärtsstarken Tüßlinger dar. Ersatzkapitän Christof Vilsmaier erklärte zur aktuellen Situation: „Wir hatten kein Ziel wegen des Aufstiegs. Aber natürlich, wenn du da vorne dran bist, willst du dann auch probieren, dass du in die Relegation gehst. Aktuell ist jeder glücklich. Alle sind gut drauf. Trainer ist glücklich und der ganze Vorstand. Saisonziel war, dass wir besser sind als letztes Jahr. Da wurden wir Achter. Das Ziel haben wir erreicht.“ 

Reischach siegt im Kreisliga-Derby um den Aufstieg gegen Tüßling

Ein wirklicher Grund zum Feiern für die rund 1.200-Einwohner-Gemeinde im Landkreis Altötting. Auch vor dem Spiel zeigten sich die Gastgeber großzügig: Anlässlich des Muttertags gab es für alle Frauen über 18 zu jeder Eintrittskarte einen Gratis-Aperol Spritz an der Bar. Die Heimelf, ganz in Weiß, und ihr Gegenüber aus Tüßling in Schwarz begegneten sich von Beginn an auf Augenhöhe. Bereits nach fünf Minuten sorgte Noah Durchner für den ersten Aufreger. Sein flacher Pass von links in den Strafraum blieb am reingrätschenden Tüßlinger Verteidiger hängen. Die Reischacher Bank forderte lautstark ein Handspiel, woraufhin Schiedsrichter Maximilian Stör früh erste Ermahnungen aussprechen musste. 

Das nächste Lebenszeichen der Partie ließ auf sich warten. Erst kurz vor der Halbzeit sorgte eine Ecke von Michael Giglberger für Gefahr, doch Reischachs Torwart Kilian Ritter parierte souverän. Danach ging es torlos in die Kabinen, und die rund 500 Zuschauer nutzten das schöne Wetter, um sich mit neuen Getränken einzudecken und die zähen ersten 45 Minuten herunterzuspülen. Zur Zuschauerzahl sagte Vilsmaier später: „Wir haben schon erwartet, dass es so viele Zuschauer werden. Weil gegen Tüßling ist immer was los. Und heute ist Muttertag auch noch. War schon was los. Ist natürlich extra Motivation, wenn man sowas sieht.“ 

TSV Reischach verhilft SV Aschau am Inn zur vorzeitigen Kreisliga-Meisterschaft

Nach dem Seitenwechsel nahm die Partie mehr Fahrt auf. Diesmal waren es die Gäste, die lautstark reklamierten: Ein weiter Einwurf von Herbert Friedrich landete im Strafraum der Heimelf. Nach einer chaotischen Szene schloss Luca Steinbacher ab – der Ball knallte an die Unterkante der Latte und sprang zurück ins Feld. Das Schiedsrichtergespann entschied sofort: kein Tor

Nur zehn Minuten später fiel dann doch das entscheidende Tor – und die Heimelf durfte jubeln. Nach starker Vorarbeit von Vilsmaier kam Michael Gaßlbauer im Strafraum an den Ball und verwandelte eiskalt unten links zur 1:0-Führung. In der Folge verflachte die Partie erneut. Schiedsrichter Stör musste immer wieder zur Gelben Karte greifen, das Spiel blieb hitzig, aber letzten Endes ohne weiteren Treffer bis zum Schluss. Für Reischach bedeutet der Sieg den Sprung auf Platz zwei. Tüßling fällt auf Rang drei zurück. Zudem profitiert der SV Aschau am Inn vom Punktverlust der Gäste und krönt sich vorzeitig zum Meister und damit zum Aufsteiger in die Bezirksliga

Vilsmaier zeigte sich nach Abpfiff als fairer Sportsmann und gratulierte dem Rivalen aus Aschau: „Wir haben zweimal gegen Aschau gespielt. Hinspiel haben wir verdient verloren, mit 2:0. Letzte Woche haben wir erst gegen Aschau gespielt und mit Leidenschaft gekämpft. Aber die spielen einfach eine Liga besser Fußball. Das muss man einfach ganz klar sagen. Verdienter Aufstieg und Top-Trainer-Leistung.“ 

Reischach-Kapitän Dinkelbach feiert woanders

Sichtlich enttäuscht über die Derby-Pleite verzichtete Tüßlings Spielertrainer Andreas Giglberger auf ein Statement gegenüber beinschuss.de. Stattdessen fand Co-Trainer Ralf Jurascheck aufbauende Worte für sein Team: „Letztendlich haben wir unsere Chancen nicht verwertet. Am Ende ist es wie jedes andere Spiel. Es gibt drei Punkte. Wir müssen weitermachen. Wir können jetzt auch nur abwarten. Was unsere Mannschaft betrifft, bin ich schon sehr zuversichtlich. Wir werden nicht aufgeben und letztendlich alles in die Waagschale werfen.“ 

Auch Vilsmaier, der Stürmer der Reischacher, hatte noch klare Worte zum Aufstiegs-Derby parat: „Wir haben heute keinen Druck gehabt. Die Tüßlinger hatten den Druck. So sind wir aufgelaufen. Wir hatten heute wirklich Spaß am Fußball.“ Warum Vilsmaier als Kapitän auflief, erklärte er mit einem Grinsen: „Leider war unser erster Kapitän Michael Dinkelbach wegen einer Hochzeit verhindert. Kein Problem“, sagte er lächelnd. „Haben wir schön ausgeholfen. Wir sind überglücklich wegen des Derbysiegs.“ Ob der Sieg auch als Geschenk gedacht war, beantwortete er so: „Ich hab tatsächlich im Kreis gesagt: Für’n Dinki machen wir ihm ein Geschenk. Genau so ist es.“ (sb)

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