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„Da schaust blöd aus der Wäsche“

Drama, Hoffnung, Jubel – das nervliche Auf- und Ab des SV Erlbach beim SV Kirchanschöring

SV Kirchanschöring gegen SV Erlbach
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Die Spieler des SV Erlbach bedankten sich nach Spielende in Kirchanschöring bei den zahlreich mitgereisten Fans.

Vier Gegentore beim SV Kirchanschöring, hängende Köpfe – und plötzlich keimt Hoffnung auf. Was dem SV Erlbach im Inn/Salzach-Derby in der Fußball-Bayernliga Süd widerfährt, ist eigentlich kaum zu fassen.

von Rudi Mayer

Kirchanschöring – Am Samstagnachmittag (17. Mai) um 14 Uhr stand im Rahmen des 34. Spieltages der Bayernliga Süd die Begegnung SV Kirchanschöring gegen den SV Erlbach im heimischen Sportpark an der Laufener Straße an. Die über 1260 (!) angereisten Zuschauer – Rekord in „Anschöring“ in zehn Jahren Fußball-Bayernliga Süd – erlebten bei trockenen und frühsommerlichen Wetterbedingungen ein wahrhaftiges Drama für die ganz in Rot gekleideten Gäste aus dem benachbarten Holzland.

Ein Blick auf die Tabelle offenbarte dem SV Erlbach die Möglichkeit, Meister der Bayernliga Süd, Teilnehmer an der Relegationsrunde oder gar als Viertplatzierter völlig leer auszugehen. Alles war möglich an diesem Spieltag, vieles war abhängig von den Ergebnissen der Mitbewerber FC Memmingen gegen den abstiegsbedrohten Türkspor Augsburg und FC Pipinsried im Heimspiel gegen den TSV Kottern. Nur eines durfte eigentliche nicht passieren – punktlos aus diesem Derby in Kirchanschöring hervorzugehen!

Erlbach: Trotz Kirchanschöring-Drama in der Regionalliga-Relegation

Entsprechend angespannt und nervös begannen die Gäste ihr gewohntes Angriffsspiel über die Flügel in die Tat umzusetzen, wurden dabei aber immer wieder von der tief gestaffelten Abwehr der Hausherren abgefangen. Bis auf zwei hochkarätige Chancen für die Erlbacher durch Leonhard Thiel, die zu einer möglichen 2:0 Pausenführung hätte führen können, brachte die erste Halbzeit wenig an erwähnenswerten Fakten ein. Halbzeit! Zuschauerin Bettina K. meinte zur 1. Halbzeit gegenüber beinschuss.de: „Ich finde, dass das Derby etwas zu hart geführt wird, es sind viele Fouls, die völlig unnötig sind. Unsere Männer sollten mal daran denken, dass sie alle am Montag wieder zur Arbeit müssen! Ansonsten finde ich, dass die Stimmung hier angenehm, friedlich und bombastisch ist“!

Anstoß zur 2. Halbzeit! Kaum ausgesprochen, überraschte der „Wikinger“ und gleichzeitig Abschiedskandidat Gabriel Öllerer Gästetorhüter Andreas Steer, indem er in der 46. Spielminute zur 1:0 Führung für seinen SV Kirchanschöring einnetzte. Kaum vier Minuten später erhöhte Julian Galler auf 2:0! Und als wäre dies nicht alles schon Schmach genug für den SV Erlbach, setzte David Lobendank nur neun Minuten später in der 59. Spielminute mit dem 3:0 einen vorläufigen Schlusspunkt zu den Aufstiegshoffnungen der Holzländler. Die Gelb-Schwarze Mehrheit im Stadion übernahm von nun an das Jubelzepter in die Hand, während die zahlreich angereisten Fans vom SV Erlbach zunehmend schweigsamer wurden. Was war denn nun passiert? Wie konnte es soweit kommen, dass man gerade im Begriff war, eine hervorragend gespielte Saison gänzlich über Bord zu werfen?

Das nervliche Auf- und Ab des SV Erlbach in Kirchanschöring

Trainer Lukas Lechner rang nach dem Abpfiff sichtbar mit seinen Emotionen. Die Enttäuschung über die 0:4-Pleite saß tief – doch der Blick ging sofort wieder nach vorn. „Die erste Halbzeit war noch O.K., da haben wir es durch zwei Großchancen selbst in der Hand gehabt, die Vorzeichen für das heutige Spiel auf Erfolg zu stellen“, erklärte Lechner, der das Spiel seiner Mannschaft keineswegs komplett schwarzmalte. Doch was dann folgte, war ein Albtraum im Schnelldurchlauf. „In der zweiten Halbzeit sind wir gleich zu Beginn eiskalt erwischt worden, mit dem 0:2 direkt im Anschluss hast du dann doch schon gemerkt, dass die Köpfe sehr schwierig werden, womit dann auch das 0:3 und 0:4 fast schon nicht mehr aufzuhalten war“, analysierte der Coach sichtlich angefasst.

Kirchanschöring spielte groß auf, während beim SVE nichts mehr zusammenlief. Lechner zeigte sich trotz allem sportlich: „Kirchanschöring hat das heute richtig gut gemacht und dafür meinen Glückwunsch!“ Dann aber ein Hoffnungsschimmer – fast wie ein Wunder im letzten Moment. „Erst bist du down, dann bekommst du mit, dass Kottern in Pipinsried 2:0 führt, dann geht gefühlsmäßig die Achterbahn wieder hoch – wir haben die Relegation erreicht und wir werden alles reinwerfen, um das Ziel Regionalliga zu erreichen!“ Aus der bitteren Niederlage wird so neue Kraft geschöpft – Erlbach lebt noch.

Rekordkulisse, Emotionen, Derby-Fieber: Die schönsten Fotos von Kirchanschöring gegen Erlbach

SV Kirchanschöring gegen SV Erlbach
SV Kirchanschöring gegen SV Erlbach  © Rudi Mayer
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SV Kirchanschöring gegen SV Erlbach
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SV Kirchanschöring gegen SV Erlbach
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SV Kirchanschöring gegen SV Erlbach
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SV Kirchanschöring gegen SV Erlbach
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SV Kirchanschöring gegen SV Erlbach
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SV Kirchanschöring gegen SV Erlbach
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SV Kirchanschöring gegen SV Erlbach
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SV Kirchanschöring gegen SV Erlbach
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SV Kirchanschöring gegen SV Erlbach
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SV Kirchanschöring gegen SV Erlbach
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SV Kirchanschöring gegen SV Erlbach
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SV Kirchanschöring gegen SV Erlbach
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SV Kirchanschöring gegen SV Erlbach
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SV Kirchanschöring gegen SV Erlbach
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SV Kirchanschöring gegen SV Erlbach
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SV Kirchanschöring gegen SV Erlbach
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SV Kirchanschöring gegen SV Erlbach
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SV Kirchanschöring gegen SV Erlbach
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SV Kirchanschöring gegen SV Erlbach
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SV Kirchanschöring gegen SV Erlbach
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SV Kirchanschöring gegen SV Erlbach
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SV Kirchanschöring gegen SV Erlbach
SV Kirchanschöring gegen SV Erlbach  © Rudi Mayer
SV Kirchanschöring gegen SV Erlbach
SV Kirchanschöring gegen SV Erlbach  © Rudi Mayer

Auch Co-Trainer Johann Grabmeier wirkte angeschlagen, versuchte das Geschehene aber klar zu benennen. „Ich glaube, heute lief so alles schief, was schieflaufen kann“, meinte er nüchtern, aber mit einem Anflug von Trotz. Bereits zur Halbzeit war das Gefühl da, dass nur eine massive Reaktion das Spiel noch drehen könnte. Doch es kam anders. „Schon in der Pause haben wir uns darauf festgelegt, dass eine deutliche Leistungssteigerung unbedingt notwendig ist, durch den Doppelschlag von Kirchanschöring ist natürlich alles in die andere Richtung gelaufen.“ Doch Jammern? Fehlanzeige. Grabmeier schiebt die Enttäuschung zur Seite und richtet den Fokus auf das Wesentliche: „Letztendlich ist es egal, wir haben die Relegation erreicht und die besitzt nun absolute Priorität. Strich ziehen, nach vorne schauen und dann werden wir sehen, wie das Unternehmen Regionalliga ausgeht!“

Kirchanschöring freut sich über Regionalliga-Relegation für Erlbach

Kapitän Alexander Fischer hatte nach dem Schlusspfiff sichtlich zu kämpfen, seine Gedanken zu ordnen. Denn was sich in der zweiten Hälfte auf dem Rasen abspielte, war für die Gäste kaum zu verdauen. „Die erste Halbzeit war noch Fifty-Fifty“, blickte der Abwehrchef zurück, „in der zweiten dann kam ein regelrechter Einbruch mit dem Doppelschlag, da schaust erstmal blöd aus der Wäsche.“ Und tatsächlich: Die Elf aus Erlbach wirkte nach den Gegentoren wie gelähmt. Taktisch blieb ihnen keine Wahl – volles Risiko. „Logischerweise mussten wir dann hinten aufmachen, aber das birgt dann immer die Gefahr, dass man weitere Gegentore fängt und so war es ja auch mit dem 3:0 und 4:0.“ Doch dann – fast wie ein kleiner Sieg im Schatten der Niederlage – kam die erlösende Nachricht von der Trainerbank: „Wir haben, Gott sei Dank gegen Schluss des Spiels von der Trainerbank erfahren, dass Kottern 2:0 bei Pipinsried in Führung liegt, da war unser Gefühl wieder ein anderes.“

Die Erlbacher durften trotz der bitteren Klatsche durchatmen – das Relegationsticket war gelöst. Fischer richtete den Blick sofort nach vorne: „Egal, was heute hier gelaufen ist, wir werden jetzt nach vorne schauen und alles für die Relegation in die Waagschale werfen, das sind wir unserem Verein und unseren Fans schuldig!“ Auch auf Seiten der Gastgeber war die Stimmung gelöst – schließlich hatte der SV Kirchanschöring mit einem bärenstarken Auftritt die Saison veredelt. Sportchef Sven Vetter zeigte sich nach dem Abpfiff mehr als zufrieden: „Wir haben heute ein tolles Spiel unserer Mannschaft miterleben dürfen, es hat gezeigt, dass wir nicht umsonst in der oberen Tabellenhälfte stehen.“ Und trotz sportlicher Rivalität gab es versöhnliche Töne in Richtung Erlbach: „Ich bin froh, dass es dem SV Erlbach nicht geschadet hat und dass sie trotz alledem noch in die Relegation gekommen sind. Sportlich gesehen wünschen wir unserem Nachbarverein SV Erlbach für die anstehenden Qualifikationsspiele alles Gute!“

Last but not Least: Wir haben heute eine übermächtige Gelb-Schwarze Truppe sehen dürfen, die im Derby gegen Erlbach ihre ganze Routine zum Vorschein brachte. Aber wer die Mannschaft um Cheftrainer Lukas Lechner etwas genauer kennt, weiß, dass eine solche Niederlage für die Roten aus dem Holzland kein Argument der Resignation ist. Im Gegenteil, der SV Erlbach wird mit absoluter Sicherheit in den anstehenden Relegationsspielen (zu den Details gehts hier entlang) die Holzbau-Grübl-Arena wieder zum Beben bringen! Und wir von beinschuss.de werden auch wieder da sein! (rm)

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