Neuer Meister der Kreisliga 2
„Wollten es allen beweisen“: Aschau am Inn nach Relegationsdrama wie Phoenix aus der Asche
Doppelte Feierlaune beim SV Aschau am Inn. Nachdem man in der Vorwoche bereits für eine besondere Aktion in der Relegation im Vorjahr den Fair-Play-Preis des BFV erhalten hatte, konnte man sich an diesem Wochenende auch die Meisterschaft in der Kreisliga 2 sichern. beinschuss.de sprach mit Co-Trainer Daniel Hofstetter
Aschau am Inn - Nach einem schweren Rückschlag gibt es meistens nur zwei Szenarien, wie es weitergeht kann. Entweder man zerbricht daran, oder man geht gestärkt aus der Situation heraus. Vor genau dieser Frage stand der SV Aschau am Inn nach der vergangenen Saison.
Gerade hatte man auf die wahrscheinlich dramatischste Weise den Aufstieg in die Bezirksliga in der Relegation verpasst. Doch was war überhaupt passiert? Es läuft die 81. Minute des Relegationsrückspiels gegen den FC Gerolfing. Nach dem 1:2 im Hinspiel steht der SV Aschau mit dem Rücken zur Wand, spielt jedoch beim Stand von 1:1 seit wenigen Minuten in Überzahl. Gerolfing hatte aufgrund einer Verletzung eines eignen Spieler den Ball ins Aus gespielt. Es gab Einwurf für Aschau. Dann überschlagen sich die Ereignisse.
Aschau/Inn: Freude über Kreisliga-Meistertitel nach Relegationsdrama
Aschau spielt den Ball zurück, doch keiner der Gerolfinger Spieler macht Anstalten, den Ball an sich zu nehmen. Und so kommt es, wie es kommen muss. Ein Aschauer schnappt sich nach kurzem Warten die Kugel, flankt in die Mitte, wo Burhan Karababa zum 2:1 trifft. Danach bricht Chaos aus:
„Wir haben am Anfang überhaupt nicht mitbekommen, was grade passiert ist. Die Stimmung ist total ins Aggressive umgeschlagen. Die Spieler von Gerolfing sind auf uns zugesprintet“, erklärt Co-Trainer Daniel Hofstetter die Szene aus seiner Perspektive. Über zehn Minuten dauert es, bis sich alles wieder etwas sortiert hat. Dann trifft man beim SV Aschau eine folgenschwere Entscheidung: „Wir haben uns entschieden, Gerolfing ein Tor zu schenken und dann nochmal voll anzugreifen.“ Doch es sollt einfach nicht sein. Durch das 2:2 verpasst Aschau den Aufstieg in die Bezirksliga.
SV Aschau am Inn mit doppelter Feierstimmung
Fast ein Jahr ist seit diesem Spiel nun bereits vergangen. An der Entscheidung würde man bei den Veilchen aber nichts mehr ändern wollen: „Natürlich gab es auch Negativstimmen. Aber für mich haben wir damals absolut richtig gehandelt.“ Für ihre Aktion erhielten die Kicker des SV Aschau vor dem Heimspiel gegen Reischach den Fair-Play-Preis des BFV, eine Auszeichnung, die Co-Trainer Hofstetter stolz macht. „Wir freuen uns, dass wir als Vorbild für andere dienen konnten.“
Doch wie ging es nach dem Relegationsdrama mit dem SV Aschau weiter? Ist man an dem Rückschlag zerbrochen, oder kam man gestärkt daraus hervor? Die Antwort darauf bekam man am Sonntag nach der Partie gegen den FC Hammerau. Nach dem eigenen 4:0-Erfolg und der Niederlage des SV Tüßling beim TSV Reischach stehen die Veilchen als Meister der Kreisliga 2 als Aufsteiger in die Bezirksliga fest.
Happy End im zweiten Anlauf: Aschau am Inn ist Kreisliga 2-Meister und Bezirksliga-Aufsteiger




„Es fühlt sich einfach mega geil an es jetzt geschafft zu haben und es freut uns als Trainer einfach, dass sich die Jungs für die harte Arbeit, die sie über die letzten beiden Jahre geleistet haben, endlich belohnt haben und diese Saison völlig verdient den Meistertitel geholt haben“, jubiliert der Hofstetter am Tag nach der Aufstiegsfeier. Am Ende hatte die Niederlage in der Relegation für ihn auch etwas Positives: „Dieses weitere Jahr Kreisliga hat uns gutgetan. Wir sind auf beiden Seiten des Feldes viel stabiler geworden.“ Und der Co-Trainer schiebt noch ein Lob an seine Mannschaft hinterher: „Wir haben hier eine richtig geile Truppe, die nach dem verpassten Aufstieg jeden Tag Gas gegeben hat, die es allen beweisen wollte. Ich bin sehr stolz auf die Jungs.“ (tb)