Familienkolumne „Dahoam am Land“, Folge 21
Endlich Frühling! Radl herrichten, Bälle aufpumpen, Luftpumpen verschwunden
Wir haben als Familie gechlossen den Winter satt. Es gelüstet uns nach Frühblühern, Sonnenstrahlen auf der Haut, einer Grillparty im Garten. Doch als Vater ist man erst einmal damit beschäftigt, alle „Draußen-Spielsachen“ wieder herzurichten.
Dahoam - „Diesmal merke ich mir, wo ich die Luftpumpen für Bälle und Fahrräder hinlege!“, ist ein Entschluss den ich nun bereits zum x-ten Mal nicht umgesetzt habe. Ich stehe also im Schuppen, fürchte mich vor Spinnen, die hier überwintert haben könnten, und versuche, irgendein Hilfsmittel zum Aufblasen der Reifen zu finden. Dabei ist die Auswahl gar nicht mal so klein.
Da wäre zum Beispiel eine fast leere Flasche mit Seifenblasen-Flüssigkeit. Oder drei Federballschläger, deren Spannung nachgelassen hat. Und siehe da, ein Tischtennis-Netz - die Platte dazu haben wir übrigens bereits entsorgt. Doch wo habe ich nur die Luftpumpen hingepackt?!
Während ich also in der Tür zu unserem kleinen Blockhäuschen stehe, in dem die Räder und alle (?) dazugehörigen Werkzeuge untergebracht sind, fröstelt es mich. Draußen ist ein wolkenfreier Himmel, aber ich habe hier den nahezu einzigen Ort gefunden, wo die Sonne nicht hin scheint. War ja klar. Meine Frau richtet derweil unsere Blumenbeete her. Sie hat natürlich ihre Werkzeuge immer am gleichen Ort, findet sie sofort und kann einfach loslegen. Und während ich sie dabei beobachte, wie sie ihre Fleecejacke auszieht, weil es in der Sonne wohl zu heiß ist, läuft mir ein kalter Schauer den Rücken hinunter.
„Dort lege ich die Luftpumpen hin, dann finde ich sie im Frühling wieder“, hatte ich mir letzten Herbst noch gedacht. Aber wo war dieses vermaledeite „dort“ gleich wieder?! Ob ich den Kinder glaubhaft vermitteln kann, dass sie dieses Jahr auf Felgen radfahren sollen? Meine Nase läuft.
Ich versuche mein Glück in der Garage. Oh, der Schuppen war scheinbar doch nicht der einzige Ort ohne Sonneneinstrahlung. Auf dem Weg laufe ich an meiner Labradorhündin Kaylee vorbei, die sich in der Sonne räkelt. Tja, Hund müsste man sein. Nach einer halben Stunde finde ich schließlich die Luftpumpen. Völlig durchgefroren und mit steifen Fingern mache ich mich auf den Weg zu den Rädern.
Unterwegs möchte ich noch etwas trinken. Ich nehme einen Schluck aus der mitgebrachten Flasche Cola. Und spucke diesen sofort wieder aus. Denn in meiner unendlichen Weisheit habe ich es geschafft, wenigstens mein Getränk in die Sonne zu stellen. Schon einmal warme Cola getrunken? Ich auch nicht, nur ausgespuckt halt.
ar