Kommentar zur Anhörung in Berlin
Diskussion um Brenner-Nordzulauf im Verkehrsausschuss des Bundestags – Es wäre so schön gewesen
Im Verkehrsausschuss in Berlin wurde über den Brenner-Nordzulauf diskutiert. Und die Region hat sich präsentiert. Dass dabei tatsächlich etwas herausspringt, ist dennoch zweifelhaft. Ein Kommentar von OVB-Redakteur Michael Weiser.
Berlin/Rosenheim – Es wäre so schön gewesen: Die Parlamentarier im Verkehrsausschuss hören die guten Gründe, die darauf abzielen, der Region Rosenheim beim Brenner-Nordzulauf so viel Leid wie möglich zu ersparen. Und dann, überzeugt vom besseren Argument, beugen sie sich den Wünschen aus Oberbayern und empfehlen dem Plenum im Bundestag, bei der Bahn Nachbesserungen in Auftrag zu geben. Es war ja auch eindrucksvoll vorgetragen: So wie Landrat Lederer die ungeheuren Ausmaße der neuen Bahndämme schilderte, hatte man direkt Schuttberge vor Augen.
Doch zeigten sich die Ausschussmitglieder der Ampel in Wahrheit nur mäßig begeistert von den Anregungen aus der Region. Milliardenteuer seien die, meinte etwa der Grüne Matthias Gastel. Mehr Eindruck machten auf die meisten Ausschussmitglieder die beiden Tiroler Vertreter: Ingrid Felipe, ehemalige stellvertretende Landeschefin Tirols und nunmehr hohes Tier bei der Deutschen Bahn, und Verkehrslandesrat René Zumtobel. Dass der Tiroler mit weiteren Blockabfertigungsschikanen drohte, juckte die meisten Abgeordneten nicht - sie klopften Beifall. Auch ihnen scheint es nur um Tempo und Sparen zu gehen.
Die Haushaltslage ist angespannt. Der Bundestag wird wohl keine Extra-Leistungen bei der Bahn ordern. Mit diesen Mehrheitsverhältnisssen ist Berlin jedenfalls noch ein Stückerl weiter von Bayern entfernt als sonst. Wohl mehr zu holen gibt es, zumindest was den Brenner-Nordzulauf betrifft, bei den Parteien, die eine Anhörung beantragt hatten: CDU und CSU.