Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

Münchner-Merkur-Gespräch

„Linke“ Stimmen aus Deutschland entsetzen Ukraine im Krieg – „Wir müssen damit aufhören!“

Eine wichtige Parteifreundin Wolodymyr Selenskyjs appelliert eindringlich an Deutschland. Eine Debatte beunruhigte sie zuletzt besonders.

Vilnius – Die Ukraine verfolgt die Debatten in Deutschland genau. Etwa, wenn es um die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern geht – aber auch um den Blick auf Russland und die Verteidigung gegen die Bedrohung durch Putins Regime.

Yevheniia Kravchuk, die stellvertretende Fraktionschefin von Wolodymyr Selenskyjs Partei Diener des Volkes, hat im Interview mit dem Münchner Merkur Hoffnungen auf die neue Regierung von Kanzler Friedrich Merz (CDU) geäußert. Aber auch große Sorge, gerade über „linke“ Stimmen aus Deutschland.

Selenskyj-Politikerin hofft auf Merz – und mahnt Deutschland im Ukraine-Krieg: „Genug Traumabewältigung“

Die hochrangige Parlamentarierin machte ihren Standpunkt klar: Sie wisse um Deutschlands auch historisch begründete Sorge, Waffen zu liefern, die gegen russische Soldaten eingesetzt werden. Nun aber sei ein neuer Kurs nötig. „Deutschland hatte genug Traumabewältigung. Wir müssen damit jetzt aufhören“, forderte Kravchuk.

Eine Aufnahme aus Butscha kurz nach Abzug der russischen Besatzer 2022 – Stimmen aus Deutschland beunruhigen Yevheniia Kravchuk.

Auch wenn Russland – zuletzt bei den großangelegten Feiern zum Jahrestag des Sieges der Alliierten über Nazi-Deutschland – versuche, das vergessen zu machen: Gerade Ukrainer hätten großen Anteil an diesem bedeutsamen Erfolg gehabt, erinnerte Kravchuk. Und Russland kopiere unter Wladimir Putin Vorgehensweisen just der Nationalsozialisten.

Sie erhoffe sich von Merz und seiner Koalition „weniger Widerstreben“ bei der Unterstützung der Ukraine. Die Zeit der deutschen Hilfsangebote über „5000 Helme“ sei zwar glücklicherweise vorbei. Etwa das Zögern bei der Taurus-Frage sei ihr aber unverständlich. „Geben Sie uns diese Marschflugkörper!“, appellierte Kravchuk an Berlin. Taurus sei ein wirksames Mittel gegen russische Flugzeuge, die aufstiegen, „um Menschen in der Ukraine zu töten“. Sorgen vor einem Angriff etwa auf Moskau seien unbegründet: Die Ukraine greife nur militärische Ziele an – anders als Russland.

Russland feuert Raketen auf Kinderkrankenhaus in Kiew: Fotos zeigen erschütternde Szenen

Rauch über Kiew. Die ukrainische Hauptstadt wurde am Montag von mehreren russischen Raketen getroffen.
Rauch über Kiew. Die ukrainische Hauptstadt wurde am Montag von mehreren russischen Raketen getroffen. © Evgeniy Maloletka / dpa
Die Schäden nach dem russischen Angriff auf Kiew sind beachtlich, wie hier zu sehen im Lukianivska Bezirk.
Die Schäden nach dem russischen Angriff auf Kiew sind beachtlich, wie hier zu sehen im Lukianivska Bezirk. © Andreas Stroh / dpa
Das Okhmatdyt-Kinderkrankenhaus in Kiew wurde durch die russischen Raketen schwer getroffen.
Das Okhmatdyt-Kinderkrankenhaus in Kiew wurde durch die russischen Raketen schwer getroffen. Rettungskräfte und Zivilisten suchen nach möglichen Verschütteten. © Evgeniy Maloletka / dpa
Ein augenscheinlich verletzter Mann telefoniert nach dem schweren Angriff auf Kiew.
Ein augenscheinlich verletzter Mann telefoniert nach dem schweren Angriff auf Kiew. © dpa/AP | Efrem Lukatsky
Eine Frau kümmert sich um ein Kind vor dem von russischen Raketen getroffenen Okhmatdyt-Kinderkrankenhaus in Kiew.
Eine Frau kümmert sich um ein Kind vor dem von russischen Raketen getroffenen Okhmatdyt-Kinderkrankenhaus in Kiew. © Evgeniy Maloletka / dpa
Ein Blick in das Kinderkrankenhaus zeigt, wie schwer die Raketen aus Russland die Klinik in der Ukraine verwüstet haben.
Ein Blick in das Kinderkrankenhaus zeigt, wie schwer die Raketen aus Russland die Klinik in der Ukraine verwüstet haben. © Evgeniy Maloletka / dpa
Mit blutigem Gewand steht ein Krankenhaus-Mitarbeiter vor den Trümmern nach dem russischen Raketenangriff auf Kiew.
Mit blutigem Gewand steht ein Krankenhaus-Mitarbeiter vor den Trümmern nach dem russischen Raketenangriff auf Kiew. © IMAGO/Madeleine Kelly/ZUMA Press Wire
Rettungskräfte räumen die Trümmer nach dem schweren russischen Angriff auf Kiew vor der Kinderklinik.
Rettungskräfte räumen die Trümmer nach dem schweren russischen Angriff auf Kiew vor der Kinderklinik. © Evgeniy Maloletka / dpa
In der nähe des von einer Rakete getroffenen Okhmatdyt-Kinderkrankenhauses trägt ein Mann ein Kind aus der Gefahrenzone.
In der nähe des von einer Rakete getroffenen Okhmatdyt-Kinderkrankenhauses trägt ein Mann ein Kind aus der Gefahrenzone. © Evgeniy Maloletka / dpa
Nach dem schweren russischen Angriff auf die ukrainische Hauptstadt werden verletzte abtransportiert.
Nach dem schweren russischen Angriff auf die ukrainische Hauptstadt werden Verletzte abtransportiert. © IMAGO/Madeleine Kelly/ZUMA Press Wire
Kinder warten in der Nähe des Okhmatdyt-Kinderkrankenhauses, das von russischen Raketen getroffen wurde.
Kinder warten in der Nähe des Okhmatdyt-Kinderkrankenhauses, das von russischen Raketen getroffen wurde. © Evgeniy Maloletka / dpa
Vereinte Kräfte bei den Bergungsarbeiten: Retter tragen ein Stück des Daches am Okhmatdyt-Kinderkrankenhaus in Kiew weg.
Vereinte Kräfte bei den Bergungsarbeiten: Retter tragen ein Stück des Daches am Okhmatdyt-Kinderkrankenhaus in Kiew weg. © Evgeniy Maloletka / dpa
Ein Feuerwehrmann sitzt bei Rettungsarbeiten in Kiew nach dem schweren russischen Angriff im Schutt.
Ein Feuerwehrmann sitzt bei Rettungsarbeiten in Kiew nach dem schweren russischen Angriff im Schutt. © Aleksandr Gusev / dpa
Auch am Tag nach dem russischen Raketenangriff auf ein Kinderkrankenhaus in Kiew gehen die Aufräumarbeiten weiter.
Auch am Tag nach dem russischen Raketenangriff auf ein Kinderkrankenhaus in Kiew gehen die Aufräumarbeiten weiter. © IMAGO/Maxym MarusenkoNurPhoto
Nach dem russischen Angriff auf das Kinderkrankenhaus mussten die schwer kranken Kinder draußen vor der Klinik behandelt werden.
Nach dem russischen Angriff auf das Kinderkrankenhaus mussten die schwer kranken Kinder draußen vor der Klinik behandelt werden. © IMAGO/Maxym Marusenko/NurPhoto
In Kiew stehen Krankenhaus-Betten auf der Straße, um nach dem Angriff auf die Kinderklinik die Patienten weiter betreuen zu können.
In Kiew stehen Krankenhaus-Betten auf der Straße, um nach dem Angriff auf die Kinderklinik die Patienten weiter betreuen zu können. © IMAGO/Bahmut Pavlo/Ukrinform/Abaca
Ein Blick in das Kinderkrankenhaus in Kiew zeigt, wie schwer die russischen Raketen die Klinik zerstört haben.
Ein Blick in das Kinderkrankenhaus in Kiew zeigt, wie schwer die russischen Raketen die Klinik zerstört haben. © IMAGO/Ruslan Kaniuka/Ukrinform/ABACA
Medizinisches Personal und Freiwillige räumen Trümmer, suchen unter dem Schutt des Kinderkrankenhauses nach Opfern.
Medizinisches Personal und Freiwillige räumen Trümmer, suchen unter dem Schutt des Kinderkrankenhauses nach Opfern. © Anton Shtuka / dpa
Verzweiflung herrscht in Kiew. Nach dem Angriff auf die Kinderklinik suchen Erwachsene und Kinder Schutz in Kellern.
Verzweiflung herrscht in Kiew. Nach dem Angriff auf die Kinderklinik suchen Erwachsene und Kinder Schutz in Kellern. © Anton Shtuka / dpa

Merz hatte die Lieferung des Taurus in Aussicht gestellt, scheint nun aber „nicht Wort zu halten“, wie FDP-Vize Henning Höne am Rande einer internationalen Konferenz der FDP-nahen Friedrich-Naumann-Stiftung in Vilnius sagte. Der Kanzler hatte auch angekündigt, Russland künftig im Unklaren über weitere Schritte zu halten. Ein Experte begrüßte diese „strategische Ambiguität“ im Gespräch mit unserer Redaktion. Abseits jeder Rhetorik ist indes klar: Einen Taurus-Einsatz im Krieg würde die Öffentlichkeit mitbekommen. Allerdings ist auch Ausbildung für den Einsatz der Waffe nötig. CDU-Verteidigungsexperte Roderich Kiesewetter hatte diese schon vor geraumer Zeit als möglichen Schritt gefordert.

Nicht kämpfen? „Linke“ Stimmen in Deutschland besorgen Selenskyjs Fraktionsvize

Scharfe Kritik übte Kravchuk an einer in Deutschland aufgeflammten Debatte. Der Bestseller-Autor Ole Nymoen hatte im März ein Buch mit dem Titel „Warum ich niemals für mein Land kämpfen würde“ veröffentlicht. Solche Äußerungen „linker Politiker und Menschen“ besorgte sie, erklärte die Abgeordnete.

Der Podcaster und Buchautor Ole Nymoen im ARD-Talk „Hart aber fair“.

„Wahrscheinlich gibt es nicht genügend Berichte über die Realität der Besetzung“, mutmaßte Kravchuk im Gespräch mit unserer Redaktion. „Ich kann an diese Menschen nur appellieren: Kommen Sie in die Ukraine, sprechen Sie mit Menschen, die wirklich Besetzung erlebt haben, und entscheiden Sie dann, ob es wirklich das ist, was Sie wollen.“ (Aus Vilnius berichtet Florian Naumann)

Rubriklistenbild: © picture alliance/dpa/SOPA Images via ZUMA Press Wire/Jana Cavojska/Henrik Montgomery/TT

Kommentare