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Respektvoller Umgang gewünscht

Bürger wollen in Polling auf die Straße gehen: „Schade, wenn viele kommen“

Der Pollinger Klaus Wiedl sorgt sich um seine Gemeinde. Daher hat er für Donnerstag (25. Juli) vor dem Rathaus eine Versammlung angemeldet.
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Der Pollinger Klaus Wiedl sorgt sich um seine Gemeinde. Daher hat er für Donnerstag (25. Juli) vor dem Rathaus eine Versammlung angemeldet.

Bürger aus der Verwaltungsgemeinschaft Polling wollen am Donnerstag (25. Juli) gegen die Zustände im Rathaus auf die Straße gehen. Ihr Motto: „Gemeinsam für unsere Gemeinde“. Was sie so frustriert.

Polling – In Polling steht am Donnerstag, 25. Juli, die nächste Gemeinderatssitzung an – und erstmals eine Demonstration von Bürgern gegen die Zustände in der Verwaltungsgemeinschaft. Unter dem Motto „Bürger der VG Polling stehen auf. Gemeinsam für unsere Gemeinde“ wollen sie ab 18.20 Uhr vor dem Rathaus ein Zeichen setzen.

In der jüngsten Pollinger Gemeinderatssitzung hat Karin Mayerhofer in Richtung Bürgermeister Lorenz Kronberger und Geschäftsleiterin Gabriele Springer gesagt: „In diesem Ton, mit dieser Art und Weise können wir bis 2026 nicht weitermachen. So können wir nicht miteinander umgehen.“ Im Sitzungssaal gab es damals dafür von den Gemeinderäten und Zuschauern spontan heftigen Applaus und auch in den Tagen danach bekam Mayerhofer viel Zuspruch.

„Es geht nichts mehr voran.“

Auch der Pollinger Fuhrunternehmer Klaus Wiedl ist mit den Zuständen in seiner Gemeinde unzufrieden: „Wir stagnieren. Es geht nichts mehr voran.“ Er möchte ebenfalls wieder einen respektvollen Umfang mit den Angestellten im Rathaus und mit den Gemeinderäten.

Das will er auch öffentlich zeigen. „Ich muss einfach was machen. So ist es nicht gut für die Gemeinde: nach innen und nach außen.“ Eigentlich wollte er alleine ein Zeichen setzen. Als er aber davon erzählte, hätten viele gesagt: „Da gehe ich mit.“

200 Teilnehmer sind angemeldet

Und so hat er jetzt für Donnerstag beim Landratsamt Mühldorf eine Versammlung mit 200 Teilnehmern angemeldet. Schließlich hätten auch Gruppen aus Ehring, Weiding und Oberneukirchen ihr Kommen angekündigt.

Klaus Wiedl möchte am Donnerstag eine sachliche, vernünftige und friedliche Versammlung.

Auch Wolfgang Lohr macht sich Sorgen um die Zustände der Gemeinde und der Verwaltungsgemeinschaft; deswegen hilft er bei der Demo mit. Lohr ist Vorsitzender der CSU Flossing ist.

Polling steht vor vielen Problemen

Die Gemeinde drohe demnächst ohne eigenen Wasserwart dazu stehen, beim Hochwasserschutz gehe nichts weiter, für die Geothermie gebe es noch immer keine Machbarkeitsstudie und die Verwaltungsgemeinschaft drohe Oberneukrichen als Partner zu verlieren, führt Lohr an. „Die Situation ist verfahren.“

Die Folgen, so Lohr: Es sei schwierig Kandidaten für den Gemeinderat zu finden, Gemeinderäten werde gedroht, wenn sie ihre Meinung sagen, und kritische Bürger würden abgekanzelt. Eigentlich sollte die Verwaltung für die Bürger da sein, doch Bürgermeister Kronberger habe ihn am Telefon abgewiesen: „Ich bekomme keinen Termin mehr.“

Kritik mit Banner, Plakaten und Trillerpfeifen

Lohr verweist auf seine 24 Jahre Erfahrungen als Gemeinderat in Mettenheim und Polling. Dort habe er nie erlebt, dass eine Protokollführerin sich so in eine Sitzung einbringe und die Gemeinderäte beeinflusse wie in Polling. Lohr: „Das nimmt überhand.“

„Die Bürger sind sehr aufgebracht“, hat Lohr beobachtet. „Sie machen sich Sorgen um die Gemeinde. Es kann so nicht weiter gehen.“ Darauf wollen sie am Donnerstag hinweisen – unter anderem mit Bannern und Taferln. „Ich habe auch 50 Trillerpfeiferl bestellt“, erzählt Wiedl.

„Wir wollen uns anständig benehmen.“

Jeder, der wolle, könne dabei auch das Wort ergreifen und seine Meinung sagen, ergänzt Lohr: „Es soll aber sachlich bleiben. Wir wollen uns anständig benehmen.“

„Die Versammlung ist parteilos und kein Rachefeldzug“, betont Organisator Wiedl. „Wir wollen einfach friedlich unter freiem Himmel vor dem Rathaus zusammenstehen.“

Treffpunkt am 25. Juli um 18.20 Uhr

Treffpunkt ist um Donnerstag, 25. Juli, von 18.20 Uhr bis 21 Uhr am Parkplatz des Rathauses Polling. Die Versammlungsteilnehmer werden gebeten, den Parkplatz am Sportheim zu nutzen. Die Versammlung wendet sich dagegen, dass 200 Jahre Berufserfahrung die VG verlassen haben, möchte einen „respektvollen Umgang mit uns Bürgern und den von uns gewählten Gemeinderäten“ sowie „Meinungsfreiheit ohne ‚Anzeigen‘“.

„Eigentlich schade, wenn viele kommen.“

Das Landratsamt hat bestätigt, dass die Versammlung angezeigt wurde. „Als Versammlungsort wurde der Parkplatz des Rathauses Polling angegeben“, so Sprecher Haserer. Sofern es öffentlicher Grund und der verfügbar sei, „hat der Veranstalter das Recht, sich dort zu versammeln, wo er will.“ Eine Verlegung sei nur zulässig, wenn die öffentliche Sicherheit und Ordnung an der geplanten Stelle „unmittelbar gefährdet ist“, sagt Haserer. Hierzu standen im Landratsamt bis Montag (15 Uhr) die Stellungnahmen der Gemeinde Polling und der Polizei aus.

Pollings Bürgermeister und Vorsitzende der Verwaltungsgemeinschaft, Lorenz Kronberger, ließ Nachfragen zur Versammlung bis Montagnachmittag (15 Uhr) gegenüber den OVB Heimatzeitungen unbeantwortet.

Auch wenn viele Bürger kommen und das ein Zeichen ist, dass Wiedl und Karin Mayerhofer nicht alleine stehen. Einen Erfolg kann Wiedl darin nicht so recht sehen: „Es ist eigentliche schade, wenn viele kommen.“

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