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Wir haben uns nach dem Stand der Dinge bei der Geothermie in Halsbach erkundigt: Wie geht es weiter? Und wie schaut es für Burghausen dabei aus? Denn dort hofft man sehr auf die Fernwärme aus dem Projekt. Wir haben mit Kirchweidachs Bürgermeister Robert Moser (links) und Burghausens Gemeindeoberhaupt Florian Schneider (rechts) gesprochen.
Wir haben uns nach dem Stand der Dinge bei der Geothermie in Halsbach erkundigt: Wie geht es weiter? Und wie schaut es für Burghausen dabei aus? Denn dort hofft man sehr auf die Fernwärme aus dem Projekt.
Burghausen/Halsbach/Kirchweidach - „Die Bohrungen waren erfolgreich und fündig. Aktuell laufen die Vorbereitungen für die Langzeitpumpentests“, berichtet Robert Moser (CSU), erster Bürgermeister der Gemeinde Kirchweidach und, mit Josef Steiner von Gemüsebau Steiner, einer der beiden Geschäftsführer der „Naturwärme Kirchweidach-Halsbach“. „Aktuell sind wir in einer spannenden Phase des Projekts, in der alles mögliche gleichzeitig im Gang und ständig wieder etwas fertig oder in der nächsten Phase ist“, berichtet Moser hörbar freudig.
„Unterdessen schaut ja auch ein weiteres Projekt in der Region, jenes in Polling, derzeit gut aus.“ Wie vor kurzem berichtet, wird dort nun gebohrt werden. Geograf Bernhard Gubo von der dort verantwortlichen „Erdwärme Inn GmbH“ nannte, im Gespräch mit unserer Redaktion, die umfangreichen Voruntersuchungen äußerst vielversprechend: „Zugrunde liegen hier Daten, die in den 1980er und 90er Jahren von der Erdöl- und Erdgasindustrie erhoben wurden“, erklärt er. Diese seien mit neuen Methoden der Computer-Technologie ausgewertet worden, auch unter Berücksichtigung umliegender Bohrungen.
In Halsbach war, nach monatelangen Bohrungen, bereits Ende des vergangenen Jahres Thermalwasser aus der Geothermiequelle am Gelände der Waldweihnacht gesprudelt. Es wurde heißes Thermalwasser mit 107 Grad Celsius und einer Fließrate gefunden, die deutlich über dem erhofften Wert liegt. Das kam als enorme Erleichterung: Denn nachdem bei einer ersten Bohrung zwar heißes Wasser mit 125 Grad Celsius gefunden werden konnte, musste festgestellt werden, dass dessen Fließrate für einen wirtschaftlichen Betrieb nicht ausreichte.
Geothermie in Halsbach: Wie geht es weiter? Und wie schaut es für Burghausen dabei aus?
Zwischenzeitlich fand auch die sogenannte Re-Injektionsbohrung statt. Diese schafft die Möglichkeit, das abgekühlte Geothermiewasser in einem geschlossenen Kreislauf wieder in die gleiche Tiefe zurückzuführen. An der Oberfläche sind die beiden Bohrlöcher nur etwa zehn Meter voneinander entfernt, hier wird später ein Wärmetauscher errichtet werden, der die Wärmeversorgung der Abnehmer gewährleistet. In der Zieltiefe beträgt die Entfernung der beiden Bohrungen (Förder- und Re-Injektionsborhung) allerdings mehr als einen Kilometer – damit die unterschiedlichen Temperaturen des Wassers sich nicht gegenseitig beeinflussen. „Der Leitungsbau ist im vollen Gange und die Wärmeübergabe von der Station wird in Kürze beginnen“, so Moser.
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Was schließlich ist mit der möglichen Anbindung weiterer Gemeinden an das Projekt? Vor allem Burghausen wäre interessiert. „Warum bohrt Ihr nicht einfach selber irgendwo im Stadtgebiet?“, brachte dessen Bürgermeister Florian Schneider (SPD) eine naheliegende Frage bei der jüngsten Bürgerversammlung dort auf, „Dazu habe ich persönlich Gespräche mit dem für die Genehmigung derartiger Projekte zuständigen Bergrechtsamt beim Wirtschaftsministerium geführt. Zsuammengefasst muss man sagen: Es würde extrem teuer werden, ohne das damit eine Erfolgsgarantie verbunden ist. Die Kosten würden sich geschätzt auf etwa 30 Millionen Euro belaufen. Gleichzeitig kann man zwar im Voraus Untersuchungen und Berechnungen machen, aber ob es am Ende dann ein brauchbares Ergebnis gibt, ist keine sichere Sache. Insgesamt glaube ich daher, dass wir mit dem aktuell angegangenen Konzept besser aufgestellt sind.“
Geothermie Bohrung in Halsbach erfolgreich beendet: Ziel in 3.050 Metern Tiefe erreicht
Bürgermeister von Kirchweidach und Burghausen: Sind in guten Gesprächen
„Ich war und bin mit dem Halsbacher Geothermie-Unternehmen in sehr gutem Kontakt und Austausch. Die Chancen sind gut, dass Burghausen von der Erdwärme ebenfalls profitieren kann. Eine klimaneutrale, wirtschaftliche und regionale Wärmeversorgung für Burghausen ist mein großes Ziel. Hierzu haben wir auch schon im März eine Studie beauftragt, mit der ein solches Wärmenetz für unsere Stadt entwickelt wird. Zum Jahreswechsel werden wir hier konkretere Ergebnisse präsentieren können. Denn es sind große Herausforderungen, die zu meistern sind: Welche Menge an Wärme wird benötigt werden? Wie kommt die Wärme zu uns? Wo laufen die Leitungen für das Wärmenetz? und so weiter“, äußerte sich Schneider auf Anfrage unserer Redaktion,
Bilder von der Bürgerversammlung in Burghausen am 14. November 2023
„Ich bin überzeugt, dass die Halsbacher Geothermie eine große Rolle spielen wird. Daher klären wir gerade gemeinsam viele Fragen, um dann hoffentlich in geeigneter Form Wärme von dort beziehen zu können“, schließt das Burghauser Stadtoberhaupt. „Wir sind in laufenden Gesprächen mit der Stadt und der Firma“, berichtet wiederum sein Amtskollege aus Kirchweidach, Robert Moser, „Das sind aber aktuell noch Arbeitstreffen.“ Er betont dabei: „Bisher sind diese sehr vielversprechend aber es gibt noch nicht etwa einen Vollzug irgendwelcher vertraglicher Vereinbarungen.“