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Erster Bürgermeister Florian Schneider (SPD) erklärte auf der Bürgerversammlung am Dienstag, warum Fernwärme aus Halsbach derzeit die beste Option für die Versorgung in Burghausen sei.
Auch aus dem Publikum der Bürgerversammlung am Dienstag in Burghausen kamen Fragen dazu, wie es mit der Fernwärme in Burghausen weitergehen wird. Erster Bürgermeister Florian Schneider (SPD) erklärte, warum Fernwärme aus Halsbach derzeit die beste Option für die Versorgung in Burghausen sei und warum die Stadt nicht einfach selbst bohrt.
Burghausen -„Es ist nicht mehr lange hin, bis eine Wärmeplanung vorliegen muss. Ich fordere Sie auf, darauf ein ganz großes Gewicht zu legen. Warum liegen noch keine Daten des beauftragten Büros vor?“, wollte ein Burghauser auf der Bürgerversammlung am Dienstag wissen, „Wir wissen ja jetzt schon, dass Fernwärme nicht für alle Haushalte im Stadtgebiet eine Option sein wird. Wenn jetzt schon jeder wüsste, woran er oder sie ist, dann könnte man rechtzeitig reagieren und die erforderliche Heizung einrichten.“
Fernwärme war Thema auf der Bürgerversammlung in Burghausen
Alle Kommunen in Deutschland sollen nach dem Willen der Bundesregierung in den kommenden Jahren Pläne für klimafreundliches Heizen vorlegen. Darin sollen sie angeben, in welchen Straßen eine Fernwärme-Versorgung geplant ist, wo Nahwärme zum Beispiel über Biomasse verfügbar sein wird oder ein Wasserstoffnetz aufgebaut werden soll. Eigentümer sollen so erfahren, ob sie selbst sonst etwa über eine Wärmepumpe für klimafreundliche Heizungen sorgen müssen Einen entsprechenden Gesetzentwurf beschloss das Bundeskabinett im August diesen Jahres.
„Es ist ein gleichermaßen schwieriges und wichtiges Thema“, betonte Erster Bürgermeister Florian Schneider (SPD), „Derzeit untersucht ein damit beauftragtes Ingenieurbüro die Grundlagen für die weitere Planung. Derartige Büros waren zuletzt natürlich sehr gefragtr und entsprechend ausgebucht. Noch vor wenigen Wochen hätten sie da gar niemanden für bekommen können. Jetzt, wo die meisten Kommunen in der Sortierungsphase sind, ist es wieder besser geworden.“
Am Fernwärme-Netz hängen viele Dinge
„An der Planung für das resultierende Fernwärme-Netz hängen auch andere Dinge“, gab Schneider zu bedenken, „Denn die Wärme muss in Rohre, die Rohre unter die Straßen und so weiter. Das heißt halt auch, dass wir beispielsweise bei Überlegungen für Straßenbauprojekte bedenken müssen, dass alles was vor der Umsetzung der Fernwärme kommt dann nochmal aufgerissen werden müsste. Dementsprechend gestaltet sich die ganze Planung sehr komplex.“
Bilder von der Bürgerversammlung in Burghausen am 14. November 2023
Schon bei den Veranstaltungen zur Bürgerbeteiligung an der Stadtentwicklung war die Fernwärme Thema gewesen. Bürger und Politik waren sich einig, dass bei der Energiethematik schnell gehandelt werden müsse. Bürgermeister Florian Schneider betonte, die künftige Versorgung der Stadt mit Fernwärme voranzutreiben. Untersuchungen zu den Bohrungen sollen klarstellen, ob Fernwärme aus Halsbach für Burghausen auch wirtschaftlich ist. Schneider zeigte sich bei vergangenen Sitzungen zuversichtlich, dass dies innerhalb des Jahres 2023 feststehen würde. Auch Abwärme von der Wacker-Chemie sollte in Zukunft genutzt werden. Entscheidende Punkte für die Schaffung eines rentablen Netzes seien Förderrichtlinien und -mittel. Mit der stadteigenen Energieversorgungsgesellschaft und Energieberatung wolle Burghausen seinen Bürgern außerdem einen Weg zum Energiesparen bieten. Im Kommunalen Denkmalkonzept solle außerdem festgelegt werden, auf welchen Hausdächern der Altstadt PV-Anlagen möglich sein werden.
Sollte Burghausen selbst bohren?
„Die ersten Bohrungen in Halsbach sind inzwischen abgeschlossen. Von dort würden wir sehr gerne Wärme beziehen“, berichtete Schneider nun den versammelten Burghausern am Dienstag, „Das wäre eine zehn Kilometer lange Leitung, was aber ohne Wärmeverluste oder dergleichen bestens möglich ist. Beispielsweise Hallein hat eine 20 Kilometer lange. Das wäre ein Anfang, den man dann mit weiteren guten Quellen verknüpfen muss. Daher sind wir auch in Gesprächen mit Wacker, woraus aber eher mittel- bis langfristig etwas werden wird. Ja, es gab da Konzepte in den 1970er-Jahren, aber die sind auf heute nicht einfach so übertragbar.“
„Und dann gibt es immer wieder die Frage: Warum bohrt Ihr nicht einfach selber irgendwo im Stadtgebiet?“, fuhr Schneider fort, „Dazu habe ich persönlich Gespräche mit dem für die Genehmigung derartiger Projekte zuständigen Bergrechtsamt beim Wirtschaftsministerium geführt. Zsuammengefasst muss man sagen: Es würde extrem teuer werden, ohne das damit eine Erfolgsgarantie verbunden ist. Die Kosten würden sich geschätzt auf etwa 30 Millionen Euro belaufen. Gleichzeitig kann man zwar im Voraus Untersuchungen und Berechnungen machen, aber ob es am Ende dann ein brauchbares Ergebnis gibt, ist keine sichere Sache. Insgesamt glaube ich daher, dass wir mit dem aktuell angegangenen Konzept besser aufgestellt sind.“