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Großeinsatz in der Alz bei Feichten

DLRG-Retter: „Was der Vater da geleistet hat, war eine absolute Höchstleistung!“

Rettungseinsatz Feichten an der Alz
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Großer Rettungseinsatz in Feichten an der Alz am Montag (30. September). Dramatische Szenen spielten sich am späten Montagnachmittag (30. September) im Gemeindegebiet von Feichten an der Alz ab: Es kam zu einem großen Rettungseinsatz. Im Gespräch mit unserer Redaktion berichtet die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) über den Einsatz.

Dramatische Szenen spielten sich am späten Montagnachmittag (30. September) im Gemeindegebiet von Feichten an der Alz ab: Es kam zu einem großen Rettungseinsatz. (Mehr dazu, wie gefährlich die Verhältnisse im Fluss sind, hier im Free-Artikel) Im Gespräch mit unserer Redaktion berichtet die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) über den Einsatz.

Feichten an der Alz - „Wir haben einen ersten Überflug gemacht, aber zunächst niemanden gesehen. Das kam uns seltsam vor. Dann sind wir wieder flussaufwärts geflogen und in der Uferböschung war auf einmal eine gelbe Jacke zu sehen. Die Jacke des Vaters“, erinnert sich Axel Seiz, Einsatzleiter des Ortsverbands Traunstein-Siegsdorf der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG), „Als ich vom Hubschrauber abgewinscht wurde, lagen Vater und Kind regungslos da. Es herrschte eine absolute Totenstille, außer den Rotoren des Hubschraubers war nichts zu hören.“

„Wir konnten die beiden dann sofort in Wärmedecken einhüllen und in das deutlich wärmere Innere des Hubschraubers bringen. Dann ging es glücklicherweise reibungslos damit weiter, dass die übrigen Rettungskräfte dazu kamen und ihre weitere Versorgung direkt stattfinden konnte“, meint Seiz. „Das Zusammenspiel aller Retter hat hier hervorragend funktioniert. Davon, wie rasch der Hubschrauber in der Luft war, wie schnell dann die Beiden gefunden werden konnten und dann die übrige Versorgung ablief. Das ist bei so einem Fall, in dem die Patienten unterkühlt sind, absolut entscheidend!“, betont auch Alexander Gottschalk, der stellvertretende Einsatzleiter der DLRG.

Großeinsatz in der Alz bei Feichten: Retter der DLRG berichten über den Einsatz - “Es herrschte absolute Totenstille, außer den Rotoren des Hubschraubers war nichts zu hören“

„Was der Vater da geleistet hat, war eine absolute Höchstleistung! Er hat es nicht nur hat er es geschafft, das Kind bei diesen Strömungsverhältnissen zu fassen zu bekommen, sondern dann auch noch den Weg zurück ans Ufer, der gut 400, 500 Meter weit war, bewältigt!“, betont Seiz, „Die Strömungsverhältnisse verlangen einem schon grundsätzlich derzeit eine Menge ab, dazu kommt, dass das Wasser gerade sehr kalt ist.“

„Es sind weiterhin noch keine normalen Verhältnisse in der Alz“, mahnt auch Gottschalk, „Der Chiemsee ist weiterhin übervoll und fließt in die Alz ab. Als Resultat herrschen dort immer noch extreme Verhältnisse.“ Auch er legt Wert darauf, dass angesichts dessen der Vater enormes geleistet habe. „Wäre nicht sofort der Notruf abgesetzt worden und er hineingesprungen, um das Kind zu retten, wäre das böse ausgegangen. Gleichzeitig müssen wir jeden warnen: Unterschätzen Sie die Verhältnisse in der Alz derzeit nicht! Dort ist es gerade hochgefährlich!“

Mädchen stürzt in Alz bei Feichten, Vater reagiert sofort

Laut dem Polizeibericht befanden sich am Montagnachmittag zwei Familien mit ihren Kindern beim Spazierengehen an der Alz im Gemeindegebiet Feichten. In der Nähe des Wasserkraftwerks fiel ein dreijähriges Mädchen beim Spielen in den Fluss. Ihr Vater befand sich in unmittelbarer Nähe und konnte die Jacke des Mädchens noch zu fassen bekommen. Jedoch fiel auch er ins Wasser und beide wurden zusammen abgetrieben. Aufgrund der hohen Brisanz wurde unter anderem der Rettungshubschrauber „Christoph 14“ zusammen mit der DLRG und der Wasserwacht alarmiert. Die Hubschrauberbesatzung konnte die beiden etwa einen Kilometer weiter flussabwärts sichten und den Standort an die Einsatzkräfte am Boden weitergeben.

Vater und Tochter konnten leicht unterkühlt, aber ansonsten unverletzt gerettet werden. Insgesamt waren zahlreiche Einsatzkräfte vor Ort. Neben dem genannten Rettungshubschrauber war auch der Hubschrauber der Polizei im Anflug. Die nahgelegene Polizeiinspektion Trostberg sowie die Polizeiinspektion Burghausen befanden sich mit größtmöglicher Stärke im Suchgebiet. Außerdem die Feuerwehren Traunstein, Tacherting und Feichten an der Alz. Für die Wasserrettung: DLRG Truchtlaching, sowie die Wasserwachten Burgkirchen und Altötting. Für die Versorgung von Vater und Tochter waren noch weitere zwei Rettungswagen (aus Garching und aus Trostberg) im Einsatz.

Hervorragende Zusammenarbeit

„Wie gesagt, dass so rasch die Rettungskette durch den Notruf in Gang gesetzt wurde und der Vater sofort reagiert und das Kind gerettet hat, war entscheidend,“ betont Alexander Gottschalk, „In solchen Fällen werden wir dann durch die Integrierte Leitstelle Traunstein alarmiert. Wenn beispielsweise der Einsatzort im Chiemsee ist, wird der jeweilige Retter dann in Chieming oder Seebruck vom Hubschrauber aufgenommen.“

In diesem Fall eilte Axel Seiz direkt von seinem Arbeitsplatz zum Hubschrauberlandeplatz des Klinikums in Traunstein. „Die Zusammenarbeit aller Einsatz- und Rettungskräfte war eine fantastische Teamleistung“, betont er abschließend, „Sie und, wie gesagt, die rechtzeitige Alarmierung über den Notruf und das Handeln des Vaters waren entscheidend.“ (hs)

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