„Lassen uns aussehen, als könnten wir nicht bis drei zählen!“
Eklat bei Windpark-Diskussion zieht weitere Kreise – Altöttinger Umweltreferent fordert Abgrenzung
Der Eklat bei der Windpark-Diskussion in Marktl zieht weitere Kreise: Anton Dingl (Freie Wähler) forderte im Umweltausschuss von Altötting, die Stadt müsse sich angesichts des Vorfalls klar positionieren um nicht den Windkraft-Gegnern das Feld zu überlassen oder zu riskieren, dass diese mit Altötting gleichgesetzt werden.
Altötting - „Ich war selbst am Montag bei der Diskussionsveranstaltung zum Windpark in Marktl. Dabei musste ich das peinliche und primitive Verhalten von „Gegenwind“ miterleben. Deren Vertreter befand es nicht für nötig, sich den Fragen aus der Bürgerschaft zu stellen. Medien aus der gesamten Bundesrepublik berichten nun von diesem Eklat“, klagte Umweltreferent Anton Dingl (Freie Wähler) am Rande der jüngsten Sitzung des Planungs- und Umweltausschusses der Stadt Altötting, „Diese Leute lassen uns aussehen, als könnten wir nicht bis drei zählen und wir sollen uns von ihnen die Zukunft stehlen lassen!“
„Wir sollten, auch im Namen des Rufs der Stadt, klarstellen: Das sind nicht wir! Die Windkraftdiskussion muss proaktiv mit Bürgerinnen und Bürgern passieren. Es braucht sie auch auf unserem Gemeindegebiet unbedingt. Alle Kommunen haben die Aufgabe, sich um die Daseinsvorsorge zu kümmern. Das hat nichts mit Ideologie zu tun“, betonte Dingl, „Ich bitte darum, dass wir uns auch gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern sowie die übrigen Landkreis-Bewohnern klar platzieren. Dabei kann sicher auch der neue Verein helfen.“ - „Ich kann das so nur unterschreiben“, erklärte Bürgermeister Stephan Antwerpen (CSU).
Nach Eklat bei Windpark-Diskussion in Marktl: Umweltreferent von Altötting Anton Dingl fordert Abgrenzung
Vor kurzem fand in Marktl erneut eine Diskussion zum Windpark im Öttinger und Burghauser Forst statt. Auf Einladung des Bürgermeisters Benedikt Dittmann (CSU) waren neben Minister Aiwanger auch Landrat Erwin Schneider, Vertreter der Bayerischen Staatsforsten, des Windpark-Betreibers Qair sowie Dr. Peter von Zumbusch als Vertreter der ChemDelta Bavaria und Gerhard Merches vom BUND Naturschutz gekommen.
Zum Gespräch war auch Rainer Harböck als Vertreter der Bürgerinitiative „Gegenwind“ geladen. Der jedoch warf seinem Gastgeber vor, eine ungleiche Diskussion mit neun Befürwortern und einem Gegner organisiert zu haben. Harböck verweigerte das Gespräch und zusammen mit anderen Mitgliedern der Initiative verließ er noch während der Begrüßung Aiwangers den Saal.
Vogl: „Werde das überwiegend gar nicht erst kommentieren!“
„Ich werde das überwiegend gar nicht erst kommentieren!“, so AfD-Stadtrat Günther Vogl, der sich selbst bei „Gegenwind“ engagiert. Er wies noch einmal auf die Begründung zur Teilnahme an der Diskussion durch Harböck hin. „Er hat seine Weigerung, daran teilzunehmen gut begründen können! Die Diskussion war ungleich besetzt, er wäre ganz alleine gegen die ganzen Befürworter gestanden. Diese durften zudem externe Experten hinzuziehen, was ihm verweigert wurde!“
„Es war keine demokratische Veranstaltung, darum ist er gegangen!“, stellte er sich abschließend hinter das Handelns Harböcks. Im Übrigen verwehre er sich gegen Vorwürfe, er sei eine Art „Rädelsführer“ der Bürgerinitiative. „Ich war bei keiner von diesen Veranstaltungen, ich habe keine Flugblätter verteilt!“
hs