Hilfe bei chronischen Schmerzen
„Immense Nachfrage“: Haag bekommt eine Tagesklinik – Das erwartet die Patienten
Das frühere Krankenhaus Haag erhält nach dem MVZ nun auch eine teilstationäre Schmerztherapie. Medizinvorstand Dr. Wolfgang Richter vom „InnKlinikum“ zu den Details des neuen Angebots. Das erwartet die Patienten.
Haag – Mühldorf bildet das Zentrum der Schmerztherapie im Verbund des „InnKlinikums“ Altötting-Mühldorf. Der Standort Haag erhält dazu ein teilstationäres Angebot, so die aktuellste Entscheidung zu den Umstrukturierungen als Reaktionen auf die finanziellen Probleme im Verbund. Teilstationär bedeutet laut Medizinvorstand Dr. Wolfgang Richter, „dass der Patient tagsüber in der Klinik versorgt wird und abends beziehungsweise an den Wochenenden nach Hause gehen kann.“
Die Marktgemeinde bekommt damit also eine Tagesklinik. Hier werden laut Richter vermutlich ab Oktober chronische Schmerzerkrankungen behandelt. Langanhaltend sind davon sind laut Deutscher Schmerzgesellschaft etwa 17 Prozent aller Bundesbürger betroffen, also mehr als zwölf Millionen Menschen.
Die neue Tagesklinik in Haag entsteht im Erdgeschoss des Klinikgebäudes. Es wird laut Richter derzeit umgebaut. Der räumlich abgeschlossene Bereich biete viele Vorteile: Er sei kompakt und könne optimal an die Bedürfnisse der Therapien anzupassen. Der Aufwand für den Umbau sei gering. Geplant seien acht Behandlungsplätze für Schmerzpatienten.
Das bisherige Team ist laut Richter standortübergreifend tätig. Daher seien einzelne Expertinnen und Experten in Haag im Einsatz, die zum Teil auch in Burghausen gearbeitet hätten. Hier schließt als Folge der Umstrukturierung die stationäre Schmerztherapie. Ein Teil des Teams bleibe am Standort Burghausen, wo es mit einem ambulanten Angebot für Schmerzpatienten weitergehen soll, oder wechsle nach Altötting.
Die Leitung der Tagesklinik in Haag übernimmt Chefarzt Dr. Hans-Helmut Gockel, der auch für die ambulante Schmerztherapie und die Tagesklinik in Mühldorf sowie für die geplante ambulante Schmerztherapie in Burghausen verantwortlich zeichne. Gockel gilt als Koryphäe in diesem medizinischen Bereich, mehrfach vom Magazin „Focus“ ausgzeichnet. Er war bereits in Haag tätig: Hier wurde im Sommer 2021 sogar ein Schmerzzentrum mit 31 Betten etabliert. Ende 2022 folgte die vorübergehende Schließung des Krankenhauses in Haag, das auch eine Gerieatrie vorhielt. Jetzt also die Rückkehr zu einem Teil des Angebots von früher, als Tageklinik für chronische Schmerzpatienten.
Mit der Errichtung der teilstationäre Schmerztherapie in Haag setzt der Verbund nach Angaben von Richter einen weiteren Baustein des Medizinkonzeptes für das Haus in der Marktgemeinde um. Ende Mai habe der Krankenhausplanungsausschuss den Antrag auf die Tagesklinik in Haag positiv beschieden. Denn die Nachfrage ist, so Richter weiter, „immens. „Um eine lange Warteliste abarbeiten zu können, sind zusätzliche Strukturen hilfreich und für dieses Ziel sind die Gegebenheiten in Haag ideal geeignet.“ Der Verbund arbeite außerdem mit Hochdruck an der Weiterentwicklung des Standortes. Das „InnKlinikum“ befinde sich bereits „in sehr guten Verhandlungen mit einzelnen Praxen“. Bis alle vertraglichen Details festgezurrt worden seien, dauere es jedoch noch etwas, sodass derzeit noch keine Einzelheiten bekannt gegeben werden könnten, so Richter auf Anfrage. Auch die Verhandlungen für die Pflegestation würden laufen. „Wir sind zuversichtlich, was das Ergebnis betrifft.“ Und: „Wir rechnen mit einer schrittweisen Umsetzung in den nächsten Monaten.“
