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Reaktionen auf Einschnitte am „InnKlinikum“

Haager Klinik bekommt teilstationäre Schmerz-Therapie: Ist das die Rettung?

Kämpfen für den Klinikstandort Haag: Bürgermeisterin Sissi Schätz, Fördervereinsvorsitzende Christa Heindl und Zweiter Bürgermeister Stefan Högenauer.
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Kämpfen für den Klinikstandort Haag: Bürgermeisterin Sissi Schätz, Fördervereinsvorsitzende Christa Heindl und Zweiter Bürgermeister Stefan Högenauer.

Hohe Schulden setzen das „InnKlinikum“ unter Druck. Erneut sind harte Einschnitte geplant. Für den Standort Haag, in puncto Umstrukturierung ein gebranntes Kind, gibt es aber eine Nachricht, die Hoffnung macht. Das bereits installierte MVZ wird um eine teilstationäre Schmerztherapie ergänzt. Ist das die Rettung?

Haag – „Das ist ein Signal dafür, dass es weitergeht in die richtige Richtung“, findet Haags Bürgermeister Sissi Schätz (SPD). Das bereits eröffnete MVZ habe es schließlich am Standort schon vorher, wenn auch in beengten Räumlichkeiten, gegeben, die Physio-Therapie im Untergeschoss auch. Jetzt komme endlich etwas Neues hinzu: die teilstationäre Schmerztherapie. Das Angebot werde den Standort Haag weiter stärken. Schätz hofft nun, dass auch noch das angedachte Schlaflabor, die weiteren möglichen Praxen und die Tagespflege kommen.

Klinik-Standort Haag: Wunsch nach „kleiner Notfallambulanz“

Anfragen von Interessenten gebe es immer wieder mal, berichtet sie. Die Marktgemeinde wünsche sich außerdem noch eine „kleine Notfallambulanz“ für die Versorgung kleinerer Wunden. Mit diesem Mix könne der Standort Haag als medizinischer Versorger erhalten bleiben, ist sie überzeugt. Der Illusion, hier ein Krankenhaus so wie früher halten zu können, gebe sich wohl kaum jemand mehr her.

Die Nachricht, dass am Klinikstandort Haag eine teilstationäre Schmerztherapie angeordnet wird, bewertet Christa Heindl, Vorsitzende des Fördervereins Kreiskrankenhaus Haag, ebenfalls als weiteren Baustein der Standortsicherung. Wobei: „Ich hätte mir gewünscht, dass die Schmerztherapie ganz zu uns kommt.“ Der Platz wäre da, betont Heindl, „wir könnten noch was gebrauchen, es ist so viel leerer Raum vorhanden“, sagt sie. Das Haus sei „pikobello gepflegt“, „steht da wie neu gebaut“. Aus dem medizinischen Versorgungszentrum (MVZ), das im Juni eröffnet hatte, höre sie keinerlei negative Nachrichten, „Es läuft richtig gut“. Das gelte auch für die Physiotherapie im Haus. Am Standort Haag gibt es zwar kein klassisches Krankenhaus mehr, aber eine umfassende medizinische Versorgung über ein MVZ. Es ist eine ambulante, keine stationäre Einrichtung, weshalb eine Umbenennung in ambulante Klinik Haag im Gespräch ist.

Die teilstationäre Schmerztherapie war als weiteres Angebot schon bei der Eröffnung des Medizinischen Versorgungszentrums angekündigt worden. Außerdem noch ein Zentrum für Lymphbehandlung, eine Pflegestation, ein Schlaflabor und weitere Praxen. Das versprochene MVZ ist umgesetzt, die ebenfalls versprochene teilstationäre Schmerztherapie kommt auch, ermutigende Zeichen? Haags Zweiter Bürgermeister Stefan Högenauer (CSU) findet: ja. Der Landkreis sei bestrebt, das Krankenhausgebäude in Haag mit medizinischen Einrichtungen zu füllen. Entscheidend sei, dass diese zukunftsfähig seien. Ob stationär, teilstationär oder ambulant spiele eine eher untergeordnete Rolle. „Ich bin froh, wenn weitere medizinische Nutzungen ins Krankenhausgebäude hineinkommen.“

„Die Gesamtsituation ist dramatisch“

Was Sinn mache, sei auch eine wirtschaftliche Entscheidung in diesen Krisenzeiten der Krankenhausfinanzierung, so Högenauer. Die Defizite im InnKlinikum-Verbund seien eine gewaltige Herausforderung für den Landkreis, „die Gesamtsituation ist dramatisch“.

In der Tat wird ein heuer ein Defizit von etwa 35 Millionen Euro für das „InnKlinikum“ mit seinen vier Standorten in Mühldorf, Altötting, Burghausen und Haag erwartet. Der Weg der Umstrukturierungen mit Zusammenführung von doppelt vorhandenen Abteilungen und Bildung von Zentren wird weiter fortgesetzt werden. Das „InnKlinikum“ befindet sich mit seinen großen finanziellen Problemen als Folge der Nachwehen der Pandemie, gestiegener Energie- und Materialkosten sowie großer Personalprobleme und fehlender Ausgleichszahlungen in guter Gesellschaft: Der Romed-Verbund mit Standorten in Rosenheim, Wasserburg, Bad Aibling und Prien rechnet ebenfalls mit einem hohen Millionendefizit.

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