Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

Wo wird der Rotstift angesetzt?

„InnKlinikum“ muss zehn Millionen Euro einsparen – Ist auch das Haager Krankenhaus gefährdet?

Zehn Millionen Euro soll das Innklinikum Altötting und Mühldorf einsparen. Geht es auch dem Haager Krankenhaus an den Kragen?
+
Zehn Millionen Euro soll das Innklinikum Altötting und Mühldorf einsparen. Das forderte Max Heimerl von Klinik-Vorstandsvorsitzendem Thomas Ewald (rechts). Geht es auch dem Haager Krankenhaus an den Kragen?

Das „InnKlinikum“ hat ein riesiges Defizit zu verzeichnen. Zehn Millionen Euro sollen nun eingespart werden. Aber wo genau wird der Rotstift angesetzt? Ist auch das Krankenhaus in Haag gefährdet?

Haag – Zehn Millionen Euro Miese müssen weg: Das fordert Landrat Max Heimerl angesichts des Defizits von 34 Millionen Euro vom InnKlinikum Altötting und Mühldorf. Viele befürchten, dass diese dringenden Einsparungen auch das Haager Krankenhaus betreffen könnten.

Im Oktober 2022 teilte die Geschäftsführung mit, dass das Klinikum in der Marktgemeinde geschlossen wird. Grund dafür war die Versetzung des Personals ins Mühldorfer Krankenhaus. Seitdem ist in Haag viel passiert. Im Januar 2023 stellte Thomas Ewald, Vorstandsvorsitzender des InnKlinikums Altötting und Mühldorf, das neue Konzept für das Klinikum am Standort Haag vor: Vorhanden bleiben sollen hier die Schmerztherapie, das Schlaflabor, die Logopädie und die Ergo- und Physiotherapie. Neu hinzukommen sollen eine Pflegestation, Tagespflege, Arztpraxen und eine mobile (geriatrische) Reha, so Ewald bei der Veranstaltung im Januar. Die einschneidendste Veränderung betraf die Geriatrie und die Parkinsonbehandlung. Beides gibt es nicht mehr in Haag. Die Akutgeriatrie ist nach Mühldorf abgewandert, die Parkinsonbehandlung nach Altötting. Niemals zur Disposition stand die Physiotherapie, die auch während der restlichen Schließung des Krankenhauses immer geöffnet war.

Wieder Leben im Gebäude

Nachdem im April das neue Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) in Haag eingeweiht worden war, kehrte nach den buchstäblich dunklen Wintermonaten wieder Leben in das Gebäude zurück. Ein weiterer Lichtblick war dann die Nachricht im August, dass in Haag eine teilstationäre Schmerztherapie eingerichtet werden soll. „Das ist ein Signal dafür, dass es in die richtige Richtung weiter geht“, reagierte Bürgermeisterin Sissi Schätz auf die Neuigkeit. Das sah Christa Heindl, Vorsitzende des Krankenhausfördervereins, ähnlich. Für sie war diese Einrichtung ein „weiterer Baustein der Standortsicherung“.

Im Oktober ruderte der Klinikvorstand jedoch zurück. Medizinvorstand Dr. Wolfgang Richter teilte schriftlich mit: „Aufgrund eines unter anderem schwangerschaftsbedingten Personalausfalls im Therapeutenteam der Schmerztherapie können wir den für Anfang Oktober geplanten Starttermin der teilstationären Schmerztherapie in Haag nicht halten. Unsere Personalabteilung ist jedoch intensiv auf der Suche nach geeigneten Therapeuten“, so Richter. Der Medizinvorstand hatte aber auch gute Nachrichten zu vermelden: Die Verträge für die Kurzzeitpflege seien „unterschriftsreif“ und auch die Tagespflege befinde sich „auf einem guten Weg“.

Nun ist jüngst wieder eine Diskussion um die Kostensenkung der Krankenhäuser entbrannt. Das InnKlinikum soll zehn Millionen Euro einsparen. Das fordern die Landkreise Mühldorf und Altötting angesichts eines Defizits von 34 Millionen Euro.

Umsetzung „Schritt für Schritt“

Wird auch beim Klinik-Standort Haag der Rotstift angesetzt? Anscheinend nicht. Pressesprecher Mike Schmitzer teilt auf Anfrage mit, das Medizinkonzept werde „Schritt für Schritt weiter umgesetzt“. Der Standort in der Marktgemeinde solle sich „in eine positive Zukunft entwickeln“. „Die Klinikleitung hat die neuen Angebote auf einen teilstationären, ambulanten und pflegerischen Schwerpunkt ausgerichtet. Das Medizinkonzept wurde vom Verwaltungsrat so freigegeben“, so der Pressesprecher. „Durch den steigenden Bedarf in diesen Bereichen sowie durch die aktuelle Diskussion um die Reform von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach sieht sich die Klinikleitung in ihrem Kurs absolut bestätigt“, erklärt Schmitzer weiter.

Das Konzept in Haag sehe unter anderem ein Zentrum für rehabilitative Pflege vor, welches eine Kurzzeitpflege mit 40 Plätzen, eine Tagespflege mit 25 Plätzen sowie eine Praxis für Physio- und Ergotherapie beinhalte. Außerdem werde der Standort Haag als teilstationäres Schmerzzentrum eine überregionale Versorgung sowie als „Ärztehaus“ eine wichtige Rolle für die Nahversorgung der westlichen Bevölkerung des Landkreises Mühldorf übernehmen und neben dem bereits bestehenden Hausarzt-MVZ, eine Kinderarztpraxis, zwei Psychotherapeuten und weitere Praxen enthalten, erläutert der Pressesprecher.

Kommentare