Pläne vorgestellt
Neues Jahr, neues Glück: Ausbau des Haager Zehentstadels wird konkret – das ist geplant
Lange und hitzige Diskussionen gab es in Haag schon oft, wenn es um den Ausbau des Zehentstadels geht. Jetzt wird es endlich konkret: Wie die Pläne für den Westteil aussehen und was das Ganze kosten soll.
Haag – Nach langen und schwierigen Debatten rund um den Ausbau des Zehentstadels nimmt das Konzept für den Westteil des Gebäudes nun langsam Gestalt an. In der jüngsten Sitzung des Bauausschusses waren Anna Kragler und Ronja Protzmann vom Architekturbüro Rieger & Lohmann anwesend, um dem Gremium das Konzept vorzustellen. Konkret ging es um drei Bereiche: das Foyer im Erdgeschoss, den Konferenzraum, der sich ebenfalls im Parterre befindet und die Bücherei im Obergeschoss.
Ausbau des Westteils des Zehentstadels
Für die Bibliothek gebe es einen offenen Arbeitsbereich, bei dem auch der Kundenkontakt möglich sei, so Protzmann. „Das haben sich die Mitarbeiterinnen gewünscht“, erklärte sie. Des Weiteren sei im Obergeschoss eine Zone für die Regale angedacht. Diese seien wegen des Dachstuhls und des Gewichts der Bücher nur 1,60 Meter hoch. Sie würden aus beschichtetem Multiplex-Material bestehen, mit verstellbaren Fachböden und einem flexiblen Beschriftungssystem. Darüber hinaus würden Regale für Neuerscheinungen und einen Bücherflohmarkt eingerichtet, erklärte Protzmann.
Weitere Gestelle seien im Backoffice geplant. Hier sei auch der Wunsch des Personals auf mehr Stauraum in das Konzept eingearbeitet worden. Zudem habe das Architekturbüro einen Kinderbereich, das sogenannte „Nest“, in die Pläne integriert. Er umfasse zwei Drittel des Areals im Obergeschoss und zeichne sich durch eine große, gepolsterte Sitzinsel für die Kids aus.
Optisch abgestimmt
Im Foyer gebe es eine Multifunktionswand und eine geschwungene Couch im Eingangsbereich, in der auch ein Rollstuhl „in die Runde“ integriert werden könne. Weiter sei dieser Bereich optisch mit dem Konferenzsaal abgestimmt. Für diesen habe das Architekturbüro dunkelbraune Stühle ausgewählt. Es sei eine „Minimal-Bestuhlung“ möglich oder eine größere Variante mit bis zu 95 Sitzgelegenheiten.
Anschließend stellte Kragler noch den Kostenvoranschlag vor. Summa summarum komme das Architekturbüro auf rund 315.000 Euro für den Ausbau – rund 150.000 Euro Mehrkosten, als bei der vorhergehenden Planung, so die Expertin. Diese würden sich unter anderem durch den Nutzungswechsel im Bürgerzentrum, beziehungsweise bei der Bücherei erklären. Auch die Konzeptüberarbeitung für das „Nest“, also die Sitzinsel mit Polsterung für die Kinder, schlage zu Buche, erläuterte sie.
Mehr Stauraum
Dr. Florian Haas (PWG) fragte nach, warum die Ausgaben für den Schreiner so hoch wären, woraufhin Kragler erklärte, dass sich die Kosten vorwiegend durch die Regale erklären würden. „Die gibt es nicht von der Stange“, so die Expertin.
Klaus Breitreiner (CSU) hatte noch einige Vorschläge, die in das Konzept mitaufgenommen werden sollten: „Bei der Küche ist mir aufgefallen, dass es wenig Stauraum für Gläser und Geschirr gibt. Dort sollten wir Hängeschränke miteinplanen. Die sind auch nicht so teuer.“ Weiter regte er an, noch weitere Kleiderhaken im Foyer zu installieren. Kritik gab es am Konferenzsaal, der laut Breitreiner „repräsentativ“ sein sollte. „Ich würde mir hochwertigere Möbel wünschen: bei den Stühlen eine andere Farbe und keine weißen Tische mit Metallbeinen“, beanstandete er. Zudem fehle die technische Ausstattung, beispielsweise Steckdosen.
Protzmann erläuterte, dass das Architekturbüro eine weitere Garderobe im Konferenzsaal vorgesehen habe, ebenso seien Steckdosen geplant, die im Boden installiert werden sollen. „Unser oberstes Planungsziel war Flexibilität“, ergänzte Kragler. „Der Konferenzraum soll vielfältig genutzt werden, von der Bücherei, der VHS, für Tagungen und Ähnliches. Deswegen müssen die Möbel zusammensteckbar, beziehungsweise klappbar sein und nach Möglichkeit auch nicht zu schwer, damit sie leicht wegzustellen sind“, erklärte sie das Konzept. Das wäre auch nicht mehr möglich, wenn die Tische verkabelt seien. Für die Stühle, die in den Plänen des Architekturbüros dunkelbraun angedacht sind, schlug die Expertin eine andere Bemusterung vor. „Die Sitzgelegenheiten können wir zur Ansicht noch einmal ordern“, meinte sie.
Christine Sax (Grüne) fragte nach, ob die anberaumten 80.000 Euro für die Vollausstattung mit Polster für das „Nest“ nötig wären. Ihr würde das „recht viel“ vorkommen. Kragler erklärte, dass mehrere Aspekte in diese Summe einberechnet wären, nicht nur der Ausbau der Sitzinsel, sondern auch weitere Polstermöbel-Elemente und Kleinmöbel sowie mehr Regale und deutlich mehr Medien.
Der Bauausschuss genehmigte die vorgestellte Planung mit zwei Gegenstimmen. In das Konzept sollen, wie von Breitreiner angeregt, die Hängeschränke mitaufgenommen werden. Zudem soll über die Bemusterung der Stühle nochmals entschieden werden.