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Großes Bürgerinteresse

Flüchtlings-Unterkünfte in Gars: Warum nicht nur Anlieger diesen Standort kritisch sehen

Auch die Marktgemeinde Gars ringt um Unterbringungsmöglichkeiten für Flüchtlinge.
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Auch die Marktgemeinde Gars ringt um Unterbringungsmöglichkeiten für Flüchtlinge.

Gars stellt sich der Flüchtlings-Problematik: Der Gemeinderat diskutiert über mögliche Standorte für Container-Unterkünfte – darunter ein Areal, das von Anliegern sehr kritisch gesehen wird. Wie die Kommune darauf reagiert und um Lösungswege ringt.

Von Gunter Fuchs

Gars – Schon vor Beginn der ersten Sitzung des Garser Gemeinderats im neuen Jahr wurde deutlich, dass nicht nur die von der Tagesordnung her zu erwartenden Routinen zur Behandlung anstanden: Die außergewöhnlich hohe Zahl von 23 Besuchern im öffentlichen Teil der Sitzung, für die man sogar noch ein paar Stühle mehr in den Sitzungssaal tragen musste, ließ erwarten, dass auch ein Tagesordnungspunkt von besonderem Interesse auf der Agenda stehen musste.

Das große Publikumsinteresse galt Punkt 5: Unterbringung von Asylbewerbern und Flüchtlingen in der Gemeinde. Angesichts des anhaltenden Flüchtlingsstroms sucht der Landkreis in seinen Gemeinden weitere geeignete Unterkünfte oder Flächen für die Aufstellung von Wohncontainern. Der Besitzer eines 1400 Quadratmeter großen Grundstücks in Gars Bahnhof, der allerdings selbst nicht dort wohnt, hatte dieses für die Aufstellung von Containern ins Gespräch gebracht, was von den Anwohnern offenkundig sehr kritisch gesehen wird. Schnell wurde in der Sitzung unter Leitung von Bürgermeister Robert Otter (parteiunabhängig) deutlich, dass Bürgermeister und Gemeinderat die Bedenken hinsichtlich der Aufstellung von Containern mitten in einem gewachsenen Wohngebiet teilen. Schon der bestehende Bebauungsplan schließe dies aus, hieß es im Gemeinderat.

Der Gemeinderat Gars wollte sich der Problematik jedoch nicht verschließen und diskutierte alternative Möglichkeiten für die Aufstellung von Containern. Einen besonders günstigen Standort mit guter Verkehrsanbindung und vor allem mit guten Integrationsmöglichkeiten, was eine Ghettoisierung verhindern würde, war jedoch nicht zu finden. Das Gremium sprach sich ohnehin im Sinne der Integration für die Nutzung von Wohnungen für die Unterbringung von Flüchtlingen und Asylbewerbern aus, was sich über die Jahre hinweg gut bewährt habe.

Unter allgemeinem Beifall hob Zweite Bürgermeisterin Hildegard Brader (FWG Gars) in diesem Zusammenhang die außergewöhnlichen Leistungen der Gemeinde Gars nicht nur bei der Unterbringung, sondern auch bei der Betreuung von Geflüchteten hervor, die schon früh begonnen hätten und sich nunmehr schon über einige Jahre erstrecken würden. Vor diesem Hintergrund und vor allem angesichts der Tatsache, dass die Gemeinde Gars mit ihrem Unterkunftsangebot das nach entsprechendem Schlüssel berechnete Soll überschreitet und nach wie vor acht freie Plätze vorhält, beschloss der Gemeinderat einstimmig, derzeit keine weiteren Unterbringungsmöglichkeiten an das Landratsamt zu melden.

Darüber, dass man die Problematik angesichts der tragischen Geschehnisse in der Welt nicht aus den Augen verlieren dürfe und sich weiter Gedanken zu möglichen Unterbringungsmöglichkeiten machen müsse, bestand aber breiter Konsens.

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