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Neue, meist dreispurige Trasse Richtung Burghausen

Pläne für B20-Ausbau: Tittmoninger Stadtrat stellt sich (fast ausnahmslos) quer

8000 bis 8500 Fahrzeuge sind auf der B20 nördlich von Tittmoning täglich unterwegs.
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8000 bis 8500 Fahrzeuge sind auf der B20 nördlich von Tittmoning täglich unterwegs.

Weniger Einmündungen, weniger Zick-Zack und breitere Fahrbahn: Die B20 zwischen Tittmoning und Burghausen soll ausgebaut werden - teils sogar mit Überholspuren. Doch der Stadtrat hat die Pläne jetzt aus mehreren Gründen abgelehnt.

Tittmoning - Erst Ende April wurden die Pläne des Staatlichen Bauamts vorgestellt, schon am Dienstag (13. Juni) hat der Tittmoninger Stadtrat „nein“ dazu gesagt. „In dieser Form lehnen wir den Ausbau der B20 ab“, so Bürgermeister Andreas Bratzdrum (CSU). Es geht um den 3,3 Kilometer langen Abschnitt zwischen dem ehemaligen Seewirt nördlich von Tittmoning und der Landkreisgrenze. Die Straße soll eine neue, flüssigere Linienführung bekommen und gut zur Hälfte dreispurig werden, um einfacher überholen zu können. Auf dem Abschnitt soll es künftig nur noch eine Einmündung geben um die Unfallgefahr zu verringern.

Ablehnung vor allem wegen der B20-Anlieger

Der Stadtrat hat mit der Ablehnung vor allem die betroffenen Anlieger und Grundstückseigentümer im Blick. „Ziel ist es, für sie eine verträglichere Lösung zu erreichen“, so Bratzdrum. Durch die neue Trasse würden landwirtschaftliche Flächen zerschnitten, die betroffenen Bauern würden in ihrer Existenz gefährdet. Durch die Überholspuren käme es zu noch mehr Lärm und Schadstoffen in der Luft - und der Flächenverbrauch wird nochmal größer. Und: Wenn die B20 dort künftig zu einer „Kraftfahrstraße“ mit einer Mindestgeschwindigkeit von 60 km/h wird, könnten die Landwirte die Bundesstraße oft nicht mehr nutzen.

Die neue Trasse der B20 nördlich von Tittmoning in grau, die bestehende Trasse in hellgrün.  Noch gibt es über ein Dutzend Zufahrten zur B20, nur noch eine soll übrig bleiben. Für Radler, Fußgänger, Anwohner und die Landwirtschaft sollen Parallelwege angelegt werden.

Die Bauern müssen Grund abtreten für eine Straße, auf der sie nicht fahren dürfen. Und dann braucht es noch mehr Grund, für die Ersatzstraßen entlang der B20 - das ist schon sehr dreist“, meinte Hans Glück (Ökologische Bürgerliste). Die einzige Möglichkeit, „um diesen Wahnsinn zu verhindern“, sei Einigkeit unter den Landwirten: keiner gibt Flächen her und dann geschlossen vor Gericht ziehen - wie momentan bei der geplanten Ortsumfahrung in Laufen. Auch Annemarie Dandl (CSU) meinte: „Die Felder werden zum Teil voll zerschnitten, das geht an die Existenz der Landwirte.“

Nur SPD zeigt teilweise Verständnis

Die Planung wurde im Stadtrat einstimmig abgelehnt - bis auf einen Aspekt: der Forderung des Stadtrates, nach einem Ausbau auf genau derselben Trasse wie jetzt, verweigerte sich die SPD. „Das Staatliche Bauamt hat bei einem Ausbau Vorgaben für Radien, die eingehalten werden müssen“, erinnerte Dirk Reichenau. Die Pläne entsprächen dem heutigen Stand der Technik - „für die Autos, die Ihr zum Teil fahrt, SUVs und dicke Panzer“, so der SPD-Stadtrat. Außerdem gehe es hier schließlich um eine Bundesstraße. „Einfach ablehnen ist ein schwaches Zeichen. Wir sollten mit dem Staatlichen Bauamt anders umgehen“, meinte Reichenau.

Wirklich mitentscheiden kann die Stadt nicht

Aber hat die Tittmoninger Ablehnung überhaupt Folgen? „Wie groß ist unser Einfluss?“, wollte beispielsweise auch Maria Kellner (FW) wissen. Die Pläne befinden sich aktuell im Vorentwurf. Tittmoning wird als Stadt jetzt um ihre Meinung gefragt - die in die weiteren Planungen einfließen kann, aber nicht muss. Der nächste Schritt ist dann das Planfeststellungsverfahren, bei dem auch jeder Bürger seine Einwendungen einbringen kann, genauso wie Verbände oder nochmals die Kommunen. Danach wären Klagen möglich.

xe

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