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Viel Kritik im Stadtrat zu den unterschiedlichsten Punkten

„Gelöste Staus“ oder „Rennstrecke“? Meinungen zur Umfahrung Matzing himmelweit auseinander

Durch die Ortsumfahrung soll der Verkehr im Ort um 87 Prozent weniger werden.
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Knapp 20.000 Fahrzeuge kommen hier in Matzing täglich zusammen. Durch die Ortsumfahrung soll der Verkehr im Ort um 87 Prozent weniger werden.

Die Pläne für eine Umfahrung von Matzing und Nunhausen liegen vor - doch umfassendes Lob dazu ist aus dem Traunreuter Stadtrat nur wenig zu hören: „Hoffentlich wird diese Straße nicht gebaut“, hieß es dazu sogar. Die Kritik entzündet sich an den verschiedensten Dingen:

Traunreut - Das stau- und verkehrsgeplagte Matzing soll mit einer Ortsumfahrung entlastet werden, doch richtige Freude kam darüber im Traunreuter Stadtrat am Donnerstag (25. Mai) nicht auf. Eine Abstimmung zu den Plänen des Staatlichen Bauamts gab es nicht. Erstmal ging es um die reine Information. „Durch die Trasse parallel zur Bahnstrecke dürften die Planungen einigermaßen verträglich sein“, war sich der Leiter des Staatlichen Bauamts, Christian Rehm, sicher. Mit der Verlegung der B304 hinter die Gleise gibt es künftig keine Bahnübergänge mehr.

Der Plan für die B304-Ortsumfahrung Nunhausen-Matzing

Aber hätte man die B304 neu nicht gleich noch weiter nach Westen, in Richtung des Waldes verlegen können? „Warum so nah an Matzing?“, fragte Johann Jobst (CSU). „Das hätte Probleme mit dem Artenschutz gegeben“, so Bernadette Wallner vom Staatlichen Bauamt. Die Bündelung von Straße und Schiene sei am besten. Unter anderem für die Wohnsiedlung an der Matzinger Hochfellnstraße braucht es dann aber Lärmschutzwände, die fünf bis sechs Meter in die Höhe gehen. „Bei so hohen Wänden ist dahinter ja praktisch immer Winter“, so Christian Stoib (SPD).

Stoibs Vorschlag, Schalungen direkt an die Straße zu bauen, wolle das Bauamt noch prüfen. Eine komplette Einhausung der Straße, wie sie Matthias Bauregger (Freie Wähler) forderte, wäre auch in den Augen von Behördenleiter Rehm die beste Lösung, aber: „Der Bund genehmigt das wegen den Wirtschaftlichkeit nur, wo es zwingend notwendig ist.“ In Matzing ist das wohl nicht der Fall. „Das sind die Spielregeln“, so Rehm. Und: Die Lärmschutzwände sind wohlgemerkt zwischen der Straße und den Gleisen geplant. Kämen sie zwischen Gleise und Wohnbebauung, müssten sie noch höher werden, merkte Bernadette Wallner an.

Gorzel befürchtet: „Das wird eine Autobahn, eine Rennstrecke“

Zum Rundumschlag holte Roger Gorzel (Bürgerliste) aus: „Hoffentlich wird die Straße so nicht gebaut“, bekannte er. „Der Verkehr wird schneller, lauter und mehr. Das wird eine Autobahn, eine Rennstrecke“, so Gorzel. Auch die Überholspuren seien nicht mehr zeitgemäß, man müsse vielmehr „langsamer und ruhiger“ werden. Christian Rehm vom Staatlichen Bauamt hielt dagegen: Die Straße werde der Verkehrsträger Nummer eins bleiben. Auch wenn der Güterverkehr auf der Schiene nach langfristigen Prognosen um 46 Prozent zunehme, lägen die Wachstumsraten bundesweit beim Schwerlastverkehr sogar bei 78 Prozent bis zum Jahr 2051.

Detaillierter Plan für die Ortsumfahrung Matzing.

„...und St. Georgen kann schauen, wo es bleibt“

Für die Matzinger ist es prima. Aber den Traunwalchenern hilft‘s nichts. Und St. Georgen bleibt unser größtes Sorgenkind“, machte Michael Mollner (LIZ) ein weiteres Fass auf. Für Paul Obermeier (Freie Wähler) gar ein Schildbürgerstreich, wie er sagte: Von Altötting im Norden bis Siegsdorf im Süden sei eine durchgehende Verbindung geplant, „nur St. Georgen in der Mitte lässt man so stehen“. Durch die Ortsumfahrungen ziehe man immer mehr Verkehr auf die B304 „und St. Georgen kann schauen, wo es bleibt“, schlug auch Markus Schupfner (Bayernpartei) in die selbe Kerbe. „Das wird dort ein Riesenproblem.“

Man könne nicht alles gleichzeitig planen, verteidigte sich Christian Rehm vom Staatlichen Bauamt. Die Finanzmittel wären wohl durchaus da, „aber ich weiß bei St. Georgen nicht, wie ich das in den nächsten Jahren anpacken soll“. Schon zuvor nahm man St. Georgen mit seiner komplizierten Verkehrssituation aus den Planungen zur Altenmarkter Ortsumfahrung heraus - mit ein Hauptgrund, warum sie vom Traunreuter Stadtrat einstimmig abgelehnt wurde. Andrea Haslwanter (CSU) störte sich daran, dass der Kreisverkehr südlich von Matzing - erst 2017 gebaut - wieder abgebaut und etwas weiter Richtung Litzlwalchen verlegt wird: „Wo ist da die Weitsicht? Das ist doch Steuerverschwendung.“

Keine Staus mehr zwischen Traunwalchen und Matzing

Lob kam dagegen von Oliver Krogloth (AfD): „Die Staus von Traunwalchen nach Matzing hinauf werden gelöst.“ Denn der Abzweiger von der B304 Richtung Traunwalchen und Traunreut wird schon vor Matzing geplant und nicht mehr in der Ortsmitte. Nur noch Ziel- und Quellverkehr soll sich durch Matzing und Nunhausen bewegen. Man rechnet in den Orten mit 87 Prozent weniger Verkehr. „Diese Planungen haben ihre Berechtigung“, war sich Bauamtsleiter Rehm sicher.

xe

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