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Bürgermeister: „Schutzgut Mensch vor Schutzgut Zauneidechse“

B20-Ausbau zwischen Tittmoning und Burghausen: Neue Trasse und meist dreispurig

8000 bis 8500 Fahrzeuge sind auf der B20 nördlich von Tittmoning täglich unterwegs.
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8000 bis 8500 Fahrzeuge sind auf der B20 nördlich von Tittmoning täglich unterwegs. Jetzt wurden die Pläne für einen Neubau auf 3,3 Kilometern zwischen Tittmoning und Burghausen vorgestellt.

Weniger Einmündungen, weniger Zick-Zack, breitere Fahrbahn: Die B20 zwischen Tittmoning und Burghausen soll ausgebaut werden - teils sogar mit Überholspuren. Die Pläne wurden jetzt vorgestellt, und stoßen nicht bei allen auf Begeisterung.

Tittmoning - Die Pläne liegen eigentlich schon seit Jahrzehnten in der Schublade, doch langsam soll es ernst werden: das Staatliche Bauamt stellte den Vorentwurf zum Neubau der B20 am Donnerstag (27. April) im Tittmoninger Stadtrat vor. Es geht um den 3,3 Kilometer langen Abschnitt zwischen dem ehemaligen Seewirt und der Landkreisgrenze. Die Straße soll eine neue, flüssigere Linienführung bekommen und gut zur Hälfte dreispurig werden, um einfacher überholen zu können. Auf dem Abschnitt soll es künftig nur noch eine Einmündung geben, die TS52 bei Laufing in Richtung Asten, um die Unfallgefahr zu verringern.

Radler und Bulldogs sollen runter von neuer B20

Noch ist nichts in Stein gemeißelt, auch das Planfestellungsverfahren, bei dem Bürger und Anlieger miteinbezogen werden, ist noch nicht eröffnet. „Aber insgesamt wird sich an der Trassierung nur noch wenig ändern“, war sich Christian Rehm, Leiter des Staatlichen Bauamts, im Stadtrat sicher. Denn Biotope, Siedlungen oder FFH-Gebiete geben einen engen Korridor vor. Überhaupt durchkreuzt die neue B20 dann auch einen Lebensraum der geschützten Zauneidechse. Der Bereich wird überbaut, die Tiere werden in neue Habitate ausgesiedelt.

Die neue Trasse der B20 nördlich von Tittmoning in grau, die bestehende Trasse in hellgrün.

Schutzgut Mensch vor Schutzgut Zauneidechse“, brachte es Tittmonings Bürgermeister Andreas Bratzdrum (CSU) auf den Punkt. Der Lärmschutz oder möglichst reibungslose Wegeverbindungen der Anwohner hätten seiner Meinung nach Vorrang. Denn jetzt gibt es noch über ein Dutzend Zufahrten zur B20, nur noch eine soll übrig bleiben. „Für Radler, Fußgänger, Anwohner und die Landwirtschaft legen wir deswegen viele Parallelwege an“, so Monika Althammer vom Ingenieurbüro SAK. Bulldogs und der „nichtmotorisierte Verkehr“ sollen künftig runter von der Bundesstraße.

Weite Umwege für die Bauern, falls sie nicht mehr auf die B20 dürfen? „Das ist doch ein Wahnsinn. Die Traktoren gehen ja teils eh schon 60 km/h“, störte sich Hans Glück (Ökologische Bürgerliste). Doch das Staatliche Bauamt baut nur, betonte Behördenleiter Christian Rehm. Welche Regeln dann gelten, legen die Verkehrsbehörden fest. So oder so werden die Landwirte durch die Neutrassierung aber am meisten betroffen sein. „In der Regel werden wir uns mit einem Flächentausch einig. Aber momentan ist es für uns schwierig, Ausgleichsflächen zu finden“, so Rehm. Enteignungen seien dann nur das allerletzte Mittel.

13 Prozent mehr Lkw durch Sperrungen in Österreich

Das Konfliktpotenzial beim Straßenbau wächst. „Bei großen Maßnahmen sind die Zeiten vorbei, wo nicht geklagt wird“, so Martin Bambach, Gebietsleiter beim Staatlichen Bauamt. Klagen verzögern Projekte um Jahre. Beim Staatlichen Bauamt traut man sich deswegen keine Prognose, wann die B20 nördlich von Tittmoning neu gebaut ist. Aber: „In den nächsten fünf Jahren wird sicher noch nicht gebaut.“ Die Notwendigkeit steht fürs Staatliche Bauamt jedoch fest. Auch wenn der Individualverkehr wohl nur noch leicht zunimmt, erwartet man immer mehr Schwerlastverkehr. Allein durch die Sperrung der benachbarten Bundesstraßen in Österreich für den Schwerverkehr seien 13 Prozent mehr Lkw auf der B20 unterwegs.

xe

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