Es rumort hinter den Kulissen
„Sehr enttäuschend“: Platzt der Traum von der Tittmoninger Landesgartenschau jetzt doch?
Die Entscheidung im Stadtrat fällt erst nächste Woche, aber plötzlich deutet vieles darauf hin: Tittmoning richtet die Landesgartenschau 2026 nun doch nicht aus. Bürgermeister Bratzdrum zeigt sich „sehr enttäuscht“ und verrät, was hinter den Kulissen los ist.
Tittmoning - Der Tittmoninger Stadtrat scheint nicht geschlossen hinter der Landesgartenschau zu stehen, das verriet Bürgermeister Andreas Bratzdrum (CSU) nun im Gespräch mit chiemgau24.de. „Die interne Gegnerschaft ist zu groß. Und wenn wir nicht ein geschlossenes Team im Stadtrat sind, dann lassen wir’s lieber.“ Bei einer nicht-öffentlichen Probeabstimmung des Stadtrates habe sich jetzt die Uneinigkeit gezeigt. Die Entscheidung fällt in der öffentlichen Sitzung am Dienstag (5. Dezember).
Bratzdrum: „Ich will keine Spaltung im Stadtrat und der Bevölkerung“
Laut Bratzdrum herrsche im Stadtrat der Konsens: Man will die Landesgartenschau 2026 nur dann austragen, wenn möglichst alle dahinterstehen. Weil das nicht der Fall sei, rechnet der Bürgermeister damit, dass sich das Gremium am Dienstag von dem „Super-Projekt“, wie er es nennt, verabschiedet. Auch der geplante Bürgerentscheid für Anfang nächsten Jahres wäre dann hinfällig. Erst Mitte November vertagte der Stadtrat die Entscheidung. Die Enttäuschung ist Bratzdrum anzuhören: „Das Konzept wurde jahrelang von den Bürgern erarbeitet. Das wäre dann alles über den Haufen geworfen. Traurig!“
Und warum die Landesgartenschau nicht auch mit kleinerer Mehrheit im Stadtrat angehen? „Ich will keine Spaltung. Weder im Stadtrat, noch in der Bevölkerung“, so Andreas Bratzdrum. Außerdem müsste der Aufsichtsrat für eine spätere Landesgartenschau GmbH ja auch mit Mitgliedern aus dem Gremium besetzt werden. Immer wieder seien Falschmeldungen kursiert, unter anderem was die Kosten betrifft. Dabei habe Bratzdrum längst klargestellt: Der Tittmoninger Anteil werde gedeckelt. Stiegen die Kosten, verkleinere man das Konzept.
Projekte trotzdem angehen - nur mit weniger Fördergeldern
Jetzt gelte es, bestimmte Projekte des Landesgartenschau-Konzepts trotzdem anzugehen. Die Umgestaltung des historischen Stadtplatzes wäre eins davon. Nur: die Kosten für die Stadt lägen jetzt höher, weil viele Fördergelder wegfielen. Wegen des Zeitdrucks hatte Tittmoning seine Landesgartenschau-Pläne ohnehin schon eingedampft. Denn eigentlich bewarb man sich für das Jahr 2030, ohne Erfolg. Weil Schweinfurt seinen Zuschlag für 2026 zurückzog, bekam im Sommer dann Tittmoning das Angebot.
xe