Thema bekommt in Tittmoning zusätzliche Dynamik
„Die Sache ist groß und einschneidend“: Kommt Bürgerentscheid zur Landesgartenschau 2026?
Wird Tittmoning schon 2026 die Landesgartenschau ausrichten? Die Bürger sollen selbst entscheiden, fordern nun die Freien Wähler. Ihr Vorschlag kommt auf den Tisch des Stadtrats - FW-Vorsitzende Barbara Danninger spricht schon jetzt von einer „ziemlichen Dynamik“.
Tittmoning - „Die Sache ist so groß und einschneidend, da müssen alle Fakten auf den Tisch“ - wenn Barbara Danninger von der möglichen Landesgartenschau 2026 in Tittmoning spricht, ist sie auch selbst noch immer hin- und hergerissen. Ihre Fraktion der Freien Wähler (FW) fordert in einem Antrag jetzt: ein Bürgerentscheid zur Landesgartenschau soll her. Am kommenden Dienstag (14. November) wird der Stadtrat darüber entscheiden, ob die Bürger das letzte Wort haben.
Stadtratssitzung am Dienstag: Ausrichtung fix oder erst Bürgerentscheid?
Das Thema Landesgartenschau wäre am Dienstag ohnehin auf der Tagesordnung des Stadtrates gestanden: die endgültige Entscheidung sollte gefällt werden, ob man 2026 Veranstalter werden will oder nicht. Bekommt jedoch der Vorstoß der FW zuvor eine Mehrheit, werden die Bürger dem Stadtrat die Entscheidung abnehmen. Im Januar, vielleicht sogar noch im Dezember könnte der Bürgerentscheid durchgeführt werden, so Danninger, Erste Vorsitzende der Freien Wähler, im Gespräch mit chiemgau24.de.
„Unser Ziel ist nicht, die Landesgartenschau damit zu verhindern“, stellt sie klar. Aber alle Chancen und Risiken bei einer so kurzfristigen Austragung müssten abgewogen werden. „Die Bürger sind nicht blöd! Und wir würden damit die Demokratie stärken.“ Außerdem: Wenn die Initiative für einen Bürgerentscheid vom Stadtrat ausginge, könnte das Thema neutraler und objektiver behandelt werden, als durch ein Bürgerbegehren von Gegnern der Landesgartenschau. Konkrete Überlegungen für ein solches Bürgerbegehren gebe es aber nicht, so Danninger.
Eine jener Fakten, die Danninger gerne auf dem Tisch hätte: die Durchführungskosten, die Tittmoning mit der Landesgartenschau hätte. Die 2. Bürgermeisterin schätzt sie auf fünf bis sechs Millionen Euro, „aber das wurde bei der Bürgerinformation noch nicht angesprochen“. Da war nur von zehn Millionen Euro Investitionskosten die Rede - auch dieser Betrag konnte da von Bürgermeister Andreas Bratzdrum (CSU) nur geschätzt werden. Er hofft, dass zumindest von dieser Summe 80 Prozent durch Fördermittel wieder hereinkommen.
„Wenn die Bürger dahinterstehen, hätten wir noch mehr Rückhalt“
Doch würde ein Bürgerentscheid die ohnehin extrem knappe Planungszeit für eine Landesgartenschau 2026 nicht noch mehr verkürzen? Diese Gefahr sieht Danninger nicht unbedingt. „Projekte, wie die Umgestaltung des Stadtplatzes, die wir ohnehin vorhaben, können ja trotzdem weiterlaufen.“ Die FW-Vorsitzende ist sich sicher: Durch den Antrag hat sich schon jetzt eine ziemliche Dynamik entwickelt - „und wenn die Bürger hinter der Landesgartenschau stehen, hätten wir im Stadtrat noch mehr Rückhalt.“
Eigentlich wollte Tittmoning rund um das Jahr 2030 eine Landesgartenschau in die Stadt holen. Doch einen Zuschlag bekam man nicht. Doch Schweinfurt zog seinen Zuschlag für 2026 zurück, weil die Kosten davonliefen. Im Sommer bekam dann Tittmoning das Angebot, im Oktober wurde es dann auch der Öffentlichkeit unterbreitet. Der Zeitplan wäre sportlich: Noch heuer Fördergelder abklopfen und ein genaues Konzept ausarbeiten. Nächstes Jahr die Feinplanung, 2025 die Bauarbeiten, im Frühjahr 2026 würde eröffnet.
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