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Ein Tarif, ein Ticket, ein Netz

„Nicht zum MVV, sondern genau anderen Weg“: ÖPNV-Verbund Traunstein und BGL kommt

Busse am Bahnhof in Traunstein (Archivbild).
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Busse am Bahnhof in Traunstein (Archivbild).

„ÖPNV ist teuer“, stellte Landrat Walch nüchtern fest - aber es wird ein großer Schritt nach vorne getan: Das Konzept für einen einzigen Tarifverbund der Landkreise Traunstein und Berchtesgadener Land steht. Die jährlichen Kosten gehen in die Millionen, doch das gemeinsame System weckt große Hoffnungen.

Landkreise Traunstein/Berchtesgadener Land - Bis Ende 2025 soll der Verbund stehen: „Ein Tarif, ein Ticket, ein Netz“, fasste es Tarik Shah vom Planungsbüro „civity“ am Dienstag (28. November) im Verkehrsausschuss des Landkreises Traunstein zusammen. Für den ÖPNV-Verbund mit dem Berchtesgadener Land steht jetzt das Konzept. Mit einer einmaligen Zahlung sollen alle Verkehrsunternehmen in den Landkreisen genutzt werden können - egal ob Stadtbus, Bahn oder überregionale Buslinien. Bis 2030 erwartet man 20 Prozent mehr Fahrgäste.

Landkreise könnten in acht Zonen aufgeteilt werden

Die heute rund 100 verschiedenen Tarifprodukte in beiden Landkreisen sollen auf 14 für die gesamte Region zusammenschrumpfen: Also beispielsweise Einzelkarten, Tageskarten für einen oder mehrere, Wochen- oder Monatskarten. Damit ließe sich dann zwischen Schönau und Engelsberg fahren, ohne sich über verschiedene Preise verschiedenster Verkehrsunternehmen Gedanken machen zu müssen. Die Fahrt von Schönau nach Engelsberg könnte dann beispielsweise 6,40 Euro kosten, eine Tageskarte für alle Linien beider Landkreise 12,80 Euro.

Das Gebiet beider Landkreise wird in acht Zonen aufgeteilt. Innerhalb dieser Zonen und zonenübergreifend gelten dann wiederum günstigere Preise. Innerhalb einer Gemeinde 2,30 Euro für die Einzelfahrt, innerhalb einer Zone 3,10 Euro und über eine Zonengrenze hinweg 4,90 Euro. „Die Preise sind bisher aber nur fiktiv, nur ein Vorschlag des Planungsbüros“, stellte Landrat Siegfried Walch (CSU) klar. Die Karten sollen über Automaten, in erster Linie aber über eine App lösbar sein. Das Deutschlandticket wird natürlich ebenfalls gelten.

Die Kosten werden beträchtlich sein: 4,5 bis sechs Millionen Euro im Einführungsjahr 2025, dann zwischen 2,5 und 4,2 Millionen Euro jährlich. Der Batzen wird zwischen den beiden Landkreisen und dem Freistaat aufgeteilt. Am Landkreis Traunstein werden konkret ungefähr anderthalb Millionen Euro im Jahr hängenbleiben. Der Verkehrsverbund könnte bis zu zehn Vollzeitkräfte beschäftigen. Durch die günstigen Preise entstehen den Verkehrsunternehmen „Mindererlöse“. Auch die müssen ausgeglichen werden. Und allein die jetzt vorliegende Studie kostete schon knapp eine Million Euro, aber der Freistaat zahlte davon 90 Prozent.

MVV-Beitritt für Landrat Walch keine Option

„ÖPNV ist grundsätzlich unglaublich teuer. Drum brauchen wir jetzt die staatlichen Fördermittel“, so Landrat Walch. Erneut sprach er sich gegen einen Beitritt zum Münchner Verkehrs- und Tarifverbund (MVV) aus. Zuletzt trat der Landkreis Rosenheim bei. „Wir gehen genau den anderen Weg. Im MVV bist Du einer von Hundert, man verliert an Autonomie und Steuerungsmöglichkeit. Unsere Verkehrsbewegungen gehen aber nicht nur nach München“, so Walch. In den Landkreisen Traunstein und Berchtesgadener Land habe man genug regionsinternen Verkehr. Mittelfristig solle sowohl mit dem MVV, als auch mit dem Salzburger Verkehrsverbund eine Zusammenarbeit angestrebt werden.

Der Verkehrsausschuss stimmte der jetzt vorliegenden Grundlagenstudio einstimmig zu. Bis 2025 sollen die Landkreise eine GmbH mit Gesellschafterversammlung, Geschäftsführung und Facharbeitskreisen gründen, dann Personal gewinnen, die Aufträge ausschreiben und das Tarifwerk erstellen.

xe

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