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Will Tittmoning die Großveranstaltung 2026 oder nicht?

„Was?!“: Thema Landesgartenschau plötzlich abgesetzt - Jetzt klärt Bratzdrum Hintergründe

Bürgermeister Andreas Bratzdrum: „Das wird keine Blümchenschau sondern die Ortsentwicklung fördern.“
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Tittmonings Bürgermeister Andreas Bratzdrum.

Es sollte der Tag der Entscheidung im Stadtrat werden: Richtet man die Landesgartenschau 2026 aus oder nicht? Und gibt es zusätzlich einen Bürgerentscheid? Doch die Tittmoninger wurden enttäuscht. Das Thema verschwand plötzlich von der Tagesordnung. Wir haben mit dem Bürgermeister über die Hintergründe und Schwierigkeiten gesprochen - und wie es jetzt weitergeht.

Tittmoning - Einen so großen Andrang im Sitzungssaal des Rathauses gab es über viele Jahre nicht. Rund 40 Tittmoninger waren am Dienstagabend (14. November) gekommen, zusätzliche Stühle mussten hereingetragen werden. Der Sitzungsbeginn verzögerte sich, die Spannung stieg - denn die Fraktionssprecher berieten noch im Nebenzimmer. Dann verkündete Bürgermeister Andreas Bratzdrum (CSU) die für viele enttäuschende Nachricht: „Die Tagesordnungspunkte zur Landesgartenschau werden heute abgesetzt“. Einigen der Zuhörer entfuhr es: „Was? Warum?“

Entscheidung auf Dezember verschoben - Bürgerentscheid kommt

Noch immer gebe es offene Fragen, so Bratzdrum. Die müsse man noch klären. In der Dezember-Sitzung sollen die Entscheidungen dann getroffen werden. Falls sich der Stadtrat für die Landesgartenschau 2026 ausspricht, soll das ganze auch noch durch einen Bürgerentscheid abgesegnet werden. Ein Erfolg für die Freien Wähler um 2. Bürgermeisterin Barbara Danninger, die einen zusätzlichen Bürgerentscheid forderten. Mehr wurde vorerst nicht bekannt. Viele der Zuhörer verließen ratlos und verdutzt wieder den Sitzungssaal.

Erst klären: Wie wirkt sich Landesgartenschau auf Finanzen aus?

Was ist also der Knackpunkt? „Es geht darum, wie sich die Landesgartenschau auf unsere Haushalte und Finanzen der nächsten drei Jahre auswirken würde“, klärt Andreas Bratzdrum jetzt gegenüber chiemgau24.de auf. Schon der Haushalt fürs nächste Jahr kann nicht mehr heuer aufgestellt werden, sondern erst im Februar. Glücklich wirkt Bratzdrum mit der Vorgehensweise nicht. Denn die Kosten für die Landesgartenschau 2026 seien inzwischen recht klar, auf der anderen Seite rennt der Stadt die Zeit davon.

Bürgerentscheid wohl im Februar - aber Zeit wird immer knapper

Wenn der Bürgerentscheid offiziell beschlossen ist, braucht er wohl acht Wochen Vorlaufzeit. Wohl erst im Februar können die Tittmoninger dann ihr endgültiges Ja oder Nein geben. „Und erst dann können wir mit den europaweiten Ausschreibungen starten.“ Gespräche mit Fachbehörden laufen im Hintergrund trotzdem, aber auch die Feinplanung des Tittmoninger Konzepts muss solange ruhen, bis der Stadtrat im Dezember im ersten Schritt grünes Licht gibt. „Wahrscheinlich brauchen wir also das Jahr 2024 für die Planung und können erst 2025 mit den Bauarbeiten beginnen“, schätzt der Bürgermeister.

Bratzdrum: Knapp vier Millionen Euro Kosten für die Stadt

Kritik wurde von Stadtratsmitgliedern bisher auch wegen der Kosten laut. Ohne „halbwegs gesicherte Zahlen zur Finanzierung“ könne man nicht zustimmen, hieß es zum Beispiel von der Fraktion „mitBürger“ um Ute Sesselmann. Für Bratzdrum ist der Kostenrahmen dagegen recht klar abgesteckt. Rund vier Millionen Euro müsse die Stadt selbst tragen: Zwei von den zehn Millionen Euro Investitionskosten. Der Rest komme aus Fördergeldern. Und wiederum knapp zwei Millionen der 6,1 Millionen Euro Durchführungkosten. Hier dürfte die Differenz über Verpachtungen, Sponsoring und vor allem die Eintritte wieder hereinkommen.

Die Investitionskosten will Bürgermeister Bratzdrum deckeln, heißt: Sollte Tittmonings Konzept diesen Rahmen übersteigen, wird es verkleinert. Schon jetzt hat die Stadt ihre Landesgartenschau-Pläne wegen des Zeitdrucks eingedampft. Denn eigentlich berwarb man sich ja für das Jahr 2030, ohne Erfolg. Weil Schweinfurt seinen Zuschlag für 2026 zurückzog, bekam im Sommer dann Tittmoning das Angebot. Ob es genutzt wird, bestimmen die Bürger. „Ich habe nichts gegen einen Bürgerentscheid“, stellt Bratzdrum klar. Aber es habe in den letzten anderthalb Jahren eine aktive Beteiligung mit etlichen Workshops gegeben. „Das ganze Konzept wurde eigentlich von der Bürgerschaft entwickelt.“

xe

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