Wie es jetzt weitergeht
Ein Bürgerentscheid zur Landesgartenschau? Denkbar knappe Abstimmung in Tittmoning
Die Mehrheit im Stadtrat für die Landesgartenschau 2026 war vor zwei Wochen recht deutlich - jetzt ging es an die Frage: Sollen die Bürger darüber das letzte Wort haben? Die Entscheidung darüber hätte nicht knapper ausfallen können.
Tittmoning - Zur Landesgartenschau 2026 in Tittmoning wird es keinen Bürgerentscheid geben. Mit einer knappen Mehrheit von 11 zu 9 Stimmen wurde der Antrag dazu im Stadtrat am Dienstag (19. Dezember) abgelehnt. Die Ökologische Bürgerliste und die Freien Wähler wollten, dass die Bürger das letzte Wort haben. Es gäbe viele positive Aspekte, manche geplanten Investitionen müssten dadurch aber in die Zeit nach 2026 geschoben werden, argumentierten die beiden Fraktionen in ihrem Antrag: „Daher ist es sinnvoll und sehr wichtig, dass die Entscheidung auch von der Mehrheit der Bevölkerung mitgetragen wird.“
Jetzt ist es fix: Tittmoning wird Landesgartenschau 2026 ausrichten
Damit steht auch fest: Tittmoning hat die Landesgartenschau 2026 damit sicher. Vor zwei Wochen sprach sich der Stadtrat dafür aus. Nun war nur noch die Frage, ob auch die Bürger an der Entscheidung beteiligt werden. Mit dem 25. Februar wäre auch schon ein Datum für die Abstimmung festgestanden. Theoretisch wäre es aber nach wie vor möglich, dass auch aus der Bevölkerung selbst die Initiative für einen Bürgerentscheid gestartet wird.
Gleichzeitig fasste der Stadtrat am Dienstag gleich den Beschluss, für die Landesgartenschau auch eine gemeinnützige Projektgesellschaft zu gründen. 200.000 Euro Stammeinlage sollen dafür freigegeben werden. Nun wird die Tittmoninger Stadtverwaltung gemeinsam mit der Landesgartenschau GmbH alle Hände voll zu tun haben - denn der Zeitrahmen ist äußerst eng. Im Frühjahr 2026 soll die Landesgartenschau beginnen. Die Pläne dafür werden jetzt noch im Detail ausgearbeitet, dann die Arbeiten ausgeschrieben, 2025 soll dann alles errichtet werden.
Tittmoninger Eigenanteil bei rund vier Millionen Euro
Bei der Stadt rechnet man, dass die Investitions- und Durchführungskosten insgesamt bei 14,6 Millionen Euro liegen. Selbst wird man rund vier Millionen Euro zahlen müssen, der große Rest komme aus Fördergeldern. Die nächste große Aufgabe für den Stadtrat: die Posten im Haushalt für 2024 und die Folgejahre unterzubringen. Der Haushalt für das Folgejahr konnte sonst immer im Dezember festgezurrt werden. Wegen der Diskussionen und Abstimmungen zur Landesgartenschau war das heuer nicht möglich.
Mehr erlebbares Wasser, mehr Grün - das ist der Plan für 2026. Der unterirdische Ponlachbach und der Stadtbach sollen wieder an die Oberfläche, dazu vielleicht die Reaktivierung von Mühlen. Die Salzach nahe der Grenzbrücke soll schöner und zugänglicher werden, der Burginnenhof werde grüner, genauso wie der Klostergarten. Und vor allem der historische Stadtplatz: Weniger Autos, weniger Stein und Asphalt, mehr Wasser, mehr Bäume, mehr Platz für die Gastro.
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