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Grund zur Beunruhigung?

Pegel des Chiemsees geht täglich zurück – Hat das Auswirkungen auf die Badewasser-Qualität?

Ein Blick auf den Chiemsee vom Staffelstein aus. Der Pegel des Sees sinkt wieder. Ob es Grund zur Sorge gibt, erklärt Bernhard Lederer, Behördenleiter des Wasserwirtschaftsamts Traunstein (oben rechts). Außerdem: Wie steht es um die Wasserqualität? Was zeigen die Proben?
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Der Chiemseepegel sinkt wieder. Ob es Grund zur Sorge gibt, erklärt Bernhard Lederer, Behördenleiter des Wasserwirtschaftsamts Traunstein (oben rechts). Außerdem: Wie steht es um die Wasserqualität?

Der Chiemsee kämpft. Denn er hat seit Jahren Probleme seinen Pegel zu halten. Auch momentan geht der Wasserstand wieder zurück. Wie dramatisch die Lage ist und ob die Badewasserqualität des Sees darunter leidet.

Prien – Der Chiemsee ist mit seiner Größe von knapp 80 Quadratkilometern der größte See Bayerns und nicht nur bei Einheimischen, sondern auch Tagesausflüglern und Touristen beliebt. Doch es gibt ein Problem: Der See schrumpft. Darauf, dass der Wasserpegel in Gefahr ist und in einigen Bereichen verlandet, hat der Abwasser- und Umweltverband Chiemsee in diesem Jahr bereits in einem Pressegespräch aufmerksam gemacht.

Pegel liegt unter dem Mittelwasserstand

Nach dem kühlen und nassen Frühjahr verläuft der Sommer bis jetzt warm und trocken. Und das hat bereits erste Auswirkungen auf den Wasserstand des Chiemsees, der laut Bernhard Lederer, Behördenleiter des Wasserwirtschaftsamts Traunstein, momentan täglich um zwei Zentimeter sinkt.

Die Messungen werden am Hafen Prien/Stock durchgeführt und in Abständen von jeweils einer Viertelstunde übermittelt. Der Pegel beträgt dort zur Zeit etwa 518,10 Meter über dem Meeresspiegel, was zehn Zentimeter unter dem Mittelwasserstand bedeutet. Gegenüber dem Höchststand von Mitte Mai ist der Wasserspiegel außerdem um rund 80 Zentimeter zurückgegangen.

Aber sind diese Werte schon ein Grund zur Sorge? Wie Bernhard Lederer sagt, nicht. „Momentan ist der Chiemsee gut gefüllt und profitiert noch vom feuchten Frühjahr“, erläutert er und weist darauf hin, dass die Tiroler Ache, der Hauptzufluss des Chiemsees, derzeit auch leicht unterdurchschnittliche Werte hat. „Das ist allerdings noch weit entfernt von echten Niedrigwasserverhältnissen“, so der Behördenleiter.

Auswirkungen auf Wasserqualität?

Das sich der zurückgehende Wasserstand auf die Badewasserqualität auswirkt, dem ist bis jetzt nicht so. Das Gesundheitsamt Traunstein bestätigt gegenüber dem OVB, dass diese in den vergangenen Jahren immer als ausgezeichnet eingestuft wurde. Das zeigen auch die veröffentlichten Daten auf der Homepage des Gesundheitsamts. Die Qualität des Chiemseewassers entspricht damit dem deutschlandweiten Trend. Denn wie aus dem aktuellen Bericht der Europäischen Umweltagentur EEA hervorgeht, weisen 90,2 Prozent der analysierten deutschen Badeseen, Flüsse und Küstengewässer eine exzellente Wasserqualität auf.

Eine Sprecherin des Gesundheitsamts Traunstein teilt mit, dass die Behörde die Wasserqualität an allen Badestellen im Landkreis Traunstein überwacht. Am Chiemsee sind das insgesamt sieben Stellen, darunter drei im Bereich Chieming sowie jeweils zwei in Seeon-Seebruck und Übersee. Während der Badesaison werden im monatlichen Turnus Proben entnommen und diese anschließend im Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit auf die Bakterienkulturen „Escherichia coli“ und „Intestinale Enterokokken“ untersucht, die Indikatoren für eine fäkale Verunreinigung sind und bei Menschen zu Erkrankungen führen können.

Auch der Teil des Chiemsees, der im Landkreis Rosenheim liegt, wird dementsprechend geprüft. Das bestätigt Dr. Wolfgang Hierl, Leiter des Gesundheitsamtes Rosenheim auf OVB-Nachfrage und gibt bekannt, dass momentan keinerlei Hinweise auf Verunreinigungen vorliegen. Außerdem zeige sich die Wasserqualität des Chiemsees, basierend auf den Werten der vergangenen Jahre, konstant gut. Die Prüfungen werden dort in den acht Badestellen in Prien, Bernau, Rimsting, Gollenshausen, Breitbrunn und Gstadt durchgeführt.

Bevölkerung kann zu Erhalt der Qualität beitragen

Eine Prognose, inwiefern sich die Wasserqualität bei einem weiter sinkenden Pegel verändern könnte, kann von den Behörden jedoch nicht gegeben werden. Laut Bernhard Lederer sei das von bestimmten Kriterien abhängig. Damit die saubere Wasserqualität gefördert wird, betont das Gesundheitsamt Traunstein, dass Wasservögel nicht gefüttert werden sollten, weil diese nicht selten zur Verschmutzung von Gewässern beitragen. Im Landkreis Rosenheim ist das Füttern bereits aufgrund einer Allgemeinverfügung zur Eindämmung der Geflügelpest untersagt.

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