Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

Ein Gespräch zum Festivalstart am Stoa

Marie Theres Relin und Rainer Gottwald über Faszination Kino: „A guade Geschicht‘ muass sein“

Sie lieben das Kino und reden gerne darüber: Schauspielerin Marie Theres Relin und Utopia-Chef Rainer Gottwald am Stoa, wo das Freiluft-Kino-Festival auch in diesem Jahr stattfindet.
+
Sie lieben das Kino und reden gerne darüber: Schauspielerin Marie Theres Relin und Utopia-Chef Rainer Gottwald am Stoa, wo das Freiluft-Kino-Festival auch in diesem Jahr stattfindet.

„Kino ist mehr als nur Filme zu zeigen“, ist die Wasserburger Schauspielerin Marie Theres Relin überzeugt. Eine Meinung, die auch Utopia-Betreiber Rainer Gottwald teilt. Zum Start des Freiluft-Festivals am Stoa sprechen die beiden über die Faszination Kino, Lieblingsfilme, fesselnde Storys, den Eberhofer und ein Versprechen.

Von: Marie Theres Relin

Wasserburg/Edling – „Kino ist mehr als nur Filme zu zeigen! Geballte Emotionen, die fünf Sinne sind geschärft, die Wahrnehmung wird zum Kollektiverlebnis und dazwischen hängt der süße Duft von Popcorn. Ich liebe Kino! Und so mancher erklärt mich für verrückt, wenn ich mir beim Münchner Filmfest (Start 28. Juni.) täglich, bei schönstem Wetter, bis zu vier Filme reinziehe. Es ist eine Sucht, Filme zu entdecken“, findet Marie Theres Relin, Schauspielerin ( „Lena Lorenz“, „Watzmann ermittelt“), Journalistin (OVB-Heimatzeitungen) und Bestseller-Autorin ( „Szenen keiner Ehe“, „Meine Schells“) aus Wasserburg. Einer, der diese Leidenschaft zum Film seit 30 Jahren erfolgreich betreibt, ist Rainer Gottwald. Mit seiner außergewöhnlichen Filmauswahl lockte er weit über eine Million Besucher in den vergangenen drei Jahrzehnten ins preisgekrönte Kino Utopia. Diesen Freitag startet sein Freiluftkino am Stoa (bis 11. August). Maria-Schell-Tochter Marie Theres Relin hat den Kinobetreiber zum Gespräch getroffen.

Gewaltige Kulisse, in der der Mensch zur Nebenrolle wird: Schauspielerin Marie Theres Relin und Kinobetreiber Rainer Gottwald am Stoa.

Marie Theres Relin: Wer ist in dieser „Stoa-Saison“ dein Favorit unter den Filmen?

Rainer Gottwald: Der italienische Film „Morgen ist auch noch ein Tag“ (18. Juli) hat mir sehr gut gefallen. Und „Rickerl“ – ist nicht jedermanns Sache, aber ich fand ihn echt großartig und das, obwohl ich kein Voodoo-Jürgens-Fan bin.

Relin: Als alte Frauenrechtlerin hat mich allein der Trailer des Italo-Films total berührt und „Rickerl“ fand ich sensationell. Ich freue mich aufs Regiegespräch mit Adrian Goiginger (20. Juli.). Am Stoa ist ein magischer Ort. Wie kamst du darauf?

Gottwald: Als wir 1994 mit dem Kino anfingen, wollten wir damals schon Open-Air-Kino machen. Wir hörten vom Amphitheater am Stoa, fragten beim Adler Peter nach und da sind wir seit 26 Jahren!

Relin: Kino, Musik, große Gefühle und mehr?

Gottwald: Im vergangenen Jahr feierten „Good Feeling“ und Utopia ihr 25-jähriges Jubiläum und da das viel Anklang fand, gibt es heuer eine Neuauflage (28. Juni). Ich hoffe, dass es eine feste Einrichtung wird. Und einen „modernen Heimatsound“ mit „MAR Malade“ (29. Juli.) und „Steiner & Madalaine“ (25. Juli.) gibt’s auch. Das sind gute Liedermacher aus Österreich und der Schweiz, mit schönen Balladen, einer Musik, die zum Stoa passt.

Relin: Ich mag deine individuelle Film- und Musikauswahl!

Gottwald: Mainstream wäre ohnehin unbezahlbar. „Voodoo Jürgens“ haben wir angefragt, er ist leider zu teuer.

Relin: Apropos Mainstream: Was machst du ohne Eberhofer?

Gottwald: Ohne Eberhofer fehlt was! Im August werde ich ein paar Wiederholungen spielen. Sehr schade, dass der nächste Film erst in zwei Jahren kommt.

Relin: „Es gibt kein schlechtes Wetter, nur falsche Kleidung“ galt bis dato am Stoa - was ist neu?

Gottwald: Ab 17 Uhr steht auf der Homepage, ob der Film ausfällt, kann aber um 21 Uhr im Utopia angeschaut werden. Musikevents finden bei jedem Wetter statt, denn da können wir vor Ort in den Keller ausweichen.

Relin: Mücken?

Gottwald: Vielleicht die ersten Tage, aber dann wird Bombenwetter. A g’mahde Wiesn ham aa. Gastro beim Kino ist ein wenig abgespeckt, aber mit tollen Pies und bei Konzerten gibt’s das volle Programm mit Grillen und Pink Deli.

Relin: Hat sich das Kino von der Corona-Politik erholt?

Gottwald: Es ist besser geworden, aber es fehlen immer noch 25 bis 30 Prozent zu vorher.

Relin: Kino ist ein friedlicher Ort. Gäste mit Aggressionen sind eher selten, oder? 

Gottwald: Ja, das kann ich bestätigen. In drei Jahrzehnten kamen immer gut aufgelegte Menschen. Beim Eberhofer waren manche etwas aufgeregt, aber das war’s auch schon.

Relin: Hast Du gewusst, dass das Gehirn nicht zwischen Realität und Fiktion unterscheiden kann?

Gottwald: A guade Geschicht‘ muass sei, nach wie vor. Wenn dich die Story fesselt, ist’s wurscht ob‘s Fiktion ist, dann bist drin.

Relin: Stichwort Cafesito?  (Das Café im Bürgerbahnhof in Wasserburg sucht einen neuen Betreiber, Anmerkung der Redaktion)

Gottwald (lacht): Wir sind daran interessiert. Das Cafesito als neue Kinowerkstatt, mit Seniorenkino oder deinem „Kino Frauen aller Kulturen“ samt einfachem Gastrobetrieb. 

Relin: Eine neue Kulturbegegnungsstätte wäre toll! Ich halte die Daumen. Da fällt mir ein: Eine Maria-Schell-Retro-Serie anlässlich ihres 20. Todestag (26. April 2025) und 100. Geburtstag (15. Januar2026), was meinst’ du dazu?

Gottwald: Das machen wir auf alle Fälle, zum Retropreis von fünf Euro.

Marie Theres Relin (rechts) im 1985 gedrehten Film „Secret Places“. Noch nie wurde der prämierte Film in einem deutsprachigen Land gezeigt.

Relin: Ich habe eben Kinokritiken aus den USA von 1985 erhalten; darin werde ich für meine Darstellung in „Secret Places“ als junge Ingrid Bergman und Liv Ullmann bezeichnet. Dieser prämierte Antikriegs-Film wurde nie in Deutschland gezeigt.

Gottwald: Den zeigen wir in der Filmreihe, wenn du magst.

Relin: Juhu, dann komm‘ ich doch noch auf die Leinwand.

Marie Theres Relin bei „Volle Kanne“

Marie Theres Relin berichtet am 8. Juli 2024 in der ZDF-Sendung „Volle Kanne“, die jeden Tag einen Promi einlädt, über ihren Kinosommer. Die Live-Sendung startet um 9.05 Uhr.

Kommentare