Halbzeitbilanz zu Christkindlmarkt und Eisbahn
Winterzauber in Wasserburg – doch ganz ohne Herausforderungen geht es nicht
Der Wasserburger Wintertraum macht seinem Namen heuer alle Ehre. Eingehüllt in ein weißes Winterkleid zeigen sich sowohl der Christkindlmarkt in der Altstadt als auch die Eisbahn am Gries von ihrer besten Seite. Wie zufrieden sind Veranstalter und Standlbesitzer nach den ersten beiden Wochenenden?
Wasserburg am Inn - Als Fan vom Wasserburger Christkindlmarkt entpuppt sich Günni, der im Biorausch-Stand von Stefanie Kroboth aus Stephanskirchen aushilft. Hier gibt es weihnachtliche Deko, Essig und Öl sowie Gewürze.
„Ich persönlich finde den Christkindlmarkt in der Altstadt sehr schön und auch unseren Standort in der Hofstatt. Freilich, bei starkem Schneefall oder Schneeregen kommen eher weniger zum Stöbern an die Standl, aber im Wetter steckst halt nicht drin.“
Anzahl der Besucher steht und fällt mit dem Wetter
Direkt daneben tummeln sich Menschen an den kulinarischen Ständen und wärmen sich mit Glühwein. Wem der zu süß ist, der wird im provisorischen Zelt in der Hofstatt beispielsweise am Weinstand von Jürgen Theurer oder am Bader-Bräu-Stand von der gleichnamigen Brauerei aus Schnaitsee fündig.
Hinter der Frauenkirche zieht es viele an den traditionellen „Feuerzangenbowle-Stand“ der Stadtgarde Wasserburg, die benachbarten Hütterl sind ebenso einen Besuch wert. Von deftigen Gerichten über süße Schmankerl bis hin zur Fischsemmel ist für jeden etwas dabei.
Auch Thomas Hoeft, dessen Stand mit alten Antiquitäten sich direkt gegenüber der Rathaus-Bühne befindet, zeigt sich zufrieden. Doch auch er weiß: Die Anzahl der Besucher steht und fällt mit dem Wetter.
„Jeder wünscht sich Schnee zur Adventszeit. Schneit es dann wirklich einmal, bleiben viele ob der Witterung daheim. Allen kann man es nicht recht machen. Und Bilanz gezogen wird eh erst am Ende des Christkindlmarkts“, betont er grinsend.
Mehr Besucher als sonst in Wasserburg
Ins gleiche Horn bläst Christian Huber, Christkindlmarktbeauftragter des Wirtschaftlichen Förderungsverbands Wasserburg (WFV): „Wir sind zufrieden. Das ganze Team ist mit Feuereifer dabei. Alle 35 Hütten sind in Betrieb und wir haben das Gefühl, dass durch die Kombination des altbewährten Marktes und der Eisbahn sogar mehr Besucher als sonst den Weg zu uns finden.“
Das Wetter allerdings schlage deutliche Kapriolen: „Zum Auftakt war es viel zu warm, teilweise bis zu 16 Grad - da hat in erster Linie die Eisbahn gelitten.“
Am zweiten Samstag indes konnte der Wasserburger Wintertraum erst vier Stunden später starten ob der vielen Schneemassen. Das gesamte Gelände um Standl, Hütten und Bühne mussten freigeschaufelt werden. Auf der Eisbahn kam eine Schneefräse zum Einsatz.
Ein Opfer hat der viele Schnee in der Altstadt gefordert: Die Magnolien vor der Eisdiele in der Herrengasse brachen unter den Schneelasten zusammen, die Äste mussten aus Sicherheitsgründen abgesägt werden. „Das ist natürlich nicht schön, zumal die Magnolien zum festen Stadtbild zählten“, erklärt Huber.
Aufgrund von in Mitleidenschaft gezogenen Stromkabeln mussten zudem zwei Hütten an der Stelle sowie die Kindereisenbahn ihren Betrieb notgedrungen einstellen. Höhere Gewalt durch Wetterextrema. Dafür seien die Bedingungen mit Schnee und Kälte jetzt einwandfrei - auch für den Eiszauber am Gries.
Eiszauber am Gries lockt zahlreiche Schlittschuhbegeisterte an
Dass das Wetter mit Temperaturen um den Gefrierpunkt für den Eiszauber aktuell „ideal“ sei und die Eisbahn bisher von Erfolg gekrönt ist, kann auch Manuel Scheyerl vom SAS-Team bestätigen: „Es ist super angelaufen und mit dem Schnee jetzt auch wahnsinnig winterlich. Die ersten Tage waren sehr stark besucht und es macht Spaß, Tag für Tag dem regen Treiben zuzusehen.“
Neben extrem vielen Schülern, Kindern und Eisstockschützen wagen sich im Vergleich zu 2019 auch deutlich mehr Erwachsene auf die Eisfläche. Ein erfreulicher Trend in den Augen Scheyerls. So könne es weitergehen.
Neu ist dieses Jahr der Winterlichterweg durch die Postgasse, der den Leuten die Richtung vom Christkindlmarkt zur Eisbahn weist und von dem die Veranstalter bislang positives Feedback erhielten. Er ist Huber zufolge angelehnt an das Konzept von „Wasserburg leuchtet“ und verbindet die beiden Veranstaltungen.
Zudem lenken die weihnachtlichen Bilder an den historischen Altstadthäusern optisch von der Baustelle in der Salzsenderzeile ab, weswegen sich dort heuer keine Standl befinden.
mb


