Stand nach drei Monaten
Tiertragödie in Rimsting: Wie die Ermittlungen laufen – und was aus den Rindern wurde
Gibt es neue Erkenntnisse oder sind diese noch in der Schwebe? Vor drei Monaten sorgte ein Vorfall auf einem Bauernhof in Rimsting für großes Aufsehen. Dort wurde eine große Anzahl toter sowie verkommener Rinder gefunden. Das ist der Ermittlungsstand – so geht es den Tieren.
Rimsting – Über dreißig tote Rinder in unterschiedlichen Stadien der Verwesung, und knapp einhundert solcher Tiere, die sich in einem vernachlässigten Zustand befanden. Das ist die schreckliche Bilanz einer Kontrolle des Veterinäramtes Rosenheim bei einem Bauernhof im Gemeindebereich Rimsting. Nach einem Hinweis der Polizei auf einen Tierschutzverstoß hatten die Mitarbeiter die Tiere dort im Stall entdeckt. Der Vorfall hatte sich dieses Jahr Mitte Mai ereignet.
Gutachten nimmt noch Zeit in Anspruch
Nach kurzer Zeit kam ans Licht, dass der Betrieb zwischen 2018 und 2022 bereits mehrfach kontrolliert wurde, daraufhin habe der Landwirt aber immer gut reagiert und die Mängel behoben, teilt ein Sprecher des Landratsamts Rosenheim mit. Zu den Ermittlungen gab es jedoch noch keine Erkenntnisse. Auch vier Wochen nach dem Vorfall konnte die zuständige Staatsanwaltschaft Traunstein gegenüber dem OVB noch keine Angaben machen, da die Ermittlungen noch nicht abgeschlossen seien. „Es wurde das Gutachten eines Sachverständigen in Auftrag gegeben. Dieses ist momentan in Bearbeitung“, hieß es zu diesem Zeitpunkt.
Und jetzt, gut drei Monate nach der Tiertragödie? - Sind die Ermittlungen immer noch im Gange und bezüglich des Gutachtens liegen bei der Staatsanwaltschaft Traunstein nach wie vor keine weiteren Erkenntnisse vor, erklärt Staatsanwalt Markus Andrä auf eine erneute Anfrage des OVB. Er fügt hinzu: „Der sachbearbeitende Kollege kann derzeit nicht abschätzen, wie lange die Fertigstellung des Gutachtens noch dauern wird. Aufgrund der Anzahl der Tiere wird es jedoch sicherlich einige Zeit in Anspruch nehmen.“
Rinder bei Viehhaltern untergebracht
Die knapp hundert noch lebenden Tiere sind in einen Not-Stall in Penzing im Landkreis Landsberg am Lech gebracht worden, den der dort zuständige Maschinenring bewirtschaftet, heißt es aus dem Landratsamt Rosenheim. Wie Wolfgang Müller, Pressesprecher am Landratsamt Landsberg am Lech, in einem früheren Interview Mitte Juni berichtete, wurden die Rinder im Not-Stall von einem Tierarzt untersucht, waren zu diesem Zeitpunkt aber wieder wohlauf, ein Teil wurde damals auch bereits an Weidehalter übergeben.
Wie Müller jetzt bestätigt, befinden sich mittlerweile keine Rinder aus Rimsting mehr im Not-Stall, alle Tiere sind bei Viehhaltern untergebracht. Die Unterbringung der Tiere sowie die logistische Abwicklung erfolgten dabei in enger Abstimmung mit dem Rosenheimer Veterinäramt, der Veterinärbehörde Landsberg am Lech und dem Not-Stall, erklärt eine Sprecherin des Landratsamts Rosenheim. Konkrete Käuferdaten beziehungsweise Örtlichkeiten können aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht mitgeteilt werden.