Für ein gesundes Miteinander
„Sport-Grundschule“: Das ist das Fitness-Geheimnis von Lehrern, Eltern und Kids in Reitmehring
Reitmehring hat das Prädikat „Sport-Grundschule“ erhalten. Wie Lehrer, Eltern und Kids gemeinsam an einem Strang ziehen – für ein bewegtes Schulleben.
Wasserburg – Auf eine jahrelange sportliche Tradition blickt die Reitmehringer Grundschule zurück, ebenso auf ein gemeinsames Eintreten für mehr Gesundheit und Umweltschutz. Kein Wunder also, dass eine Bewerbung um das Prädikat „Sport-Grundschule“ vor drei Monaten im Kultusministerium positiv beschieden wurde. Ein ganzer Katalog an Aktionen und Projekten überzeugte und bewies, dass Sport, Bewegung, aber auch gesunde Ernährung untrennbar zum Schulleben gehören. Grund genug, einmal nachzufragen, ob die Begeisterung der Schulfamilie weiter anhält und was für die Zukunft geplant wird. Schulleiterin Helga Block ist während des Gesprächs anzusehen, dass die Auszeichnung als Ansporn diente und die Schule das Prädikat „Sport-Grundschule“ zu Recht verdient hat.
1.000 Euro Preisgeld
Von den 1.000 Euro Preisgeld wurden drei Spielekisten angeschafft, um die Aktivität in den Pausen weiter zu fördern. Die Spielekisten werden im wöchentlichen Wechsel innerhalb der neun Klassen weitergegeben und von den Schülern auch selbst betreut. Das habe sich bewährt, so Block, da alles pfleglicher behandelt werde, wenn Eigenverantwortung ins Spiel komme. Zudem freuten sich alle immer wieder neu, wenn sie nach zwei Wochen Pause wieder an der Reihe seien.
Gemeinschaft wird auch bei allen anderen Projekten großgeschrieben. So erscheint es auch ganz selbstverständlich, dass die Schulleiterin gleich im Anschluss an das Gespräch im Lehrerzimmer alle Klassensprecher begrüßt, um eins der nächsten Vorhaben zu besprechen und die nächste Schulvollversammlung vorzubereiten.
Denn im Mai soll es für die 190 Schüler zum dritten Mal darum gehen, auf einem Bewegungspass insgesamt 20 Tagesaktivitäten per Unterschrift nachzuweisen. Diese bestätigen zum Beispiel, dass der Weg zur Schule und wieder nach Hause zu Fuß, mit einem Tretroller oder dem Rad zurückgelegt wurde. Aber auch 45 Minuten Spielen im Freien oder Training in einem Sportverein können auf dem Pass bestätigt werden. Als Anreiz werden unter allen, die 20 Aktivitäten nachzuweisen konnten, einige kleine Preise des Elternbeirates verlost.
Gesunde Lebensweise soll vermittelt werden
Die Eltern spielen auch anderweitig eine wichtige Rolle. Denn einmal im Monat wird unter Mithilfe der Klassenelternsprecher für ein „gesundes Pausenbrot“ gesorgt. Dabei wird im Wechsel der Klassen jeweils ein Buffet organisiert, an dem sich die Schülerschaft gegen geringes Entgelt bedienen kann. Denn zum Ziel der Sport-Grundschule gehört untrennbar auch das Vermitteln einer gesunden Lebensweise. Deshalb steht auch seit Jahren wöchentlich eine Kiste mit Bioprodukten für jede Klasse bereit.
Dass derartige gesunde Lebensmittel nicht im Supermarkt wachsen, lernen die Kinder hautnah auf dem eigenen Schulacker, den alljährlich die dritten Klassen betreuen. Im Frühjahr geht es dann bald wieder los mit dem Anbau von Mais, Bohnen, Erbsen, Kartoffeln, aber auch von Sonnenblumen, Gewürzen oder Kürbissen. In diesem Jahr sollen zudem zwei von der BayWa-Stiftung gesponserte Hochbeete, die von der Praxis-Klasse der Mittelschule aufgebaut werden, hinzukommen. Spätestens im Herbst wird dann gemeinsam geerntet und die Produkte entsprechend verarbeitet.
Basketball, Tennis und Fußball
Aber auch Schnupperstunden in verschiedenen Sportarten bietet die Schule regelmäßig an. Hierzu kommen Sportler aus den Bereichen Basketball, Tennis oder Fußball an die Schule. Zudem wird das Lehrschwimmbecken der Schule eifrig genutzt. Einmal pro Woche geht es da für jede Klasse nicht nur um Fitness. Auch das Ziel, allen das Schwimmen beizubringen, ist erklärtes Ziel. Dazu wurden auch schon Fördermittel für einen Schwimmlehrer bewilligt, der in den ersten Klassen zwölf Wochen lang unterstützend tätig wurde, so Block. All dies soll mithelfen, fit zu werden und zu bleiben, kann über das Jahr hinweg durch die Teilnahme an verschiedenen sportlichen Turnieren in der Stadt aber auch einfach nur Freude an der Bewegung bereiten.