Ministerpräsident in Prien
„Fatal für den Frieden im Land“: Söder fordert beim Brenner-Nordzulauf „Tiroler Standard“
Bei einem internen Treffen im Priener Yachthotel mit Rosenheims Zweiten Bürgermeister Daniel Artmann wurden Untertunnelung und Bedarfsnachweis in Sachen Brenner-Nordzulauf thematisiert. Ministerpräsident Markus Söder sprach dabei Klartext.
Prien – Bei einem internen Treffen zwischen Ministerpräsident Dr. Markus Söder und Rosenheims Zweiten Bürgermeister Daniel Artmann zum Thema Brennernordzulauf im Yachthotel in Prien sprach sich Söder entschieden für eine Untertunnel wie in Tirol aus – auch wenn diese zu höheren Kosten führen sollte: „Dass man im Bundesverkehrsministerium davon nichts mehr wissen will, ist sachlich falsch und fatal für den Frieden im Land“, so der Ministerpräsident weiter.
„Tiroler Standard“ beim Brenner-Nordzulauf gefordert
Eine Untertunnelung würde dieses schwierige Projekt deutlich beschleunigen, da endlose Klagen und Prozesse gegen die Trassenführung vermieden werden. Man werde die Menschen unterstützen, die sich für den Erhalt ihrer Heimat starkmachen.
Laut Artmann sei der Bau einer Neubaustrecke zudem nur gerechtfertigt, wenn der Bedarf tatsächlich nachgewiesen sei. Die Entscheidung hierfür liege beim Bund. Die betroffenen Kommunen seien gerade dabei, ihre Kernforderungen für die parlamentarische Debatte und Entscheidung des Bundestages zu formulieren. Es sei immer eine klare Aussage gewesen, dass auch für die Region Rosenheim der „Tiroler Standard“ - mindestens 80 Prozent unterirdische Streckenplanung - gelten müsse und finanzielle Aspekte nachrangig zu bewerten seien.
Inn von Norden her untertunneln
Daher müsse die aktuelle Vorzugsvariante der Bahn am Ende zwingend die Unterquerung des Inns im Norden von Rosenheim zwischen Langenpfunzen und Leonhardspfunzen beinhalten. Der Verlegung der Verknüpfungsstelle in den Wildbarren sowie die Darstellung von Ausgleichsflächen in anderen Regionen seien „unabdingbar“.
Artmann fordert zudem, dass die Bahn für die Baustelleneinrichtungen alternative Flächen, wie offengelassene Kiesgruben und staatliche Flächen, nutzt und so nicht weitere landwirtschaftliche Nutzflächen für mehrere Jahre verloren gehen.