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Exklusiv: Einblicke in die „Brasserie“

„Dieses Haus hat auf mich gewartet“: Hanna Altmann ist Wirtin des Unterauerhauses in Wasserburg

Begrüßte die neue Wirtin Hanna Altmann mit einem Blumenstrauß: der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Wasserburg, Mischa Schubert. Das Geldinstitut ist Eigentümer des Unterauerhauses an der Roten Brücke in Wasserburg.
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Begrüßte die neue Wirtin Hanna Altmann mit einem Blumenstrauß: der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Wasserburg, Mischa Schubert. Das Geldinstitut ist Eigentümer des Unterauerhauses an der Roten Brücke in Wasserburg.

Wasserburgs Gastro-Szene wird noch vielfältiger: Nach eineinhalb Jahren Leerstand eröffnet die „Brasserie“ im Unterauerhaus (früher „Adria by Enzo“). Eine in der Region bekannte Familie steckt hinter dem Projekt im prominenten Gebäude der Sparkasse an der Innbrücke. Exklusive Einblicke in das Konzept der Wirtin.

Wasserburg„Dieses Haus hat auf mich gewartet“, ist Hanna Altmann überzeugt. Schon vor Jahren ist ihr das Unterauerhaus in Wasserburg, in Besitz der Kreis- und Stadtsparkasse Wasserburg, bei Besuchen ins Auge gefallen. Der markante Platz an der Roten Innbrücke, direkt am Stadteingang, dort, wo auch die meisten Touristen ankommen, die Sonnenterrasse, die über dem Fluss zu schweben scheint, das liebevoll sanierte Denkmal: „Ein wunderschönes Gebäude“, schwärmt Hanna Altmann.

Das Unterauerhaus an der Roten Brücke von Wasserburg.

Wasserburger Unterauerhaus: ein Familienprojekt

Niemals hätte sie jedoch damit gerechnet, dass sie dieses „Traumobjekt“ einmal mit Leben erfüllen würde. Doch so ist es: Die Edlingerin eröffnet im Unterauerhaus eine Brasserie. Damit finden eineinhalb Jahre Leerstand nach dem Auszug von Gastronom Enzo de Tursi endlich ein Ende. Denn die Wasserburger und viele, die die Stadt lieben und hier gerne zu Gast sind, rätseln schon lange, wann hier wieder ein Restaurant einziehen wird. Die Erleichterung darüber, dass es endlich so weit ist, ist auch Mischa Schubert, Vorstandsvorsitzender der Stadt- und Kreissparkasse Wasserburg, anzumerken. Denn: „Was passiert mit dem Haus?“, das sei eine der häufigsten gestellten Fragen abseits des Geschäfts in Kundenberatungen. „Es ist schön, dass wir nun eine so gute Lösung gefunden haben: mit neuen Pächtern, die sich hier langfristig sehen, und einem neuen Konzept, das so in Wasserburg noch nicht vorzufinden ist“, freut sich Schubert.

Als Hanna Altmann erfuhr, dass die Kreis- und Stadtsparkasse Wasserburg einen neuen Pächter für das Gebäude suchte, ließ sie der Gedanke, hier ein Restaurant zu eröffnen, nicht mehr los, erzählt sie. „Doch für mich stand fest: Ich mache es nur, wenn die Familie mitzieht.“

Und das tut sie, Ehemann Otto und Sohn Michael stehen ebenfalls dahinter. Letzterer war bereit, für das Projekt der Mutter ein Konzept zu entwickeln. Michael Altmann verfügt über viel Erfahrung in der Gastro-Branche, hat unter anderem in der Schweiz als Geschäftsführer eine Bar und Lounge geführt. Und blickte als Kaufmann, der in Berlin lebte und lange im Ausland tätig war, mit einem kritischen, neutralen Blick von außen auf den Gastronomie-Standort Wasserburg.

Crème brûlée, Bouillabaisse, Apfeltarte

Für ihn grundsätzlich ein guter Markt, weil die Stadt sehr attraktiv sei und viele Menschen, auch Touristen, anlocke. Das Unterauerhaus habe außerdem eine Sonnen-Innterrasse, liege direkt am Parkhaus Kellerberg. Zentrale Frage, die er sich stellte: „Was gibt es in Wasserburg gastronomisch noch nicht?“

Erwartet gespannt das „soft opening“: Wirtin Hanna Altmann.

Das Ergebnis seiner Recherchen: eine Brasserie mit einer Küche, inspiriert aus Frankreich. Das passt zur Mutter Hanna. Sie liebt Paris, hat als junge Frau an der Côte d‘Azur gelebt und kehrt regelmäßig im Urlaub zurück. Und sie mag die französische Küche, wie sie strahlend berichtet: „eine Crème brûlée, eine Bouillabaisse, eine Apfeltarte“, zählt sie begeistert auf.

All dies soll nach ihren Angaben auf der Speisekarte der „Brasserie Bohemia“ stehen. Außerdem Flammkuchen, ein Filet Mignon, ein elsässischer Wurstsalat. Doch die Altmanns legen Wert auf die Feststellung, trotz französischer Küche, mit der oft hohe Preise verbunden werden, kein teures Restaurant zu eröffnen. „Gutbürgerlich und erschwinglich“, solle es werden, mit Preisen im mittleren Segment, berichten Mutter und Sohn.

An der Tagesbar: Mischa Schubert, Vorstandsvorsitzender der Kreis- und Stadtsparkasse Wasserburg, und Wirtin Hanna Altmann.

Das Konzept sieht nach Angaben der Familie ein Restaurant mit Tagescafé und Tagesbar vor, mit Nutzung von Terrasse, Wintergarten und erstem Obergeschoss für Veranstaltungen mit Bewirtung. Es soll Frühstück, einen Mittags- und Abendtisch sowie Sonntagsbrunch geben, außerdem später einmal „After-Work-Angebote“.

Brasserie startet mit „soft opening“

Am Donnerstag (8. Mai) ist die Eröffnung für geladene Gäste, Freitag (9. Mai) geht es dann weiter den Mai hindurch mit dem „soft opening“: mittwochs bis sonntags von 10 bis 23 Uhr für die Tagesbar, von 17 bis 23 Uhr für das Restaurant. Später soll die Brasserie sieben Tage in der Woche geöffnet sein. Ein ehrgeiziger Plan angesichts des Fachkräftemangels in der Gastronomie: Michael Altmann weiß um die Probleme, doch er hat es nach eigenen Angaben geschafft, ausreichend Personal zu finden. Das Interesse sei da, wenn Mitarbeitende gut bezahlt würden und auf die Work-Life-Balance geachtet werde, stellt er immer wieder fest. „Denn Arbeit in der Gastronomie: Das ist ein harter Job.“

Operativ wird er seiner Mutter zur Seite stehen, doch das Gesicht der Brasserie ist Hanna Altmann, geschäftsführende Gesellschafterin der Moha Gastronomie GmbH. „Ich liebe gutes Essen, bin außerdem gerne Gastgeberin“, sagt sie von sich. Die ehemalige Vogtareutherin, jetzt wohnhaft in Edling, ist bekannt in der Region Rosenheim und sehr gut vernetzt: als Schauspielerin und Synchronsprecherin, karitativ tätige Wohltäterin, die viel Geld für Familien mit jungen Patienten in der Schön Klinik Vogtareuth sammelt. 18 Jahre lebte sie in Vogtareuth, wo sie auch im Gemeinderat politisch aktiv und als Jugendbeauftragte tätig war. In diesem Amt brachte sie den Jugendtreff nach vorne.

Hanna Altmann, gut vernetzte neue Wirtin

2009 zog sie übergangsweise weg, im Mai vergangenen Jahres wieder zurück in die alte Heimat, diesmal nach Edling, denn ganz weg war sie nie: Für den Vogtareuther Verein „Aktiv für unsere Gemeinde“ (AfG) war sie immer wieder aktiv. Ihren Beruf, die Schauspielerin und die Arbeit als Synchronsprecherin, hat sie 2024 aufgegeben, doch Ruhestand, „das ist nichts für mich“, sagt sie. „Ich will noch mal neu durchstarten.“ Ausschließlich karitativ tätig sein oder ihren Hobbys nachgehen: Das ist ihr zu einseitig. „Ich kann nicht den ganzen Tag Golf spielen. Ich muss was Sinnstiftendes tun“, bringt sie es auf den Punkt.

Deshalb jetzt also im Rentenalter ein Neustart als Wirtin. Bereits jetzt, Wochen vor der Eröffnung, bereitet es ihr nach eigenen Angaben viel Freude, nicht nur bei der Zusammenstellung der Speisekarte, sondern auch bei der Gestaltung der Räumlichkeiten. „Ich habe meinen eigenen Stil. Neue Lampen, neue Bilder, neue Farben.“

Viele Nachfragen gehabt

Sparkassenchef Schubert freut vor allem, dass die Brasserie auch eine Tagesbar anbietet. Der Bedarf diesbezüglich sei vorhanden. Touristen würden sich über ein weiteres Angebot zum Einkehren auf einen Aperol Spritz und Co. sicherlich freuen, ist er überzeugt. Die Sparkasse als Eigentümerin hat nach seinen Angaben viele Nachfragen von Interessenten für das Objekt an prominenten Stelle gehabt. „Wir haben zahlreiche Verhandlungen geführt, doch wir wollten keine schnelle, sondern eine langfristige Lösung und haben uns Zeit gelassen, bis es wirklich alles passt“, sagt er.

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