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„Hochdefizitär“

Wer zahlt wie viel? So teuer ist Kinder-Betreuung – ein Überblick im Wasserburger Land

Alle Eltern wünschen sich die bestmögliche Betreuung für ihr Kind - doch das kostet.
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Alle Eltern wünschen sich die bestmögliche Betreuung für ihr Kind – doch das kostet.

Alle Eltern wünschen sich die bestmögliche Betreuung für ihr Kind – doch das kostet. Wer zahlt wie viel? Welche ist die teuerste, welche die günstigste Kommune? Ein Überblick im Wasserburger Land.

Wasserburger Land – Alle Eltern wünschen sich die bestmögliche Betreuung für ihr Kind – doch das kostet. Was müssen Eltern dafür bezahlen? Wer bezahlt am meisten, wo ist der Kita-Besuch am günstigsten? Ein Überblick über die Kosten im Wasserburger Land.

Festzustellen bleibt: Ein Vergleich ist schwer möglich. Die Betreuungsformen für Kinder sind vielfältig: Tagespflege, Krippen, Kindergärten, Horte und Ganztagsbetreuung stehen im Wasserburger Land zur Verfügung. Für den Bereich der Kindertagespflege gibt es auch die Option der Großtagespflege, wie bei den „Rosenzwergerln“ in Haag und den „Minnis“ in Wasserburg.

Viele zusätzliche Kosten

Zudem liegt die buchbare Mindestbetreuungszeit in einigen Kommunen bei zwei Stunden, bei anderen müssen stets drei oder vier gewählt werden. Dazu kommt: In vielen Einrichtungen kommen zusätzliche Kosten wie Spiel- und Essensgeld auf die Eltern zu.

In Wasserburg ist erst jüngst eine große Diskussion rund um die Kita-Gebühren entbrannt. Bürgermeister Michael Kölbl sprach in der April-Sitzung des Stadtrats davon, dass die Kinderbetreuung „hochdefizitär“ sei. Das vom Gesetzgeber ausgegebene Ziel, die Kosten sollten zu einem Drittel vom Staat, zu einem Drittel von den Kommunen und zu einem Drittel von den Eltern getragen werden, könne bei weitem nicht erfüllt werden. Selbst nach der angepeilten Erhöhung würden die Gebühren, die die Eltern zahlen, in Wasserburg unter zehn Prozent der Gesamtkosten liegen, so Kölbl.

Deshalb die Empfehlung der Stadt, die Gebühren zu erhöhen. Beispielsweise im Kindergarten bei einer Betreuungszeit von vier bis fünf Stunden täglich von 121 auf 145 Euro. Da der Staat pro Kind im Kindergarten einen Zuschuss von 100 Euro zahlt, verbleiben bei den Eltern also derzeit noch 21, bald 45 Euro. Nach langer Diskussion entschied sich das Gremium dazu, die Entscheidung zu vertagen und folgte dem Antrag von Steffi König, die Thematik an die Arbeitsgruppe für den Wasserburg-Pass zu übergeben.

Erziehungsberechtigte in Wasserburg zahlen zurzeit für einen Kindergartenplatz bei acht bis neun Stunden 165 Euro, für einen Krippenplatz 312 Euro bei derselben Zeit. Damit liegt die Kommune im mittleren Kostensegment, was die Gebühren im Altlandkreis betrifft.

Kosten für Krippenplätze im Wasserburger Land

Mit am höchsten sind die Gebühren für Krippenplätze bei einer Betreuungszeit von acht bis neun Stunden in Ramerberg (363,50 Euro), Griesstätt (370 Euro), Rott (370 Euro), Edling (368 Euro) und Babensham (365 Euro). Die Spitze führt Obing mit 396 Euro an. In Eiselfing zahlen die Eltern bei einer Betreuungszeit von neun bis zehn Stunden 373,75 Euro in Isen bei einer Betreuungszeit von zehn bis elf Stunden 467 Euro. Am günstigsten sind die Plätze (bei einer Betreuungszeit von acht bis neun Stunden) in Pfaffing (259 Euro) und Unterreit (190 Euro).

Obwohl die Gemeinde Griesstätt sich bei den Kita-Gebühren im höheren Preissegment befindet, muss die Kommune die Kosten zum neuen Kindergartenjahr 2025/26 um zehn Prozent anzuheben. Das entschied das Gremium in der jüngsten Gemeinderatssitzung. Festgelegt wurde auch die Zahl der Integrationsplätze. Maximal 13 werden es ab September 2025, wie auch bereits im laufenden Jahr, wieder sein.

Kosten für Kindergartenplätze im Wasserburger Land

Beim Kindergartenplatz sieht die Lage in Babensham gleich anders aus: Dort befindet sich einer der kostengünstigsten Kindergärten. Vier bis fünf Stunden Betreuungszeit schlagen mit monatlich 126 Euro zu Buche, bei sieben bis acht Stunden sind es 160,50 Euro. Das Mittagessen kostet aktuell 4,30 Euro zusätzlich.

Alle Eltern wünschen sich die bestmögliche Betreuung für ihr Kind – doch das kostet.

Auch in Albaching und Pfaffing scheinen die Gebühren für einen Kindergartenplatz erschwinglich: für vier bis fünf Stunden sind es 100 Euro, für neun bis zehn Stunden sind es 150 Euro pro Kind. Bei Geschwisterkindern gibt es eine Ermäßigung von 20 Euro. Allerdings müssen die Eltern ab Herbst mit einer Erhöhung von zehn bis 15 Euro rechnen, teilt Bürgermeister Josef Niedermeier mit. Wasserburg ist ebenfalls eine der kostengünstigeren Kommunen – zumindest noch. 165 Euro zahlen Erziehungsberechtigte für den ganzen Tag.

Die kostspieligsten Kindergartenplätze bei einer Betreuungszeit von acht bis neun Stunden befinden sich in Schnaitsee (185 Euro), Soyen (191 Euro), Haag (204 Euro), Rott (207 Euro), Griesstätt (207 Euro), Isen (217 Euro), Ramerberg (217,50 Euro) Obing (225 Euro) sowie in Gars (231 Euro).

Haag gehört zu den Gemeinden mit den höchsten Gebührensätzen. „Die Finanzierung der Kinderbetreuungseinrichtungen ist eine der schönsten und wichtigsten Pflichtaufgaben der Gemeinden, aber auch eine der finanziell anspruchsvollsten“, sagt Geschäftsleiter Manfred Mörwald. Ursprünglich sei vorgesehen gewesen, dass sich der Freistaat Bayern, die jeweilige Gemeinde und die Eltern die Betriebskostenfinanzierung mit gleichmäßiger Belastung teilen.

„Diese Lastenteilung hat sich mit der Zeit sehr zu Ungunsten der Gemeinden entwickelt, sodass ein überwiegender Teil von den Gemeinden zu tragen ist“, sagt der Leiter der Verwaltung Haags. Als örtliche Besonderheit komme die Umsetzung von Inklusion und Integration dazu. Und das kostet natürlich Geld. „So werden in den Einrichtungen mehrere Integrationsgruppen angeboten, bei denen mehr Personal wie in anderen Gruppen bereitgestellt wird.“

Alle Eltern wünschen sich die bestmögliche Betreuung für ihr Kind – doch das kostet.

100 Euro der Kosten für die Kinderbetreuung übernimmt laut Mörwald der Freistaat, dieses Geld wird angerechnet und mindert deshalb die Gebühren. Eine Ermäßigung für sozial schwache Familien gibt es in Haag nicht. Die derzeit hohen Gebühren hätten einen weiteren Grund: Dass die Gebührenkalkulation zuletzt 2024 für mehrere Jahre erfolgt sei, seien die Kosten zu Beginn einer neuen Berechnungsperiode naturgemäß etwas höher.

Beitragszuschuss

Bayern entlastet die Familien bei den Kindergartenbeiträgen. Die Elternbeiträge werden für die gesamte Kindergartenzeit mit 100 Euro pro Kind und Monat vom Freistaat Bayern bezuschusst, wie das Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales auf ihrer Homepage mitteilt.

Der Beitragszuschuss wird mit einer Stichtagsregelung an das Kindergartenjahr gekoppelt. Er gilt ab dem 1. September des Jahres, in dem das Kind das dritte Lebensjahr vollendet, und wird bis zur Einschulung gezahlt. Mit dem Beitragszuschuss werden alle nach dem Bayerischen Kinderbildungs- und -betreuungsgesetz (BayKiBiG) geförderten Kindertageseinrichtungen erreicht.

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