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Jahresrückblick 2023

Schmutz, Tod und Verwesung: Wie ein Landwirt in Rimsting für Entsetzen sorgte

In einem Stall in Rimsting sind im Mai verwahrloste und verendete Rinder gefunden worden. Bild links: Im Vordergrund Rimsting und im Hintergrund Breitbrunn hinter den Buchten. Bild rechts: Rinder in einem Stall (Symbolbild).
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In einem Stall in Rimsting sind Mai 2023 verwahrloste und verendete Rinder gefunden worden. Der Fall hatte für großes Entsetzen gesorgt.

Über dreißig tote Rinder und über 90, die in einem Elend aus Schmutz und Verwesung vor sich hin vegetierten. Dieser schreckliche Fall in Rimsting hatte Mai 2023 für Aufsehen gesorgt. Welche Details über das Jahr bekannt wurden und den aktuellen Stand.

Rimsting – Es war eine scheußliche Entdeckung, die Mitarbeiter des Veterinäramts Rosenheim Mitte Mai machten. Nach einem Hinweis der Polizei auf einen Tierschutzverstoß entdeckten sie in einem Stall am Ortsrand von Rimsting 96 vernachlässigte Rinder. Doch es kam noch schlimmer. Die Rinder hausten dort im Schmutz mit 33 toten Tieren. Bei ihnen war bereits die Verwesung eingetreten.

Die überlebenden Rinder wurden im Auftrag des Veterinäramtes noch in der selben Nacht abgeholt, hieß es aus dem Landratsamt Rosenheim. 93 kamen in einem Not-Stall in Penzing im Landkreis Landsberg am Lech unter, den der dortige Maschinenring bewirtschaftet. Drei Tiere seien in einem anderen Betrieb im Landkreis Rosenheim eingestellt worden. Wie Wolfgang Müller, Pressesprecher im Landratsamt Landsberg am Lech, Ende August mitteilte, wurden die Tiere im Not-Stall zu diesem Zeitpunkt bereits an andere Viehhalter übergeben.

Ermittlungen brauchen Zeit

Wie es aber überhaupt erst zu dieser Tragödie kommen konnte, blieb weiter offen. Die zuständige Staatsanwaltschaft Traunstein hatte ein Gutachten in Auftrag gegeben. Die Ermittler waren monatelang mit ihren Recherchen beschäftigt. So kam aber nicht mal zwei Wochen nach dem Fund der Tiere ans Licht, dass der Betrieb zwischen 2018 und 2022 über zehn mal kontrolliert worden war. Sieben dieser Termine seien zuvor nicht angekündigt worden.

Und vielleicht waren es sogar noch mehr Kontrollen. „Da nicht nur das Veterinäramt kontrolliert, sondern auch andere Stellen wie das Amt für Landwirtschaft oder der Milchprüfring, könnte die Zahl der Kontrollen noch höher gewesen sein“, sagte Michael Fischer, Pressesprecher im Landratsamt Rosenheim. Auf die Kontrollen des Veterinäramts habe der 48-jährige Landwirt aber immer reagiert und die Mängel behoben, hieß es weiter aus dem Landratsamt.

Landwirt soll sich vor Gericht verantworten

Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft Traunstein steht fest, dass die Tiere des Ekel-Stalls Unvorstellbares erdulden mussten. 33 Tiere verendeten demnach an einer Mischung aus Hunger, Krankheiten, Fäulnis und Stress. Die überlebenden Rinder litten weiter unter der Vernachlässigung des Landwirts. Nicht nur, weil sie selbst in Mist und Gülle hausten, sie mussten eben auch ertragen, wie ihre Artgenossen unter schrecklichen Bedingungen starben und verwesten.

Daher soll sich der Rimstinger Landwirt nun vor dem Schöffengericht Rosenheim verantworten. Zur Last legt ihm die Staatsanwaltschaft Traunstein die Tötung und die quälerische Misshandlung der Tiere durch Unterlassen. Das teilte die Staatsanwaltschaft auf OVB-Anfragen mit. Nach Paragraph 17 des Tierschutzgesetzes drohen dem Landwirt bis zu drei Jahre Haft. Außerdem will der Staatsanwalt ein langjähriges Tierhalteverbot erreichen. Ein Termin für die Gerichtsverhandlung gegen den 48-jährigen Landwirt steht noch nicht fest.

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