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Wird noch geklagt?

Horror-Bahnübergang Viehhausen: Kommt jetzt bald die Schranke?

Am Bahnübergang erinnert eine Gedenkstätte an hier zwei tödlich verunglückte junge Frauen.
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Am Bahnübergang erinnert eine Gedenkstätte an hier zwei tödlich verunglückte junge Frauen.

Zwei Tote, mehrere Schwerverletzte: Der Bahnübergang Viehhausen in Wasserburg gilt als mega-gefährlich. Jetzt steht die Planung des Eisenbahn-Bundesamtes für eine Schranke. Wie es nun weitergeht und wann die Schranke kommen könnte.

Wasserburg – „Berüchtigt“ nennt Bürgermeister Michael Kölbl (SPD) den Bahnübergang Viehhausen. Er gilt in der Tat als Todesfalle. Zwei junge Frauen kamen hier ums Leben. Regelmäßig kommt es zu Zusammenstößen zwischen Zügen und Pkw, erst kürzlich wieder. Ortskundige kennen die Gefahren, die meisten Autofahrer bremsen rechtzeitig ab und nähern sich vorsichtig den Gleisen und der Ampel. Doch es kommt trotzdem immer wieder zu Kollisionen oder Beinah-Unfällen.

Ein aufwendiges Planfeststellungsverfahren war für die Beschrankung notwendig. Es wird angewandt, wenn es um ein größeres Bauvorhaben geht, bei dem auch Bundesbehörden wie in diesem Fall das Eisenbahn-Bundesamt beteiligt sind und es zu Konflikten um Grundstücksfragen geht. Ein Planfeststellungsverfahren mit Anhörungen endet mit einem Planfeststellungsbeschluss, der kann jedoch beklagt werden.

Der Beschluss steht laut Kölbl jetzt. Starten nun zeitnah die Bauarbeiten? Der Bürgermeister zeigte sich im Stadtrat eher skeptisch. Auf Anfrage von Wolfgang Janeczka (SPD), ob die Kommune mit einer Klage rechne, konnte Kölbl dies nicht ausschließen. Weil in einem solchen Fall gegen einen Planfeststellungsbeschluss vorgegangen werde, müsse das Verfahren gleich eine Instanz höher abgewickelt werden: vor dem Verwaltungsgerichtshof in München. Bis alle rechtlichen Schritte durchlaufen sind, könnten weitere zwei Jahren ins Land gehen, deutete Kölbl an.

Vorerst geht es jetzt in die Auslegung des Beschlusses: Vom 6. bis 21. Mai ist der fertige Plan im Rathaus Wasserburg einzusehen, teilte Kölbl weiter mit. Außerdem könnten die Pläne beim Eisenbahn-Bundesamt, Außenstelle München, nach vorheriger Terminanmeldung betrachtet werden, ebenso unter www.eva.bund.de/anhoerung.

An Viehhausen hängen baulich auch die Schranken für die zwei weiteren gefährlichen Übergänge auf Edlinger Gemeindegebiet: Roßhart und Au. Für sie starten noch in diesem Jahr die Bauarbeiten. Hier waren keine Planfeststellungsverfahren notwendig.

Anwohner wehren sich bekanntlich gegen die Planungen in Viehhausen. Grundeigentümer Peter Bubb möchte auch eine Schranke, jedoch dass der Übergang und die Ortsverbindungsstraße zwischen Wasserburg und Edling in diesem Bereich verschwenkt beziehungsweise verlegt wird. Dadurch werde die Ortschaft vom Durchgangsverkehr befreit. Die von Anwohnern erarbeiteten Vorschläge werden im Planfeststellungsbeschluss jedoch abgelehnt: Für diese Varianten wäre eine Neutrassierung der Straßenanbindung und Veränderung der Wegeführung notwendig. Ein solcher Neubau führe zu einer erheblichen Umweltbelastung durch Flächenversiegelung. Es müsse im hohen Umfang Grund von privaten Eigentümern erworben werden, heißt es im Planfeststellungsbeschluss.

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