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Trends und Zahlen

Booking.com oder die großen Stadtfeste? Das bringt Touristen nach Wasserburg

Andrea Aschauer und Monike Häuslmann aus der Touristinfo mit dem Wanderführer: Er nimmt einen klaren Trend im Tourismus auf.
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Andrea Aschauer und Monika Häuslmann aus der Touristinfo mit dem Wanderführer: Er nahm einen klaren Trend im Tourismus auf.

Wasserburg ist beliebt bei Tagestouristen, Wanderern und Radlern. Was die Besucher in die Innstadt zieht, welche positiven und negativen Trends es beim Stadt-Tourismus gibt und warum einige Wasserburger Angebote auch bei Einheimischen und Bürgern aus der Region sehr angesagt sind.

Wasserburg – „Was muss ich gesehen haben?“ „Haben Sie eine Wanderkarte?“ „Wo kann ich mein E-Bike aufladen?“ „Gibt es noch eine Konzertkarte für heute Abende?“ Typische Fragen, die die Besucher in der Touristinfo Wasserburg stellen. Sie ist bereits jetzt, vor der Hauptsaison, gut besucht. Die Mitarbeiterinnen Andrea Aschauer und Monika Häuslmann haben alle Hände voll zu tun mit Beratung, Prospektverteilung und Bearbeitungen von Buchungsanfragen. „Wir sind noch nicht wieder ganz auf Vor-Corona-Niveau, aber auf dem besten Weg“, sagt Aschauer. 2023 verzeichnete Wasserburg nach ihren Angaben 18.702 Ankünfte und 32.169 Übernachtungen. Zum Vergleich: Im letzten Jahr vor der Pandemie waren es 19.708 Ankünfte und 33.797 Übernachtungen. Die Zahl der Betten habe sich bis 2023 sogar stark erhöht: von 191 auf 450. Das sei jedoch auch der Tatsache geschuldet, dass die Betten der Sozialakademie mittlerweile mit in die Statistik eingerechnet werden müssten, erklärt die Tourismusleiterin.

„Was muss ich gesehen haben?“ Das ist nach ihrer Erfahrung außerdem eine Frage, die sie und die Kollegin erst nach einer Gegenfrage beantworten können. „Wie lange haben Sie denn Zeit?“ Danach richten sich die Tipps. Was alle sehen wollen: die historische Altstadt in der Innschleife. Und diese besondere Lage lässt sich am besten von der „Schönen Aussicht“ betrachten, ein Tipp, den die Tourismusexperten den Gästen gerne mit auf den Weg geben. Die „Schleife mit Herz“, so der Werbeslogan der Tourismusstadt Wasserburg, wirkt von hier oben am besten. Oder von der Burg aus, von der aus es auch einen „tollen Überblick“ gibt.

Kurzfristigkeit liegt im Trend

Nach wie vor beliebt, so Aschauer: Stadtführungen. Wobei: „Nach der Pandemie musste sich dieses Angebot erst vom Einbruch erholen.“ Und auch bei den Führungen zeige sich ein Trend, der im Tourismus generell zu spüren sei: die Kurzfristigkeit. Die Menschen entscheiden sich nach Erfahrungen von Aschauer immer später für eine Buchung. Das gelte auch bei der Reservierung von Pensions- und Hotelzimmern sowie Ferienwohnungen. Seit der Pandemie sei die späte Stornierung ein Muss. „Diese Flexibilität bei der Urlaubsplanung hat es früher nicht gegeben“, sagt Aschauer. „Das ist ein markanter Trend.“ Die Kurzfristigkeit erschwere die Planung bei der Stadt und den Gastgebern. Doch die Marktriesen auf den Online-Plattformen wie booking.com und Co. machen es vor. Auch eine Kleinstadt wie Wasserburg muss mitziehen, so die Tourismuschefin.

Die Tourismusentwicklung in Wasserburg im Überblick. Die Stadt hat sich von der Pandemie erholt und ist wieder fast auf Vor-Corona-Niveau angelangt.

Der typische Wasserburg-Gast sei ein Tagesausflügler. Er wünsche ein Quartier für ein, manchmal zwei Tage, am liebsten mit Frühstück. Außerdem sei Wasserburg sehr beliebt bei Radlern. Sie bevorzugen nach Angaben von Aschauer einfache, günstige Zimmer. Wichtig sei die Sauberkeit. Im Trend liege auch das Wandern und Spazierengehen: Mit der Herausgabe des neuen Wanderführers habe die Stadt das „richtige Timing“ erwischt. Die Broschüre sei der Renner im Büro im Rathaus – übrigens nicht nur bei Touristen, auch bei Einheimischen oder Besuchern aus der Region.

Wichtig: gefunden werden im Internet

Doch es gibt auch Gäste, die zwei Wochen oder mehr bleiben, berichtet Aschauer. Darunter seien auch Besucher, die seit Jahrzehnten im gleichen Quartier absteigen und in Wasserburg ihren Jahresurlaub verbringen würden. Gäste, die die Stadt neu entdecken, werden in der Regel über Online-Plattformen auf sie aufmerksam. „Gefunden werden: Darauf kommt es an“, sagt Aschauer. Präsenz im Internet sei ein Garant für den Erfolg. Deshalb sei es auch wichtig, dass die Vermieter gut aufgebaute, aufmerksamkeitsstarke Webseiten hätten. Auch die Subseiten zu den Vermietern seien bereits überarbeitet worden.

Ein Trend, der in der Pandemie aufgekommen sei und sich gehalten habe: das Verreisen mit dem Wohnmobil. Diese können am Badria (hier gibt es einen Stromanschluss) und auf dem Parkplatz unter der Rampe abgestellt werden. „Langfristig gesehen sollten wir in diesem Bereich weitere Angebote schaffen“, findet Aschauer. Das stehe ganz oben auf ihrer Wunschliste für die Stadt.

Stadtfeste als Frequenzbringer

Als Bringer erweisen sich außerdem die vielen Stadtfeste, stellt sie immer wieder fest. Frühlingsfest, Weinfest, Nationenfest: In dieser Phase seien die Zimmer sehr gefragt. Beliebt bei Touristen: verlängerte Wochenenden mit Wanderungen in der Umgebung, Altstadtbesichtigungen und Festbesuche. In der Hauptsaison von Mai bis September gebe es manchmal Tage, etwa rund um das beliebte Weinfest, „da könnten wir jedes Zimmer doppelt vermieten“.

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