Gänsehaut-Feeling
Bierprobe für das Wasserburger Frühlingsfest: Vorfreude und ein hochemotionaler Moment
Das Bier schmeckt. Das Programm steht. Der Aufbau hat begonnen. Das Wasserburger Frühlingsfest kann kommen. Bei der Bierprobe im Brauereigasthof von Gut Forsting war die Vorfreude deutlich zu spüren. Über einen entspannten Abend mit einem hochemotionalen Moment, der für Gänsehaut-Feeling sorgte.
Wasserburg/Pfaffing – Fröhliche Gesichter, angeregte Gespräch, gutes Essen: Die Bierprobe für das Wasserburger Frühlingsfest ist der letzte Moment, bei dem die Veranstalter vom Wirtschaftsförderungsverband Wassserburg (WFV), Braumeister, Wirte, Bedienungen und die vielen Menschen, die hinter den Kulissen für den Erfolg der Großveranstaltung arbeiten, entspannt beisammen sitzen. Auf Einladung der Brauerei Gut Forsting waren außerdem Ehrengäste wie Wasserburgs Bürgermeister Michael Kölbl und sein Vertreter Werner Gartner sowie Pfaffings Bürgermeister Josef Niedermeier gekommen.
Vier Schläge benötigt
Kölbl bewies nach der Begrüßung durch den Festaussschuss-Vorsitzenden Moritz Hasselt, dass er das Anzapfen nach wie vor drauf hat: Er benötigte vier Schläge, um das geschmückte Holzfass anzustechen. Wobei: Der vierte Schlag galt eher zur Sicherheit, Festwirt und Brauereivorstand Georg Lettl zeigte sich überzeugt: „Den hätte es gar nicht mehr gebraucht“. Nur ein paar Spritzer zierten das Hemd des Rathauschefs, die Sorgen der Gäste, die vorsichtshalber im Empfangsraum der Brauerei auf Abstand gegangen waren, erwiesen sich als unberechtigt.
Ein besonders großer Applaus galt jedoch einem anderen Ehrengast: Bernhard Asböck. Im vergangenen Jahr hatte sich das Mitglied der Böllerschützen Forsting bei der Bierprobe schwer verletzt. Ein Schock, der die Veranstaltung damals deutlich getrübt hatte. Der Pfaffinger Bauhofleiter büßte einen Finger ein, kann jedoch wieder ordentlich zupacken. Und kehrte trotz dieses Unfalls zu seinem Hobby zurück. Gemeinsam mit seinen Vereinskollegen sorgte Asböck für das feierliche Anschießen, bei dem er auch die Kommandos gab. Kamen unangenehme Erinnerungen an 2023 auf? „Nein“, sagte Asböck, „das ist halt passiert. Da muss man drüber stehen. Angst sollten wir nicht haben, Respekt schon.“ Damit war für den Böllerschützen aus Forsting das Thema erledigt. Fröhlich strahlte er in die Runde, nachdem ihn Lettl extra begrüßt und nach vorne in die Runde der Ehrengäste geholt hatte.
Helles statt Märzen
Dieser verkündete außerdem eine Änderung beim Bier: Die Brauerei Forsting werde beim Frühlingsfest kein Märzen ausschenken, sondern ihr Helles. Damit reagiere sie auf den seit einigen Jahren spürbaren Trend zu etwas leichterem Gerstensaft. Das Export Helle hat laut den Vorständen der Genossenschaftsbrauerei, Anton Ranner und Josef Andres, etwas weniger Alkoholgehalt und Stammwürze. Lettl stellte grundsätzlich fest, dass die Bayern nicht mehr so viel Bier trinken wie früher. 1980 konsumierten sie nach seinen Angaben noch 170 Liter im Jahr, jetzt seien es nur noch 90.
Ein Märzen gibt es jedoch weiterhin auf dem Weißbier-Karussell. „Das Bier wird heuer also nur noch wild statt arg wild schmecken“, lautete der Kommentar von Bürgermeister Kölbl. Er hoffe nun auf gutes Wetter zum Fest, „aber auch nicht auf zu gutes“, will heißen zu heiße Temperaturen, und auf eine unfallfreie Wiesn.
Bedienungen voller Vorfreude
Darauf setzen auch die Bedienungen, die in großer Zahl an der Bierprobe teilnahmen. Die Stimmung am Tisch: sehr gut. „Wir sind wie eine große Wiesn-Familie“, hieß es. Ein letztes Mal genossen die Servicekräfte, dass sie bedient werden statt selber die Tabletts und Krüge zu schleppen: Es gab Babyleafsalat mit Bärlauchkäsewürfeln und Früchten, Rote-Beete-Knödel auf Meerettichsauce, Ochsenlendenstreifen mit Eierspätzle und ein Forstinger Biersorbet.
Dazu spielte die Stadtkapelle Wasserburg zünftig auf. Und auch das „Prosit auf die Gemütlichkeit“, das im Festzelt und in der Wiesn-Alm bald wieder zu hören ist, fand schon Anklang bei den Gästen. Los geht es jetzt am Mittwoch, 8. Mai, mit dem großen Festeinzug.


