Stadt muss noch einmal nachbessern
Bald wieder Chaos auf Weg in die Altstadt? Termin für Sanierung der Wasserburger Rampe steht
Die Sanierung der Abfahrtsrampe am Wasserburger Busbahnhof steht an. Dazu muss ein wichtiger Zufahrtsweg zur Altstadt gesperrt werden. Ab wann sich die Autofahrer auf Umwege einstellen müssen.
Wasserburg – 30 Jahre hat die Rampe in Wasserburg auf dem Buckel. Sie ist ein wichtiges Brückenbauwerk für Wasserburg: Wer raus aus der Stadt will, Richtung München, muss über die Rampe fahren, und sie ist auch ein wesentlicher Zubringer für den Verkehr in die Stadt hinein. „Für eine Brücke sind 30 Jahre ein mittleres Alter“, erklärt Alexander Huber vom Städtischen Bauamt in Wasserburg. Solche Bauwerke könnten durchaus 60 bis 100 Jahre bestehen. „Unsere Rampe ist noch tiptop in Ordnung. Trotzdem zwickt es in den vergangenen Jahren manchmal ein wenig an der Konstruktion.“
Dehnfuge gleicht Temperaturschwankungen aus
Bei einer eingehenden Untersuchung im Oktober 2018 hatte sich bereits herausgestellt, dass die Gehwege und auch der Fahrbahnbelag komplett erneuert werden müssen. Im Jahr 2021 litt das Bauwerk außerdem unter schadhaften Belägen und Betonkappen, die für etwa 350.000 Euro saniert wurden. Im Preis enthalten war damals allerdings auch eine neue Querungshilfe. Im vergangenen Jahr musste eine Not-Reparatur an der Abfahrtsrampe im Verlauf der Münchner Straße vorgenommen werden. Die Dehnfuge war defekt. Sie sorgt dafür, dass die Brücke Temperaturschwankungen ausgleichen kann – ähnlich wie bei einer Feder, erläutert Huber. Im Dezember wurde die Fuge notdürftig repariert. Die Rampe war dafür voll gesperrt. Das führte zu Beeinträchtigungen im Straßenverkehr und lautstarken Hupkonzerten am Brucktor. Zum Glück brauchte die Reparatur nur zwei statt der vermuteten drei Tage. Bauamtsleiterin Mechtild Herrmann kündigte jedoch schon damals an: „Wir werden noch einmal größere Sanierungsarbeiten nachziehen müssen, die dann über Wochen gehen werden.“
Geplant waren sie für die Oster- oder die Pfingstferien. Zwei verkehrsärmere Ferienwochen würden zwar nicht für die gesamten Bauarbeiten ausreichen, wären aber schon einmal eine Hilfe, hoffte Herrmann noch im Dezember vergangenen Jahres.
Schon damals hatte sie im Blick, dass Spezialunternehmen für die Reparatur gebraucht würden. „Diese Arbeiten können nicht jeder x-beliebigen Firma übergeben werden“, zeigte sich die Stadtbaumeisterin 2022 überzeugt. Sie hat Recht behalten, wie die vorbereitenden Planungen gezeigt haben. Zunächst habe geklärt werden müssen: „Wer kann das überhaupt machen? Was für ein Vergabeverfahren ist nötig?“, so Huber. Fest stehe: Die Dehnfuge müsse nun komplett erneuert werden. Sie soll sich künftig wieder auf Temperaturunterschiede einstellen können, „damit sie uns nicht zusammenbricht“. Fünf bis zehn Zentimeter Spielraum seien für die Konstruktion wichtig, doch seit der Not-Reparatur Ende vergangenen Jahres habe diese nur noch fünf Zentimeter Luft, so Huber.
Baumaßnahme soll vom 22. Mai bis 9. Juni dauern
Augenblicklich werde die neue Dehnfuge speziell für die Wasserburger Rampe angefertigt – 10 Wochen dauere das insgesamt. Huber freut sich: „Wir konnten die Firma aus München dafür gewinnen, die vor 30 Jahren schon diese Übergangskonstruktion für die Rampe eingebaut hatte.“ Sie will die neue Dehnfuge in drei Wochen einbauen. „Das soll vom 22. Mai bis 9. Juni passieren“, erklärt der Bauamtsmitarbeiter. Die Baustelle wird also eine Woche vor den Pfingstferien beginnen, sie überlappt sich zeitweise mit dem Frühlingsfest. Die geschätzten Kosten für die Sanierung liegen laut Stadt bei 274.000 Euro.
Während der umfangreichen Bauarbeiten muss die Abfahrtsrampe wieder komplett gesperrt werden, kündigt Huber an. Derzeit werde noch das Umleitungskonzept erstellt. Eine Firma aus Dorfen sei engagiert worden, um die bestmögliche Lösung zu finden. Huber selbst glaubt jedoch, dass die Umleitung ähnlich wie beim vergangenen Mal verlaufen werde. Am Ende prüfe die Untere Verkehrsschutzbehörde des Rosenheimer Landratsamtes die Pläne und gebe sie dann frei. Er selbst glaube, dass es eventuell an den ersten Tagen wieder zu Drängeleien und Hupkonzerten an der kaum zu umgehenden Engstelle Brucktor kommen könnte, „doch dann spielt sich das Verkehrsgeschehen meist in den folgenden Tagen ganz gut ein.“