Stadt äußert sich
„Nicht mehr zu retten“? Warum in Bad Aibling so viele Bäume gefällt wurden - und was jetzt ansteht
Dass in den vergangenen Tagen viele Bäume im gesamten Stadtgebiet abgeholzt wurden, sorgte nicht nur bei den Krähen für Aufsehen. Insbesondere im Kurpark war schwere Technik am Werk. Doch was steckt hinter den massiven Maßnahmen?
Bad Aibling – Laut Anwohner-Aussagen herrschte in den vergangenen Tagen große Aufregung unter den Krähen im Bad Aiblinger Kurpark. Doch auch Bürger dürften auf die zahlreichen Baumfällungen aufmerksam geworden sein. Insbesondere im Kurpark, jedoch auch über das gesamte Stadtgebiet verteilt, wurden zuletzt zahlreiche Eschen, Linden, Kiefern oder Ahorne abgeholzt. Doch was steckt dahinter?
Bei leichtem Nieselregen führt ein Spaziergang wenige Tage später durch den Kurpark immer wieder an Baumstümpfen vorbei. Wie hier verschwanden in der gesamten Kurstadt in den vergangenen Wochen zahlreiche Bäume, dort ragen nun noch die Überbleibsel aus dem Erdreich. Zuletzt nahm der Aiblinger Bauhof am vergangenen Donnerstag, 15. Februar, einige Fällungen vor. Auf OVB-Nachfrage teilte Stadtgärtnermeister und stellvertretender Bauhof-Leiter Andreas Arnold mit, dass es sich um zwingend notwendige Maßnahmen gehandelt habe.
„Schneedruck“ erfordert Handeln
„Fast alle dieser Fällungen hängen mit den massiven Schneeschäden aus dem vergangenen Dezember zusammen“, erklärt Arnold. Der starke „Schneedruck“, der letztlich bei vielen Bäumen zum Bruch der Baumkronen geführt hatte, mache die diversen Fällung nun unumgänglich. „Hier konnten wir die Bäume auch durch gewisse Zuschnitte nicht mehr retten“, erklärt der stellvertretende Bauhof-Leiter, der den Bad Aiblinger Stadtrat im Vorfeld über alle Maßnahmen informiert habe.
Bei der jüngsten Fällungs-Aktion habe man 16 Bäume, quer durch das Stadtgebiet verteilt, abholzen müssen. Neben dem Kurpark waren hiervon etwa Bäume im Bereich der Viehhalle oder des Kindergartens in der Westendstraße betroffen. Zuvor mussten beispielsweise einige Bäume in der Birkenallee weichen. Und auch jetzt, mit wenigen Ausnahmen aufgrund des Eschentriebsterbens, führten insbesondere die Schneeschäden zur Fällung.
Schneemassen: Bäume stürzten in den Irlachweiher
Zwar seien viele Bäume schon aufgrund von Sturmschäden aus dem vergangenen Sommer unter Beobachtung gestanden, erklärt Arnold. „Wegen des Schneedrucks aber mussten jetzt einfach einige definitiv weg.“ Zur Erinnerung: Anfang Dezember fielen solche Schnee-Massen auf die Kurstadt, dass der ganze Kurpark zwischenzeitlich gesperrt werden musste. Bäume und Äste ächzten unter der schweren Last, brachen ab, stürzten um. Die Stadt warnte sogar vor Lebensgefahr und sagte nur einen Tag nach der Eröffnung den Christkindlmarkt für das erste Adventwochenende ab.
Zwei Bäume hatten die Last damals nicht mehr tragen können und stürzten daraufhin in den Irlachweiher. Am vergangenen Donnerstag stand nun auch die Bergung dieser Bäume an, für die Arnold sogar eine Fremdfirma beauftragt hatte. „Hierzu war einfach größere Technik erforderlich“, sagt er und beschreibt einen Teleskoplader, der fast 20 Meter weit in den Weiher hinein „greifen“ konnte. Das durch den Sturz herausgerissene Wurzelwerk ist derzeit noch immer hinter einer Absperrung zu bestaunen. „Das kommt aber dann auch noch weg“, versichert Arnold. Die beiden besagten Bäume habe es jedenfalls „extrem getroffen“. Der Schnee sei damals extrem nass und in extremen Mengen gekommen.
Werden die gefällten Bäume ersetzt?
Aufgrund der zahlreichen Fällungen stehen nun auch viele Ausgleichspflanzungen an. „Ich bin derzeit am Bestellen“, sagt Arnold. Dazu gehören beispielsweise auch große Blühsträucher, die an der Postgasse in Bahnhofsnähe auf Ahorne folgen, die altersbedingt weichen müssen. Ansonsten spricht der Stadtgärtnermeister von rund 30 Bäumen, die noch in diesem Frühjahr im gesamten Stadtgebiet neu gesetzt werden.

