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Bald veränderte Verkehrsführung

Autofahrer aufgepasst: neuer Bypass und Ersatz-Kreisverkehr bei Piding - Stau-Alarm wegen Ferien?

Autos stehen an einem Kreisverkehr mit Schildern. Neben einer Straße ist ein abgesperrter, neuer Kreisverkehr zu sehen.
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Wenn der neue Bypass fertig ist, wird der Verkehr durch den provisorischen Kreisverkehr geleitet.

Bislang halten sich die Behinderungen wegen der Sanierung des Pidinger Kreisverkehrs an der B20/A8 in Grenzen. Doch mit der trügerische „Ruhe” könnte es vorbei sein: Die Osterferien haben begonnen und bald sollen der Bypass von der Autobahn sowie der Ersatz-Kreisverkehr in Betrieb gehen. Drohen damit mehr Staus und längere Wartezeiten? Fest steht: Die Autofahrer müssen sich auf eine neue Verkehrsführung und drohende Verzögerungen einstellen.

Piding - Hannes Holzner kennt das Phänomen bestens. Sobald es sich im Bereich des Kreisverkehrs über die Abzweigung nach Urwies bis zum Aldi und Rewe staut, weicht der Verkehr auf die Gemeinde aus. Mit der Auswirkung, dass auch dort nichts mehr weitergeht. „Es reichen schon kleine Verzögerungen”, erzählt der Bürgermeister. Da helfen auch die Tempo-30-Schilder nicht, die in der Ortsdurchfahrt aufgestellt wurden - zum Leidwesen mancher Bürger und Autofahrer. Die Blitzer in der Bahnhofsstraße und in Urwies - dort stand die Anlage eine Woche am Stück - taten ihr Übriges. Die einen sehen darin eine Gängelei und sprechen von Zwei-Klassen-Gesellschaft, die anderen wollen in ihrer Straße auch gleich ein Tempolimit.

Der provisorische Kreisverkehr wartet bereits.

Doch Holzner berichtet, dass die Maßnahmen durchaus Wirkung zeigten und dafür sorgten, dass der Ausweichverkehr zumindest gesittet die Baustelle umfuhr. Mit Blick auf die Oster- und Pfingstferien sowie die kommenden Feiertage, die sich für verlängerte Wochenenden und damit gut zum Verreisen eignen, rechnet er mit einer stärkeren Verkehrsbelastung. „Wir bleiben positiv. Aufregung gibt es immer“, nimmt es der Bürgermeister gelassen.

Verschärft sich die Lage mit Ferienbeginn?

„Wir können es nicht allen recht machen. Irgendjemand regt sich immer auf”, schildert auch Martin Bambach vom Staatlichen Bauamt Traunstein bei dem Vor-Ort-Termin an der Baustelle. Als Bereichsleiter Straßenbau ist er unter anderem für den Landkreis Berchtesgadener Land verantwortlich. Aufregung ist er gewohnt, Beschwerden gehören zum Alltag. Beim Umbau des Kreisverkehrs in Piding haben er und Bürgermeister Holzner von Anfang an vor massiven Staus gewarnt und um eine weitreichende Umfahrung des Gebiets gebeten.

Während der Verkehr durch den neuen Kreisverkehr führt, wird der alte umgebaut.

Doch ganz so schlimm wurde es bislang nicht: Hier und da gibt es Verzögerungen, aber alles im Rahmen. Scheinbar haben die Warnungen Früchte getragen. Auch die Bauarbeiter, die jeden Tag vor Ort alle Hände voll zu tun haben, bestätigen das. „Gehupe oder ähnliches haben wir noch nicht mitbekommen”, erzählt einer von ihnen. Doch der Teufel steckt im Detail, wenn es heißt „noch nicht“. Denn jetzt mit den Osterferien nimmt der Verkehr auf der ohnehin schon stark belastenden B20 deutlich spürbar zu. Dabei ist die Belastung für die Region und die betroffenen Anwohner im Kleinen Deutschen Eck sowieso schon groß, wie eine Petition von mehreren Verkehrsinitativen deutlich machte.

Eine Umfahrung wieder befahrbar, die andere bleibt noch gesperrt

„Mal schauen, wie lange die Nerven unter der Autofahrer noch mitspielen. Das wird sich bestimmt ändern, je länger die Baustelle anhält und je mehr auf den Straßen los ist”, glaubt Bambach. Auch wenn derzeit die BGL4 zwischen dem Reichenhaller Ortsteil Weißbach und Bayerisch Gmain voll gesperrt ist und damit eine beliebte Umfahrung der Kreisstadt wegfällt: Immerhin ist die Strecke zwischen Inzell und Siegsdorf wieder befahrbar. Damit gibt es auch eine Alternative mehr zur möglicherweise stressigen, stockenden Fahrt durch den Pidinger Kreisverkehr.

Der neue Kreisverkehr: Durch einen Bypass können die Verkehrsteilnehmer direkt in Richtung Bad Reichenhall fahren.

Apropos: Bald wird der zweite Kreisverkehr, der als Provisorium neben dem alten angelegt wurde, in Betrieb genommen. „Wenn es die Witterung zulässt”, wie einer der Verantwortlichen betont, erfolgt der Umstieg voraussichtlich am frühen Morgen des 6. Mai: Noch vor dem Berufsverkehr wird gegen 5.30 Uhr die Verkehrsführung geändert, was durchaus für Stau sorgen könnte. Doch maximal zwei Stunden solle die Umstellung dauern, dann fließe der Verkehr wieder.

Bypass muss bis zum 6. Mai fertig werden

Abhängig ist das Ganze jedoch von der Fertigstellung des Bypass: Dieser entsteht, um den Verkehr von der A8 (Fahrtrichtung Salzburg), der in Richtung Bad Reichenhall fahren möchte, künftig direkt auf die Bundesstraße zu leiten. Diejenigen, die nach Freilassing wollen, fahren wie gewohnt in den Kreisverkehr. Allein damit erhoffen sich die Verantwortlichen eine verkehrliche Entlastung. Aktuell wird an der Entwässerung gearbeitet und dann folgen bis zum 6. Mai noch die Sickerleitungen, die Tragschicht und die Bankette.

Von der A8 kommend (Fahrtrichtung Salzburg), können die Verkehrsteilnehmer künftig direkt auf die B20 in Richtung Bad Reichenhall fahren und müssen nicht in den Kreisverkehr einbiegen.

Nach derzeitigem Stand wird es keine Ampelschaltung während der Baustelle geben, doch wie Bambach klarmacht: „Die Pläne können sich durchaus ändern, wenn wir feststellen, dass weitere Arbeiten sinnvoll sind und gleich erledigt werden können.“ Sobald der Bypass „scharf gestellt“ wurde und der Verkehr über den provisorischen Kreisverkehr läuft, geht es dem alten Kreisverkehr an den Kragen: Laut Bambach hat dieser ausgedient und „hätte keine 10 Jahre mehr gehalten“. Daher wird er komplett saniert und umgebaut, um den heutigen Belastungen gewachsen zu sein. Doch ohne den Ersatz-Kreisverkehr wäre das nicht möglich gewesen, denn der durchgängige Verkehrsfluss am zentralen Knotenpunkt zwischen dem nördlichen und südlichen Landkreis, direkt an der Auf- und Abfahrt zur A8 gelegen, muss aufrechterhalten werden, wie Bambach verdeutlicht.

„Mehrheit hat Verständnis“

Alle Beteiligten zeigen sich zuversichtlich, wie versprochen bis Ende Juni fertig zu werden. „Doch wir müssen immer wieder klarmachen: Das hängt von der Witterung ab. Wir können das Wetter nicht mehrere Monate oder Wochen im Voraus vorhersagen“, betont Bambach. Bis dahin werden die Autofahrer noch ein paar Mal auf die Probe gestellt. Überhaupt treffe es viel weniger diejenigen, die nur gelegentlich hier unterwegs seien, sondern vielmehr diejenigen, die täglich durch den Kreisverkehr fahren müssten. Bambach nennt als Beispiel vor allem die Mitarbeiter von Pflegediensten, die es aus seiner Sicht am härtesten trifft. „Die Angestellten von Firmen sind generell am meisten betroffen“, ist der Abteilungsleiter des Bauamts überzeugt.

Der Bypass führt direkt in Richtung Bad Reichenhall und geht bis zur Kreuzung Urwies.

„Wichtig ist auch, dass die Läden im Gewerbegebiet Lattenbergstraße keine allzu großen Einschränkungen erleben. Wir versuchen immer, eine möglichst für alle Betroffenen verträgliche Lösung zu finden“, meint Bambach. Natürlich gebe es immer mal wieder Beschwerden oder Irritationen wie am Anfang, als die Baustelle erst nach ein paar Tagen Verzögerung gestartet wurde. Und allen Betroffenen könne man es nie recht machen. „Doch die Mehrheit hat Verständnis, weil sie täglich sehen, was hier geleistet wird und welche Fortschritte erzielt werden.“ (ms)

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