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Wegen Ausweichverkehr durch Baustellen an B20 und A8

Freie Wähler werfen Pidinger Bürgermeister „Arbeitsverweigerung“ vor - der wehrt sich

Kreisverkehr in Piding und Bürgermeister Hannes Holzner
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Bürgermeister Hannes Holzner will die Vorwürfe nicht auf sich sitzen lassen.

Keine Gemeinde ist im Landkreis so stark vom Verkehr gebeutelt wie Piding, laufen doch die A8 und die B20 durch den Ort. In den kommenden Jahren stehen zahlreiche Straßenbaumaßnahmen an. Die möglichen Folge: Ausweichverkehr und damit eine Mehrbelastung für die Bewohner. Was man dagegen tun kann, war bereits mehrfach Thema in den letzten Gemeinderatssitzungen. Jetzt erhebt die FWG Piding scharfe Vorwürfe gegen Bürgermeister Hannes Holzner und kritisiert dessen mangelndes Engagement. Ist Holzner wirklich untätig?

Piding – In der Gemeinde stehen umfangreiche Staßenbaumaßnahmen an, nämlich sowohl an der B20 als auch an der A8. Piding könnte dadurch vom Ausweichverkehr überrollt werden. In den vergangenen Gemeinderatssitzungen wurde das Thema daher immer wieder besprochen. Klar ist: Geeignete Maßnahmen, wie man dem Ausweichverkehr begegnen will, müssen zeitnah gefunden werden.

Vor einigen Tagen erhielt die Redaktion eine Pressemitteilung der FWG Piding. Darin: Heftige Vorwürfe gegen Bürgermeister. „Trotz der immer lauter werdenden Forderungen nach einer Lösung bleibt eine Reaktion seitens des 1. Bürgermeisters Hannes Holzner bislang aus“, heißt es darin.

Scharfe Vorwürfe

Und weiter: „Trotz klarer Formulierungen und wiederholter Bemühungen verweigert sich Bürgermeister Holzner bis heute einer konstruktiven Lösung und zeigt durch seine Arbeitsverweigerung eine erschreckende Ignoranz gegenüber den Anliegen der Bürger. Diese mangelnde Bereitschaft, aktiv an der Problembewältigung mitzuwirken, hat gravierende Konsequenzen: Der innerörtliche Verkehr nimmt weiter zu, was zu einer Zunahme von Lärmbelästigung, Luftverschmutzung und einem erhöhten Unfallrisiko führt.“

Die Pressemitteilung enthält zudem die Aufforderung an Hannes Holzner, „seiner Verantwortung gerecht zu werden und endlich aktiv an der Lösung der Verkehrsproblematik mitzuwirken.“ Die Sicherheit und Lebensqualität der Anwohner dürfe nicht länger „durch seine Untätigkeit gefährdet“ werden.

Die Gemeinde wartet auf Rückmeldung, Holzner wehrt sich

Ist Hannes Holzner wirklich untätig? Wir konfrontieren den Bürgermeister mit den Vorwürfen der FWG und haken nach, wie der aktuelle Stand ist. Das Thema sei in der jüngsten Gemeinderats-Sitzung von Dr. Bernhard Zimmer (Grüne) angesprochen worden, erklärt Hannes Holzner. „Es wurde den anwesenden Gemeinderäten mitgeteilt, dass die Gemeindeverwaltung auf Auskünfte und Rückmeldungen von Polizei und Verkehrsüberwachung wartet.“ Diese sollten klären, ob und wo man Schilder aufstellen oder auch Verkehrskontrollen durchführen könnte. „Sobald diese Informationen vorliegen, werden diese dem Gemeinderat vorgestellt“, versichert Holzner. „Sowohl ich als auch die Verwaltung sind immer für konstruktive Vorschläge und Zusammenarbeit offen.“ Jedoch sei bisher weder bei der Verwaltung noch bei ihm ein Vorschlag zu diesem Thema eingegangen.

Gegen die Vorwürfe der „Ignoranz“, „Arbeitsverweigerung“ und „Untätigkeit“ findet er klare Worte: „Medienwirksame Wortmeldungen bei öffentlichen Sitzungen sowie polemischen Pressemitteilungen und Unwahrheiten sind – egal in welcher Sache (egal zu welchem Thema) – alles andere als zielführend. Im Gegenteil!“ Daher appelliere er an die Führungsriege der FWG Piding, „in Zukunft ihre Vorgehensweise und Wortwahl zu überdenken.“

Zum Hintergrund

Bereits im Januar wurde in einem fraktionsübergreifenden Antrag gefordert, die Höchstgeschwindigkeit in der Bahnhofstraße auf 30 km/h zu beschränken. Während der Behandlung im April kam es in der Diskussion zu einer Verschiebung des Fokus in Richtung Ausweichverkehr während der vielen Straßenbaumaßnahmen in den kommenden Jahren.

In der Sitzung vom 4. Juni beauftragte der Gemeinderat einen zeitnahen Termin zu den geplanten Baumaßnahmen mit dem Staatlichen Bauamt Traunstein, der Autobahn GmbH sowie nach Möglichkeit mit der Polizei und der Unteren Verkehrsbehörde. In der Juli-Sitzung stellten Vertreter des Staatlichen Bauamts und der Autobahn GmbH schließlich die kommenden Straßenbaumaßnahmen vor. Von Seiten der Polizei hieß es, dass die Kapazitäten für Kontrollen begrenzt seien. Die Untere Verkehrsbehörde hatte sich für diesen Tag entschuldigt. In den kommenden Jahren stehen in Piding folgende Baumaßnahmen an:

  • Neubau des Kreisverkehrs an der B20/A8: Dieser wird vergrößert und erhält einen Bypass, die Arbeiten sollen bis Juni 2025 abgeschlossen sein.
  • Saalachbrücke (A8): Ab 2026 wird eine neue Brücke gebaut - parallel zum Bestandsbau - mit einer Bauzeit von vier Jahren.
  • Saalachbrücke (B20): Eine vollständige Erneuerung der Brücke steht bevor, jedoch ist der Vorentwurf noch nicht genehmigt.
  • Vollanschluss B21/A8: Geplant ist der Anschluss der B21 an die A8 am Walserberg, jedoch ohne konkreten Termin.
  • Zusätzlich gibt es an der A8 kleinere Arbeiten zur Fahrbahnentwässerung sowie Ausbesserungen entlang der Strecke zwischen Neukirchen und Piding.

Die Bauarbeiten am Kreisverkehr starten schon in den kommenden Tagen. Martin Bambach vom Staatlichen Bauamt empfahl der Gemeinde, sich mit einem Verkehrsplanungsbüro in Verbindung zu setzen. Die Frage der Redaktion an den Bürgermeister, ob dies bereits geschehen sei, blieb unbeantwortet. (mf)

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